Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 7. 06 09

07.06.09, 17:38 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Wo anfangen? Chronistenpflicht.

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Hier und dort silieren.
Dort fuhr ein Stall voll Kinder mit, und das war ein sehr entspanntes Fahren, ein angenehmer Tag, ein lächelnder. Die älteste ist neunzehn und fährt den ganzen Tag beim muskulösen Kollgen mit. Ihre Cousine bei mir. Zur Stallzeit sagt sie, daß sie jetzt absteigen müsse. Misten, Du weißt schon, und das finde ich sehr schön.

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Irgendwo in der Gegend noch schnell ein Silohaufen. "Ich habe ein Silo gemacht", sagt der Bauer, und ich glaube es nicht. Als ich draußen bin, sehe ich vier Äste, die er in den Boden gesteckt hat. Das Silo, aha. Kopfschüttelnd grinse ich, und nach ein paar Wägen sind die Äste auch verschwunden.

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Ich trinke ein Schnelles auf dem ersten Abbaufest, und eine Menge auf dem nächsten. Irgendwann in der Nacht stehe ich vor einer Tür, und es frisst sehr an mir, daß ich tatsächlich geläutet habe. So einsam zu sein, so zu sinken. Ich flüchte, bevor jemand öffnen kann.

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Wieder fahren. Ich walze beim Piraten, und den Jungen, der zum ersten Mal fährt, den haben sie schon alle vor mir gewarnt. "Mach einfach, was er Dir sagt. Sonst frisst er Dich." hat ihm einer gesagt, und "Er wird Dich sowieso fressen. Das macht er immer." ein anderer.
Er sieht ein wenig eingeschüchtert aus, und er bemüht sich wirklich. Erst gegen Ende raste ich ein wenig aus, als wieder eine Ladung danebengeht. Er erschrickt, und ich muß ihn beruhigen. Ich bin immer so, sage ich, wenn es ums Silieren geht.

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Wieder irgendein Fest in der Nacht. Erinnerung ans letzte Jahr. Ich bin spät dran, sie schenken schon nicht mehr aus. Ich bekomme eine nette Nachricht und böse Blicke.

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Wieder fahren. Ein Soilohaufen am Seitenhang. Gehts noch? Und dann diese Unordnung um mich, und das Silieren direkt auf den blanken Boden. Das kostet doch alles, denke ich, und Das ist doch schade drum. Und daß mich das immer mehr zu stören scheint als den, der bezahlen muß, das bedrückt mich auch.

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Ich wache viel zu spät auf. Meine Tasche fehlt, und mein Waschbeutel auch. Die Ersatztasche ist viel zu klein, also lasse ich gnadenlos zurück. Keine Regenjacke. Keine zweite Hose. Keine Trinkflasche, kein Helm, aber das lässt sich nun auch nicht mehr ändern. Das neue Rad, oder doch das alte? Das Werkzeug stopfe ich in den Rucksack zu den Scherschrauben für die Presse, und dem ganzen Dreck, der sich so sammelt. Mit diesem Rucksack bin ich noch zur Schule gegangen, denke ich. Und zur Universität, ach jeh.
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