Was man nicht alles sehen kann, wenn man sich die Zeit nimmt, um gut fünfunddreißig Kilometer durchs Gelände zu bolzen. Die elfhundert Höhenmeter bergauf erwähne ich natürlich nur beiläufig, und weil ich am verregneten Feiertag endlich dazu kam, MapNav zum Laufen und Aufzeichnen zu bringen.
An fünfzehnprozentigen Steigungen wird man übrigens vom Gesprächspartner am Telefon auch schon mal irritiert gefragt, was man eigentlich gerade tue. Ich habe nichts gesagt, sondern ließ keuchend der Phantasie freien Lauf, man hält mich ja sowieso schon für verrückt, da muß ja keiner wissen, daß man auch noch Rad fährt.

(Der Sattel ist übrigens eingefahren, weil auf die kleine Fotopause ein recht ansehnliches Stück Wanderweg folgte. Ganz so klein bin ich denn auch nicht.)

Brückentagsfrage: Motor oder Pedale?

"So ein Busen ist schon in Ordnung," sage ich anerkennend zu ihr, während ich mein Glas weiter vor der Brust halte. Sie beugt sich weiter vor, entweder, um mich mehr von ebendiesem wissen zu lassen oder weil ich zu leise rede in dem Lärm.
"Ist doch toll," fahre ich nach einem ebenso anerkennenden wie bemerkten Blick fort, "zum Ansehen, ab und zu, oder sogar zum Anfassen." Sie schaut mich an, und bis jetzt habe ich mich ernsthaft bemüht, all das zu simulieren, wie es sich gehört, wie es sein soll, wie man das zwar nicht kennt, aber gehört hat, obwohl man sich das ja so gar nicht vorstellen kann. Ich schaue zurück, und das Lächerliche wird mir allzu deutlich, das Bemühte, das Aufgesetzte, und ich bin ja immer wieder gern bereit, zu zerstören, was ich nicht kenne und nicht kann.
"Aber den ganzen Tag mit mir herumtragen, das wär mir dann doch zu blöd. Man sieht ja seine Schuhe nicht mehr, und irgendwie ist das dann doch überflüssiges Gewicht."
Als ich mein Glas wieder absetze, ist sie verschwunden, und daß man beim Lachen nicht trinken sollte, das büße ich mit bösem Verschlucken und Husten.