Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Samstag, 9. 01 10

09.01.10, 17:36 | 'Knecht of the stone-age'
Wie ich im Kopf die Häuser abwäge, die ich betrete.
# |  2 RauchzeichenGas geben


09.01.10, 17:26 | 'Das Auge des Betrachters'
Zwischen irgendwelchen Saufliedern, die eigentlich Besoffenlieder heißen sollten, weil man sie nur betrunken hören kann, spielen sie den "Schrei nach Liebe". Das kleine Kofferradio ächzt.
"Das ist ein ganz tolles Lied, um sich abzureagieren", sagt das Mädchen neben mir. "Ganz laut mitsingen, dann gehts wieder." Ich lächle und würde mich so gern überlegen fühlen. Doch dieses Lied war schon ein alter Hut, als ich es herausgebrüllt hatte. Auf dem Heimweg läuft irgendein alter Schinken im Radio, den ich mitsumme, und da geht sie auch hin, die Überlegenheit.

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Auf diesem Geburtstag nur ein Bursche unter all den Mädchen.

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Die Eltern sind betrunken. Eines der Mädchen rutscht auf den glatten Fliesen aus und stürzt. Die Eltern lachen und trinken noch eins.

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"Du und Dein Wasser."

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Der pensionierte Schreiner, der mich auf einen Schwatz einlud.

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Das Geburtstagskind bekommt eine Backform mit Bauchmuskeln, und jetzt kann ich mir endlich vorstellen, wie Konsum funktioniert. Verbrauch. Erneuerung. Haltbarkeit als Wegwerfhindernis. Sinn vs. Spaß. Deshalb tue ich mich mit Geschenken also so schwer. Vielleicht bin ich aber auch nur ein zynisches Arschloch.
"Im Moment kann ich keinen brauchen", sagt sie lachend, und ich begreife, daß das Thema ist, mit siebzehn, und was ich alles nicht gelernt habe.

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Auf einer großen Tafel sind unzählige Fotos von ihr aufgeklebt. Eine Collage. Oft tanzend, immer lachend. Mit Freunden, die eine Collage für sie basteln. Sie betrachtet die vielen Fotos und deutet lachend hierhin und dorthin, während um sie die grellen Blitze der Knipskästen zucken.

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Die Fußballerin gegenüber, und ich mag sie, wie sie immer ein wenig unglücklich schaut. Weiter entfernt ein Mädchen mit blondem Deck- und rotem Unterhaar, mit roten Nägeln mit "Applikationen", und sie erzählt von der Pediküre. Sie ist noch jung genug, ihre Sommersprossen zu verfluchen.

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L-Town Abfahrtslauf, und ich brauche dringend alte Skier.

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Eine, die nie weg darf. Sie redet wenig, schaut sich aufmerksam um. "Das ist etwas Besonderes. Und ich will meine Eltern nicht enttäuschen." Und ich denke an die Erziehung meiner Kinder.

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Eine reißt einen Witz über Männer, die immer zu früh kommen. Ich bringe ihn leider nicht mehr zusammen, so schlecht war er gar nicht. Im ersten Moment möchte ich wieder die Brauen hochziehen, doch dann denke ich, daß das vielleicht so ist, mit siebzehn, und da wird mir elend. "Seventeen as twenty-six can" hatte ich mal da stehen, und jetzt prügelt mich die Erkenntnis, daß ich nie so siebzehn war.

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Wir trinken nur anders. Verschütten mehr. Lachen anders. Ansonsten - sitzen auch wir in Grüppchen auf Bierbänken, und die einen mögen einander, die anderen nicht. Nicht einmal die Musik ist besser. Womöglich nicht viel anders. Ist das alles, was wir entwickelt haben? Das lange Sitzen, das grobe Trinken, und womöglich Rangeleien im Schnee?

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Immer bin ich davon ausgegangen, daß es ungefähr ebenso viele Männlein wie Weiblein gibt. Nur, wo die alle waren, das wußte ich nicht. Und welch Glück für den Burschen neben mir, als einziger dabei sein zu dürfen. Begreifen wird er das erst in zehn Jahren, heute begleitet er seine Freundin und versucht, mürrisch auszusehen, wie das eben so geht, an einem gackernden Tisch, mit roten, flaumlosen Wangen.

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Das Lachen, das Tanzen, es fühlt sich an wie eine Übung. Als übten diese Mädchen für die Welt, die auf sie wartet. Auf die sie warten, selbstverständlich, ich möchte hier keinen Pathos. Weg weg, kusch!
Jedenfalls, die Übung. Es scheint nur so, es ist keine. Es ist eine simple Entwicklung, basierend auf dem, was einem Freude macht, und denjenigen, die einen begleiten. So gibt es Spieleabende und wilde Besäufnisse. Und irgendwann, zwischen all den Stricken, die an einem reißen, ist man dann. Nimm. Friß. Stirb.

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"Wenn es keine Umstände macht", sagt sie mehrfach, als wäre ein Autokilometer durch die verschneite Nacht ein Umstand.

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Sie erzählen von Hamburg und Berlin und nassen Schuhen. Ich sehe die Augen leuchten, und jetzt begreife ich auch, was sie Reisen macht.

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Ich habe da etwas ausgelassen, irgendwann. Irgendwo muß ich abgebogen sein, denke ich, weil stehengeblieben zu sein, das möchte ich mir nicht vorwerfen. Das wird wohl noch zehn Jahre dauern.
# |  Rauchfrei | Gas geben


09.01.10, 16:19 | 'Single Trails'

Zu viel Schnee gibt es ja nicht.


Und zu kalt schon gleich gar nicht.
# |  Rauchfrei | Gas geben


09.01.10, 14:43 | 'Nicht drueber nachdenken'
Lust auf Spikes.
# |  Rauchfrei | Gas geben