Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 13. 08 13

13.08.13, 16:37 | 'Single Trails'

Und die Blümchen passend zu den Speichennippeln!
# |  4 RauchzeichenGas geben


13.08.13, 14:25 | 'Verwirren statt verderben'
Go somewhere. Do something.
# |  Rauchfrei | Gas geben


13.08.13, 11:41 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Allerhand, was man so an die Wand dübeln kann. Einen Handtuchhalter, einen Backofen und ein Griffbrett. Einen Staubsauger bekomme ich im Fachmarkt leider nicht, aber den will ich ja auch nicht an die Wand dübeln. Mit dem wollte ich nur die Putzkollateralschäden begrenzen, aber den müssen sie erst bestellen. Danke, sage ich, und denke, daß ich auch allein bestellen kann, wenn anfassen schon nicht drin ist. Also staube ich bohrend und dübelnd vor mich hin und kehre anschließend. Nur die Couch nicht - dafür bräuchte ich den Sauger. Folgekosten, die man nicht sieht. Interessante Sache, das.
Dann mache ich einen Hefeteig mit Milch, die zu kalt ist, und backe mir die letzten Briegel vom Wochenende auf. Da holt man sonntagmorgens Brötchen für die urlaubenden Eltern und darf dann die halbe Woche Reste essen. Mit Schinken und Käse überbacken lässt es sich aushalten, denke ich dann.
Den Hefeteig bettle ich ein wenig an, denn die Milch war frisch aus dem Kühlschrank, und dann mache ich noch einen Flechtfehler in den Hefezopf, zefix. Während der Zopf im höhergelegten Ofen schmort und ich mich an einem halben Meter mehr Arbeitsfläche in der Küche freue, lege ich mich auf die Couch und verschwinde zu "Ferien auf Saltkrokan". Vor zig Jahren hatte ich das mal gelesen, und irgendwann mal wieder dran gedacht. Von der Beschreibung als Kinderbuch lasse ich mich nicht abhalten, habe ich doch "Looking for Alaska" unter meinen Lieblingsbüchern. Saltkrokan jedenfalls habe ich nicht wiedergefunden, und Alaska ist auch schon einige Zeit verschollen. Ich vermute, daß beim Einräumen der Bibliothek so einiges über den Jordan ging, was mir lieb und teuer und zerfleddert war, und jetzt alle Jubeltage ersetzt wird. Alle paar Seiten schaue ich nach, ob der Ofen noch an der Wand hängt und das Griffbrett über der Tür mich noch halten kann.
Es fängt an zu regnen, die Sternschnuppen fallen also aus. Ich wünsche trotzdem, nehme den Zopf aus dem Ofen und falle mit schweren Armen und Gelatinegedanken ins Bett.
Vor sechs stehe ich schon wieder in der Küche, ebendiese einweichen. Also nicht die Küche und die Arme. Die Gelatine. Dann erwärmen. Ich gehe genau nach Packungstext vor, denn Ahnung von Gelatine habe ich keine. Daß ich auch immer Premieren basteln muß, wenn es passen soll!
Bei Joghurt bin ich mir sicherer, also weiche ich um ein Pfund vom Rezept ab, und um ein paar Limetten, Eier, sonstiges und ein paar Gramm Zucker, glaube ich, denn eine Küchenwaage habe ich nicht. Dafür habe ich den Unterschied zwischen Rühren und Unterheben verstanden, und ein Teigschaber ist sowieso die Allzweckwaffe des Bäckers, der nicht so viel spülen mag. Ich rühre also die Creme, hebe den Eischnee unter und überlege, was ich mit den restlichen Eigelb anfangen soll, während ich fröhlich Reste aus allen Schüsseln kratze und schlecke. Spätzle schaben, freilich, und Arbeit zieht ja immer Arbeit nach sich. Die Sahne spritzt und mag nicht steif werden. Ich gebe ihr noch ein wenig Bedenkzeit in der Maschine, schneide solange den Beutel mit dem Krokant auf, und bis ich meine klobigen Finger aus den Fängen der Küchenschere befreit habe, ist auch die Sahne fest. Wie schön.
Damit ich die Riesenschüssel in den Kühlschrank bekomme, muß ich den erst mal ausräumen. Ich packe also alles in die elektrische Kühltasche, die ich sowieso vorkühlen muß. Die Schüssel ist richtig groß, und ob ein Kilo Joghurt im Rezept jetzt so die Riesenidee für zwei Personen war, die jeder für sich und vor sich hin köcheln und zusammen gerade so zwei Zentner wiegen, das wird sich heute abend zeigen. Und den Zopf habe ich ja auch noch, und das eigentlich nur, weil ich Ingenieur bin und ein Backup brauche, denn mit Gelatine bin ich unsicher, mit Zopf sicher, und zusammen sollten das doch Six Sigma sein. Jetzt habe ich womöglich zu wenig Gelatine in der Creme und einen Flechtfehler im Zopf, zefix. Aber es hilft nichts, und daß die Schüssel nicht in die Kühltasche passen wird, darüber mache ich mir Sorgen, wenn es dann wirklich hektisch wird. Ich wusele noch ein wenig durch die Küche, wische und spüle, und nach der Dusche habe ich tatsächlich einen Tropfen Haargel in den Fingern. Was soll denn das jetzt bitte, aber für eine rasante Kopfschur bleibt keine Zeit mehr, also schmiere ich mir die Haare an den Kopf, fingere eine Frisur daraus und bringe die dann gleich wieder durcheinander, als ich das Hemd über den Kopf ziehe. Im Fahrtwind auf dem Rad wird das alles auch nicht besser, und so kommt also dieser "Out of Bed-Look" zustande, der vor ein paar Jahren mal schwer in Mode war. Aha. Ich schaffe es vor acht ins Büro, und bis jetzt habe ich nur ein knappes Dutzend an Klebezetteln um mich verteilt, mit den Dingen, die ich bis jetzt schon vergessen habe. Aber aufgeregt? Ich? Ha!
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