Wir liefen den schmalen Weg entlang durch das Villenviertel am Bodensee. Eine sehr große Limousine war schräg an der Hecke abgestellt, und ich lief neugierig um sie herum. Vor uns schnitt ein Angestellter die Hecke, ein anderer mähte den Rasen.
Schicker Wagen, sagte ich anerkennend.
Aber was bringts Dir? fragte er, und ich schaute ihn fragend an. Erst viel später ging mir auf, wie beschränkt ich bin, durch meine Sicht, und daß es wirklich Menschen gibt, denen ich nicht Neid in den Mund legen darf, wo sie doch wirklich nicht verstehen, was an einem großen Wagen sein soll, wo man doch stattdessen mit einer Schar Kinder die Straße entlang zum Bodensee laufen kann, und diese meine Beschränktheit, sie beschämt mich sehr.

Bei uns wurde ja der Ortschaftsrat gewählt. Fasziniert las ich mich durch die Liste, Name, Beruf, Straße, wußte ich von manch einem noch gar nicht.
Dann Gemeinderat. Kenne ich kaum einen. Aber einen Bauunternehmer kann man immer. Und einen Landwirt. Die beiden kannte ich, und das wars dann auch schon.
Kreistag. Gehört abgeschafft, und die ganze Liste sagte mir nichts. Eine Stimme für eine Freundin, gefallenhalber.
Die Liste für die Europawahl habe ich angeekelt wieder zugeklappt.
Womöglich wählen viele so. Herrjeh.

Und wie ich so nach hause laufe, Samstagnacht, weil dieses Fest so gar nicht mein Fest war, und weil ich das dem Älteren, der genauso fehl am Platze war wie ich, nicht vermitteln konnte, da war ich sehr ruhig und sehr gelassen. Ich mag nicht dort sein, also gehe ich. Ich mag keine Taxen, also laufe ich. Und daß mein Telefon in einem anderen Auto verschütt gegangen war, das hat mich in diesen zwei Stunden am wenigsten geärgert.

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Die letzten Reste vom Nagellack sind ab. Hält ja nicht besonders, das Zeug.

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Den halben Tag nur nach Möglichkeiten gesucht, ab sofort an Gymnasien unterrichten zu können.

Immer willst Du sein, und nie willst Du werden!

Von der Radfreizeit mitgebracht habe ich einen Sonnenbrand auf der Nase und das dringende Bedürfnis, Lehrer zu werden.