Und plötzlich hatte ich die Schnauze voll von der Sucherei, von mit Spachtelmasse aufbetonierten Betrügerkisten, von viel zu vielen Kilometern oder absurden Preisvorstellungen.
Ich dachte an dieses tabellarische Fahrzeugevergleichen im Internet, dieses Abhaken von Kilometerstand, Leistung, Entfernung, Zulassungsdatum, wie ein groteskes Puzzle, in dem ständig ein Teil fehlt oder zuviel ist. Dieses Suchen auf verwackelten, pixeligen Bildern von Telefonkameras in ungelenken Händen.
Hier "TUNING!!!", dort zig elektrische Helferlein, hineingepfriemelt und gepfuscht, auf Armaturenbretter geklebt, schlecht verkabelt, wertlos und gefährlich, schlecht gewartete Fahrzeuge, Ölwechsel und liebevolles Waschen als Fremdwort.
Ich hatte die Schnauze voll.
Ich kaufte einen BMW.
Seither übe ich das "Dreisechzehn-I", das die Zunge zu gerne in ein "Zwonullsechzehn-V" verwandeln würde. Ich muß auch alles andere nochmal üben: Kein Wiesenpflügen mehr wie mit dem Polowägelchen, kein Passgenaues Parken in der winzigsten Lücke, kein Rein-und-Hü-Prinzip mehr, stattdessen Umziehen vorm Kofferraum, um die Sitze nicht zu versauen, an Pfützen vorbeizirkeln statt mittendurch, kein Geschrei mehr aus dem Fond, wenn mal wieder die Stoßdämpfer durchs Blech schlagen wollen.

Ich werd noch erwachsen mit der Kiste.
Womöglich.

"Manchmal ist es eben scheiße, nen Freund zu haben", schrieb sie.
Das ist doch mal ein Grund, sich zu betrinken.