Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 7. 08 22

07.08.22, 01:59 | 'Nicht drueber nachdenken'
Vierzig geworden.
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Samstag, 30. 07 22

30.07.22, 10:38 | 'Nicht drueber nachdenken'
Durch Dörfer ohne Straßen gefahren und mir so gedacht, hier könnte ich bleiben.
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Samstag, 9. 07 22

09.07.22, 13:16 | 'Nicht drueber nachdenken'
Die gefühlten Schwankungen nehmen zu.
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Freitag, 8. 07 22

08.07.22, 11:14 | 'Nicht drueber nachdenken'
Genesen. (Dieses hoffnungsvolle Wort, so sehr reduziert, daß es fast entwürdigt wirkt in diesem, heutigen Kontext, der sich durch seine schiere Grüße, seine Allumfassung, sein Eindringen in uns alle verselbständigt hat. Ich denke mir diesen Kontext als Golem, und gerade weil das falsch ist, ist es interessant - ich glaube nicht an einen inneren Auftrag einer Krankheit, sehe aber sehr deutlich die Beladung dieses wankenden, nasenschleimigen Monsters mit Aufträgen aus allen Richtungen. So versucht alle Welt, zu entkommen aus der Ameisenstellung, aus dem drohenden Schatten des Golem, dessen riesiger Fußabdruck tiefe Löcher in jeden Zeitstrahl getreten, manchen zerrissen und beendet hat, und der stets drohend über uns schwebt, ebenso blind wie wir klein sind und unsichtbar für etwas wie diese Pandemie, die sich richtungslos, absichtslos bewegt und dabei alles zu zertreten scheint. Doch ein Entkommen reicht nicht aus, ein sicherer Unterstand ist uns nichts, wir schwingen uns auf den Rücken des Golem, auf seinen Schultern sitzen wir wie Kobolde, und wir flüstern ihm unsere Aufträge ins Ohr, die wir uns ausgedacht haben, ausgedacht auf Basis der Richtung, in die der Golem unserer Meinung nach laufen wird, auf Basis der vermuteten zerstörten Spur, die er noch hinterlassen wird auf seinem Weg durch den Ameisenhaufen der Menschheit.)
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Montag, 28. 03 22

28.03.22, 13:09 | 'Nicht drueber nachdenken'
Mühsame Vorbereitung auf einen Termin. Sehr mühsam, weil ich keinen Anfang und dann kein Ende finde, mir jedoch alles Zwischendurch verbiete.

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Der eine Tag im Jahr, an dem das Leben ins Grüne kippt, war auch in der letzten Woche. Nun fehlt uns allen der Regen.

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Es wird Zeit, bauliche Abläufe zu planen. Wir werden sehen.

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Vorlesung und gemeinsames Lernen von Logarithmen. Ich lerne und lehre allzugern.

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Den Lebenslauf eines ehemaligen Wettbewerbers überflogen. Mich schüttelt vor dem, was alles so gleichzeitig gehen soll.

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Ein einziges, ein sehr langes Telefonat geführt.

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Einen Widerspruch formuliert, der dann vermutlich doch keiner wird.
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Sonntag, 13. 03 22

13.03.22, 21:04 | 'Nicht drueber nachdenken'
Glück ist vielleicht auch, sich nicht stören, nicht verstören, ja überhaupt nicht beirren zu lassen in dem, was man tut.
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Samstag, 5. 03 22

05.03.22, 20:14 | 'Nicht drueber nachdenken'
Das Jetzt und das Hier sind zwei sehr ruhige Punkte, das Bald und die Weite sind turbulent und unruhig, und auf irgendeine Art und Weise möchte ich dann und dort sein.
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Samstag, 29. 01 22

29.01.22, 15:37 | 'Nicht drueber nachdenken'
Ich freue mich ja sehr am neuen Küchenradio. Internetradio, DAB, Musik aus dem lokalen Netz. Das sinnfreie Reden des Südwestrundfunks konnte ich irgendwann nicht mehr ertragen, und so flog das empfangsschwache alte Radio nach recht genau zehn Nutzungsjahren aus der Küche, wurde zum Werkstattradio degradiert und wich dem neuen Küchenradio. Bayern 2, Deutschlandfunk, und wenn ich allzu sehnsüchtig nach den Bergen schaue, gern den Österreichischen Rundfunk.
Am vergangenen Mittwoch also Deutschlandfunk. Sehr anschaulich beschreiben zwei Forscher die Ergebnisse ihrer Ausgrabungen und ihre völlig entgegengesetzten Schlußfolgerungen. Ich bin fasziniert und fände es durchaus humorig, würde sich eine mehr als dreitausend Jahre vergangene Schlacht heute noch als Ursache einer handgreiflichen Auseinandersetzung zeigen. Allein, die beiden sind zu klug, zu gesetzt, und vielleicht auch zu sehr von ihrer jeweiligen Meinung überzeugt. Vielleicht gar nicht so schlecht, denke ich, so völlig überzeugt zu sein. Man steht dann sehr fest da, und vieles um einen herum kann man einfach als Blödsinn abtun. Ich stelle mir das sehr gelassen vor, wenn nur die fixe Idee nicht wäre, daß alle denken müssten wie man selbst. Nun. Vielleicht legt sich das auch in anderen aktuellen Diskussionen wieder. Derzeit antworte ich auf Anstöße aus manchen Richtungen einfach nicht mehr. Nicht, weil ich es glaube, besser zu wissen. Nicht, weil ich es nicht wissen will. Nur, weil ich den Konflikt, der derzeit aus verschiedenen Meinungen resultiert, nicht vergrößern will. Stattdessen schweigen und leise tun, was ich für richtig halte. Was sich übrigens selten schneller geändert hat als in den letzten Jahren.
In einem weiteren Bericht wird ein Forscher befragt, was denn Wert- und Geringschätzung ausmachen in diesem Land, und er erklärt sehr schön seine Methoden und sehr anschaulich seine Überraschung bei den Ergebnissen. Die Studie kann man hier herunterladen. Ich empfand das Lesen als sehr bereichernd, aber da auch hier die Diskussionen längst den Konfliktstatus verlassen und die Meinungen gruppendefinierend geworden sind, verzichte ich auch hier auf eine Diskussion. Das neue Schweigen in diesem Land. Und die Lauten, die es zu vereinnahmen versuchen.
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Sonntag, 12. 12 21

12.12.21, 19:34 | 'Nicht drueber nachdenken'
Ob ich es irgendwann luxuriös oder beängstigend finden werde, welch großen Teil meiner Tage ich in völliger Stille verbringe? Oder werde ich mich gewöhnen?
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Sonntag, 3. 10 21

03.10.21, 17:41 | 'Nicht drueber nachdenken'
Wochenendenende. Die Wohnung ist still, die Wäsche trocknet im Keller vor sich hin. Ich trinke Wasser aus meinem ebenso geliebten wie vergilbten Messbecher und versuche, mich zum Vortrag aufzuraffen. Ob es für Vorträge in halbfremden Themenwelten wohl eine andere Herangehensweise gibt? Ich sammle zunächst einfach Material zu allen Stichworten, die mir beim Titel einfallen. Überfliege viel, lese mich in dem fest, was mir als Grundlagenwerk erscheint. Suche dann nach weiteren Stichworten, und irgendwann habe ich die Hoffnung, eine Struktur gefunden zu haben, wie die ganzen Stichworte zusammengehören. Die lässt sich allerdings nie, nie, niemals nicht in Folien übertragen. Daran beiße ich dann sehr sehr lang, bin unzufrieden und beiße dann weiter. Diesmal werde ich einen der Vorträge vorab vorstellen und mir dabei wohl überlegen müssen, was ich denn überhaupt vortragen möchte. Das klingt unstrukturiert und ist es auch, aber meist klinge ich dabei zwar etwas zerstreut, aber doch hoffentlich sehr wissend.

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Fahrradkauf an einer Knopfzelle gescheitert - das Display des zu kaufenden Rades wollte nichts anzeigen und die Verkäuferin somit nicht verkaufen. Elektroräder, ich sag es ja. Ich hoffe, es hilft mir trotzdem über die zukünftig noch etwas größere Strecke und meine zunehmende Faulheit. Dagegen etwas unternehmen, demnächst. Bald. Irgendwann. November vielleicht. Denn bis dahin habe ich mir verordnet, Vorträge zu basteln und zu halten. Auf daß es ein gutes Ende nehme.

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Erste Woche mit reduzierter Stundenzahl. Ich bin gespannt und versuche, mein zartes Motivationspflänzchen nicht zu beschädigen. Vielleicht finde ich ja meine Freude wieder.

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Ein Kino besucht, ein Konzert besucht, ein Fußballspiel besucht. Wie ungewohnt das ist. Wie immer scheint es mir, als tauchten die Menschen nach meiner Abwesenheit aus dem Nichts auf - dabei bin ich es, der auftaucht. Distanz hat eben stets zwei Seiten.

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Die Geladenen, die Lachenden, der Bemitleidenswerte, der Geduldete. Ein halbes Außenseitertum, und nach fast vierzig Jahren noch immer keine Idee. Keine Lebenswidmung, die alles erklären würde, keine herausragende Fähigkeit, die ich bewundern würde, keine Stelle mit einem Manager im Titel.

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Zu viel Zimmerluft auf jeden Fall.
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