Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 12. 04 09

12.04.09, 15:38 | 'Zerdrueckt'
Es könnte dies ein Grund für das Abmagern sein, daß ich sehr schnell und viel weniger esse, als ich eigentlich möchte, und gern auf das Nachtmahl verzichte, um eure Gesellschaft zu fliehen.
# |  Rauchfrei | Gas geben


12.04.09, 15:11 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Wir stromern durch die Stadt an diesem lauen Abend, über das warme Kopfsteinpflaster, an Schaufenstern und Fachwerkhäusern vorbei, über Plätze und durch Gassen, und obwohl ich mich nicht auskenne, bin ich sicher, hier mit Dir. Wir kommen an einer Kneipe vorbei. Sie trägt den Namen einer Touristeninsel, am Tresen stehen biertrinkende Männer nebeneinander. Sie sehen sehr konzentriert aus, und sehr still in dem wummernden Lärm. Die große Scheibe vibriert, und der Lichtschein auf dem Pflaster scheint zu zittern. Niemand kommt, niemand geht. Keine Bewegung. Es scheint, als führten die Hände die Gläser an die Lippen, ohne daß die Menschen davon wüssten.
Stunden später schlendern wir wieder vorbei, auf dem Heimweg. Es ist immer noch lau. Die Musik wummert noch. Die Männer sind dieselben, sie haben sich nicht bewegt.
# |  Rauchfrei | Gas geben


12.04.09, 14:41 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
"Du kennst Dich doch da aus", sagen sie und beackern mich mit Satelliten, Digitalien und Technikzeug fürs Fernsehen.
Ich lehne mich zurück und verschränke die Arme hinter dem Kopf. Gemächlich sage ich, daß ich mich nicht auskenne, und das auch nicht möchte. Brauche ich nicht, und dieses Aussteigen, dieses Zurückziehen fühlt sich so gut an. Ende der Entwicklung, Stillstand, wundervolle Apathie.
# |  Rauchfrei | Gas geben


12.04.09, 04:41 | 'You're the storm'
"Über mich kommt jeder hinweg", sagst Du leise.

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Ich möchte jeden Tag damit beenden, zu beschreiben, was für wundervolle Menschen ich gesehen habe.

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Beim Abladen der frisch aufgespaltenen Stämme erzählt er von ihr. "Es seid ja nicht nur ihr beide - ihr drei. Es sind genauso wir die Leidtragenden", und dieses Eingeständnis rührt mich. Zu erfahren, wie wichtig man war, wie man zusammenhielt und -führte, und wie all die Schweigenden die Apokalypse erlebten.

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Ich bekomme Schokoherzen, und selber habe ich leere Hände.

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Ich möchte Dir jeden Tag zusehen, wie Du Dich in meinem Auto schminkst.

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Wo ich heute überall nicht gewesen bin.

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Ich mache mir eine Notiz ins Telefon, daß ich Tag für Tag etwas Neues in Dir sehen möchte.
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