... Vorwärts fahren
03.10.20, 14:08 | 'Ansatzlos'
Die Ruhe allein im Haus wirkt sehr unterschiedlich auf mich. Tagesform vermutlich, oder auch der unterschwellige Wunsch, genau hier oder ganz woanders zu sein.
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Lebensziel Souveränität. Nicht auf mich beziehen, was nicht auf mich bezogen ist. Mich auch von Bezügen nicht treffen, nicht beirren zu lassen.
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Schöne Bilder machen, die ich mir nie wieder ansehen werde. Vielleicht hält die Prozedur des Festhaltens einen Moment besser fest als das Festgehaltene selbst.
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Immer wieder aufräumen. Und abarbeiten.
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Was tun mit der Sehnsucht?
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Konsum. Dachzelt und Elektrorad. Ein innerer Kampf, den ich durch Reden befriede. Den Druck senken.
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Es bleibt, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, in die Arbeit zu tragen.
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Was drängt. Mais und Beton vor Schlaf und Dusche. Man müsste sich selbst vorn und von vorn sehen können. Aber vielleicht macht man das ja unbewusst, indem man macht, was einen drängt.
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Zunächst also Vorlesung. Dann vielleicht Socken anziehen.
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Wie ich gestern nacht über den kalten Beton lief, der noch nachzuzittern schien von den vielen schweren Reifen, die er ertragen hat in den letzten Stunden, spüre ich schmerzhaft den Körper, das Genick, die Hüfte, das Knie. Ein schneidiger Wind, der uns auslacht und von den stillstehenden Wolken ausgelacht wird. Altern ist Gewöhnungssache, und es trifft mich doch, daß es nicht einfach wieder besser werden mag. Die Wahrnehmung muß weg vom Körperlichen, damit auch anderes noch Platz hat. Bier in der warmen Werkstatt. Kommst Du morgen wieder? Ich weiß noch nicht, sage ich müde und höre einem Ergrauten zu, der aufgebracht ist und mit dem Finger deutet. Eins sag ich Dir, sagt er immer wieder, und ich mühe mich wirklich, zuzuhören. Auf dem Heimweg habe ich die Augen zu.
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Die modernen Fotografen haben mir ausgetrieben, meine Knipsereien hier zu zeigen. Mit den Autos verfolgen sie uns, mit Drohnen überfliegen sie uns, mit riesigen Objektiven fangen sie uns ein. Fahren tun sie nicht, aber die besseren Bilder machen sie zweifellos. Ich knipse nach wie vor mit dem Telefon aus dem Handgelenk, während der Fahrt, während der Arbeit. Verwackelt, verdunkelt, werwinkelt. Ich mag meine Bilder immer noch, nur mag ich sie hier nicht mehr zeigen.
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Lebensziel Souveränität. Nicht auf mich beziehen, was nicht auf mich bezogen ist. Mich auch von Bezügen nicht treffen, nicht beirren zu lassen.
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Schöne Bilder machen, die ich mir nie wieder ansehen werde. Vielleicht hält die Prozedur des Festhaltens einen Moment besser fest als das Festgehaltene selbst.
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Immer wieder aufräumen. Und abarbeiten.
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Was tun mit der Sehnsucht?
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Konsum. Dachzelt und Elektrorad. Ein innerer Kampf, den ich durch Reden befriede. Den Druck senken.
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Es bleibt, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, in die Arbeit zu tragen.
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Was drängt. Mais und Beton vor Schlaf und Dusche. Man müsste sich selbst vorn und von vorn sehen können. Aber vielleicht macht man das ja unbewusst, indem man macht, was einen drängt.
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Zunächst also Vorlesung. Dann vielleicht Socken anziehen.
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Wie ich gestern nacht über den kalten Beton lief, der noch nachzuzittern schien von den vielen schweren Reifen, die er ertragen hat in den letzten Stunden, spüre ich schmerzhaft den Körper, das Genick, die Hüfte, das Knie. Ein schneidiger Wind, der uns auslacht und von den stillstehenden Wolken ausgelacht wird. Altern ist Gewöhnungssache, und es trifft mich doch, daß es nicht einfach wieder besser werden mag. Die Wahrnehmung muß weg vom Körperlichen, damit auch anderes noch Platz hat. Bier in der warmen Werkstatt. Kommst Du morgen wieder? Ich weiß noch nicht, sage ich müde und höre einem Ergrauten zu, der aufgebracht ist und mit dem Finger deutet. Eins sag ich Dir, sagt er immer wieder, und ich mühe mich wirklich, zuzuhören. Auf dem Heimweg habe ich die Augen zu.
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Die modernen Fotografen haben mir ausgetrieben, meine Knipsereien hier zu zeigen. Mit den Autos verfolgen sie uns, mit Drohnen überfliegen sie uns, mit riesigen Objektiven fangen sie uns ein. Fahren tun sie nicht, aber die besseren Bilder machen sie zweifellos. Ich knipse nach wie vor mit dem Telefon aus dem Handgelenk, während der Fahrt, während der Arbeit. Verwackelt, verdunkelt, werwinkelt. Ich mag meine Bilder immer noch, nur mag ich sie hier nicht mehr zeigen.
03.10.20, 13:34
Dieses Internet und die Wirklichkeit, die sind längst nicht so streng geteilt, wie ich glauben möchte. Davon zeugen nicht nur die Kontakte zu Menschen, die übers Netz entstanden sind und erhalten werden, sondern auch die Erinnerung an gemeinsame Abende an Küchentischen oder an Debatten, die wir einst mit Inbrunst geführt haben. Nicht zuletzt erinnert die Nachricht vom Tod an das Leben und gemahnt an dessen Endlichkeit.
Haben Sie Dank und machen Sie es gut, Herr Mark. Wherever you may roam or ride.
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