Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Samstag, 10. 01 09

10.01.09, 00:44
Und die Frage schlägt mich geradezu nieder, ob das denn so sein muß. Ob ich suchen muß. Verzweifelt, hektisch, denn die Zeit, die Zeit! Lehne ich mich auf gegen Zwang oder gegen Wollen, und ich lasse die Fragezeichen alle weg, sie wären zuviel.

(Ich bin nicht betrunken, danke der Nachfrage.)
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10.01.09, 00:41
And I still hate being alone, awake in the dark.
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10.01.09, 00:36
Muß ich wirklich?
Angst haben?
Muß ich wirklich?
Mich beeilen?
Muß ich wirklich?
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09.01.09, 19:37 | 'Achtung-Code 15 - in heat'
Die beiden grinsen sich an, als ich sage, daß ich Hunde mag, und Menschen mit Hunden mal so pauschal. Und als ich ganz leise sage, daß ich nichts und gar überhaupt nichts gegen laute Mädchen habe, da klatschen sie sich ab, und eine ruft "Zwei zu null!", und ich werde noch leiser und frage mich, wozu ausgerechnet ich zwei Gabeln, einen Löffel und ein Messer für ein bißchen Reis und Gemüse brauchen soll.
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09.01.09, 18:21 | 'Musik'
Oh come on sun
Why must I burn?
Zu Ehren eines größtmöglichen Songs. Und jetzt, nach tausend und abertausend Wiederholungen, da kann ich auch die Männerstimme verstehen (nicht eigentlich, sondern, also!), auch wenn ich sie nicht gutheißen mag.
It takes no match
to give me a spark.
Die erste Zeile ins Leere singen, und dann die Gitarre, so sägend, wie es die Cardigans eben hinbekommen. Mehr muß gar nicht, das ist schon recht so, für diese Stimme, die hier so weit weg ist von "Lovefool", wie es körperlich überhaupt möglich ist. Und das Überschnappen in der nächsten Strophe, das Flehen und Verstehmichdoch, das Strecken und Ziehen, diese Stimme geht mir durch und durch, wenn sie um einen Ton herumhampelt, weil Töne halten eben langweilig ist, wenn sie rauchig und verträumt und leise klingt, daß man sich gerade noch mitzusummen traut.

Die Texte erzählen so, daß es wichtig ist und verständlich, daß man den Trost der Glühwürmchen spürt, und genauso die zerreissende Brutalität von Liebe und daß man für jemanden ein ganzes Land sein möchte, für den Teufel, der es gut mit einem meint.

Der einsame Zweiklang, der ein ums andere Mal ein Lied einläutet, fängt mich schon ein und zwingt mich, macht mich staunen und glauben, und glauben! Ich freue mich auf kalte Nächte in warmen Autos, auf lautes Singen und darauf, niedergeschwiegen zu werden, von dieser Musik, wie sie so minimal daherkommt, immer mit dem Finger auf die Stimme deutend, und nur die Melodie spielt, um zu Tragen, um ein Motiv fortzuführen, um genau dort aufzukommen, wo die nächste Strophe wieder einsetzt. Musik, die der Verständlichkeit dient. Und nur dient. Schön.
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09.01.09, 18:13 | '19th nervous breakdown'
Ich vermisse es wirklich, das Arbeiten als Betriebshelfer. Ich vermisse die langen Stunden im Auto, mit der immer gleichen Musik aus dem Radio, bis man Stück um Stück verstanden hat und auswendig kennt. Und ich vermisse die Heimfahrt, die müden Augen und das Anhalten irgendwo, bei Freunden, wenn man schon mal um den Weg ist, und das ist dann doch der beste Grund. Aber times und a-changin' und so, und schließlich bin ich keine neunzehn mehr und hab ich das eben gesagt?
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09.01.09, 18:09 | 'Nicht nur logisch, sondern schoen'
Ich sitze zwischen zwei Damen an meinem Schreibtisch und erkläre Stochastik und Analysis. Sie brauchen nur jemanden, der sehr langsam die Aufgaben mit ihnen rechnet, und vor dem sie ein klein wenig kichernde Angst haben, wenn er mit erhobener Hand droht, weil drei Sechzehntel kein Grund für einen Taschenrechner sind. "Wir mögen Wurzeln und Brüche", doziere ich, und es mußte ja so kommen, daß ich mit den beiden thailändisch essen gehe, zum ersten Mal überhaupt.
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09.01.09, 18:02 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich sitze beim Bauern auf der Eckbank, weil die jungen Wilden nach hinten klettern müssen, und von da können sie nicht flüchten und den Nachschlag verweigern, der einem von allen Seiten aufgetan wird. Schließlich ist man noch jung und kann das vertragen, und daß der Ranzen spannt und so.
"Emmerich?" frage ich, und freue mich wirklich schon.
Die Mädels stürmen ins Esszimmer und rufen nach mir. Sie steigen auf die Eckbank, ich muß nur noch ein ganz klein wenig helfen, sind schließlich fast schon groß mit ihren zweieinhalb. Sie stehen neben mir, die Händchen auf den Tisch gestützt, und patschen in meinen Teller. Ich weiß nichts mehr von der Kälte, ich spüre nur noch die Wärme der zwei, und die Herzlichkeit, in der sie hier aufwachsen, und die auch mich einschließt.
Gemeinsam lassen wir einen Kronkorken ploppen, und ich schiebe den Teller weg und lehne mich zurück. Die, die nach dem Vater kommt, setzt sich auf meinen Schoß und lehnt sich an meine Brust, und uns beiden fallen die Augen zu, während ich einen Arm um sie gelegt habe und ihr ab und zu ins Haar schnaube. Ihre Händchen spielen mit meinem Finger, und ganz langsam gleiten wir beide ein klein wenig nach unten, und ich weiß nicht mehr, wer von uns beiden nun zuerst angefangen hat zu schnarchen.
Der Bauer grinst, heute bin ich mal müde, und Deinen Tag möchte ich nicht haben, denke ich, oder doch, vielleicht, weil ihm all das hier Kraft gibt, und das kann ich dann doch sehen, dazu müssen meine Augen nicht offen sein. Und neben mir spielen sie ein Brettspiel, Weihnachtsgeschenk, doch die Wärme dämpft mich, und die kleinen Atemzüge auf mir werden auch länger und ruhiger.
"Die drei gehören ins Bett", sagt die Mutter, und behutsam gebe ich meinen Schützling ab, trinke mein Bier aus und schließlich hat sie recht.
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09.01.09, 17:43 | 'Das Auge des Betrachters'


Mond über der Sonne.
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09.01.09, 17:38 | 'Warten aufs Christkind'
Ich marschiere den Abhang hinauf. Der Schnee knirscht und stäubt und flimmert, und er setzt sich als weißes Häubchen auf meine Schuhspitzen. Die Säge schlenkert, die Kanister trage ich über die Schulter gehängt, Windhaken und Mörschel schleife ich nach, die Scheitkeile zerren an meinen Hosenträgern.
Wie schwer einem die Schritte fallen können, denke ich. Dreizehn linkerhand, und das äußere Sockenpaar wird gefroren sein, wenn ich zum Essen fahre.
Und irgendwann stehe ich an der nächsten der angezeichneten Fichten, und lege mein Werkzeug ab. Fällkerbe, Herzstich, Fällschnitt. Ich setze einen Keil, und der Gipfel beginnt zu zittern. Die Schläge hallen durch den Wald wie Schüsse, und der Gegenhang antwortet mit dumpfem Echo. Die Fichte neigt sich langsam und man meint fast, sie würde einen Moment innehalten, bevor sie krachend zu Boden geht. Die verbliebenen Gipfel schütteln sich kurz und werfen den Schnee von ihren Ästen ab. Ich stehe da, den Kopf in den Nacken gelegt, und schaue nach oben. Die Sonne scheint mir über die Kuppe entgegen, rot und groß, und ich kann die einzelnen Strahlen sehen. Alle Flocken leuchten im Gegenlicht, sie glitzern und funkeln eisig, als sie zu Boden sinken. Das kann man nur im Wald haben, daß man das Schneegestöber selber macht, während die Sonne scheint.
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09.01.09, 17:37 | 'Harrjah!'
Ein kleiner Waldfred, fast ein halber!
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09.01.09, 10:15 | ''S isch wia bei de Maedle au'
"Etz hot d' Sau g'fressa, etz schtrackt se no."
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09.01.09, 10:14 | 'Press any key to reboot'
Ich mag es sehr, wenn die Tage fliehen, um Neujahr.
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09.01.09, 10:13 | 'Nicht drueber nachdenken'
Meine Schultern sind noch steif vom Sägen, meine Beine schwer vom steilen Abhang. Jetzt sitze ich hier, und bereite mich darauf vor, Stochastik zu unterrichten, auf daß mein Kopf sich auch anstrenge. Fauler Strick!
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09.01.09, 10:08 | 'It's only rock 'n roll'
Gefrorene Socken. In den Schuhen.
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