Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 6. 10 10

06.10.10, 01:49 | 'Carry me Carrie'
Hier liegt noch ein Muffin auf dem Tisch und der Duft eines Engels in der Luft. Mach es gut, Engel. Auch wenn wir uns die Sorgen teilen, wie so oft, wenn Du mit Hintergedanken fragst und ich mich langsam und immer schneller in Rage rede, sind wir am Ende sehr ähnlich. Tu es, sage ich am Ende zu Dir, und komm gesund wieder. Und wenn Du dort glücklich bist, dann vergiss das Wiederkommen, aber das kann ich dann doch nicht sagen.
# |  Rauchfrei | Gas geben


06.10.10, 01:23 | 'Public preview'
Bis Nürnberg müssen wir vier Mal anhalten.

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Ich merke das wohl, daß ihr mich jetzt mit meinem Namen anredet. Und ich mag es.

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Ein wundervolles altes Haus. Riesige Balken, große Steinplatten in der Eingangshalle.

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Es können ja nie alle dabeisein, die man dabeihaben möchte.

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Wir haben keinen Spüldienst, keinen Dienst fürs Frühstück. Und trotzdem bringt mir jemand am Morgen ein Bier ans Bett. Ich lehne dankend ab.

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Ich habe meinen Strohhut vergessen!

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Und wie immer jeder etwas anderes erlebt, auch wenn die Gruppe noch so auf einem Haufen sitzt. Wie schön, daß es keine Übergeordneten gibt.

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Die Klassiker: Mäxle. Chic. Mensch ärgere dich nicht mit Schnapsgläsern.

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Immer die gleichen Lieder. Und wie ich bei manchen immer wieder aufhorche. Wie ich andere neu kennenlerne.
Ich konnte bisher nicht alle Strophen von "Hoch auf dem gelben Wagen". Unverzeihlich.

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Legen-där! Legen-där!

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Gud'n Dog - i bins, der Dod.

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Verwildert, verwahrlost.

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"Ich sehe euch jetzt schon zum zweiten Mal. Ihr seid schon recht. Nur zwei oder drei - da kann man nichts mehr machen, das werden Alkoholiker." Sprach's und machte sich auf zum Weinfest, unser Busfahrer.

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Und plötzlich schwenken wir die Hemden, singen und tanzen im Kreis.

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Der Komodo-Waran.

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Aus allen Richtungen Nachrichten. Und ich muß oft nachlesen, weil ich alles gar nicht glauben kann.

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Wir stehlen Decken und tanzen durch die Zimmer. Keiner schläft! Den Hartnäckigen klauen wir die Matratzen und rutschen damit die Treppen hinunter.

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Besoffene und kleine Kinder! Man muß nur besoffen sein und sich wie ein Kleinkind aufführen - dann kann gar nichts passieren.

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Wer nicht hüpft, der ist kein Inder! Hey, hey!

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Wie bitterböse wir zueinander sind, und wie liebevoll sich das anfühlt.

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Wandern und in Brauereien einkehren. Auf Kopfsteinpflaster unter einem engen Torbogen der alten Stadtmauer hindurch. Sie laufen in einer Reihe, ein großer Kombi röhrt, heraus schimpfen ein sehr Alter und ein Jüngerer. Provokation, hallo, hallo. Gemächlich geht die Reihe weiter. Und sie steigen tatsächlich aus, was man inmitten einer Gruppe Johlender tatsächlich für Mut halten könnte. Vielleicht sind sie auch nur betrunkener als wir.
Der Alte schimpft über uns Scheißausländer, die er schon länger beobachtet. Aha. Er würde wohl mit dem Stock auf uns losgehen, wenn er einen dabeihätte. Der Jüngere droht uns Watschn an. Sie sind also nur dümmer als wir, denke ich und verwerfe den Gedanken, in das große Auto zu steigen, das die beiden mit offenen Türen stehengelassen haben.

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Ein Pils mit Rahmenprogramm.

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Handstand auf der Straße.

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Apfelschnaps und Gesang. Und am Ende versöhnen wir noch die Bedienung.

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Alle Strophen des Donaulieds. Schmierseife und so. Herrjeh.

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Billig ist das hier, daß ich mich fast schäme.

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Im Tierpark mit der Kinderbahn fahren. Am Eingang werden wir Wartenden ungefähr einhundert Mal darauf hingewiesen, daß vor unserer Nase die Kassen sind. Am Ende erzählt uns der Einweiser auch noch einen Blondinenwitz. Freundlich sind sie ja hier, aber nicht sehr helle.

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Und die Geschichte, die wie nebenbei passiert, um die sich doch alles rankt und wegen der ich nachts ins Zimmer des Kleinen stürme, das Licht einschalte und brülle, daß sie mir geschrieben hat, die lasse ich hier ganz bewußt aus.

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Ich hätte ja das ruhigste Zimmer von allen, gemeinsam mit einem Pärchen, das früh zu Bett geht, aber ich finde es nicht.

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Und hinter allem: Du fehlst mir so. Und je mehr ich zittere und an Dich denke, merke ich, daß Du schon viel zu lange fehlst.
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06.10.10, 01:19 | 'Beautiful in my eyes'
Dinge enden, Dinge beginnen.
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05.10.10, 15:33 | 'Umanandastand'n ond rearn'
Das Warten fällt mir übrigens sehr schwer.
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05.10.10, 10:30 | 'Heller als tausend Sonnen'
"Dancing with myself" dröhnt aus dem kleinen Radio, und ich drehe mich im Kreis auf den rutschigen Fliesen, schwenke meine Flasche im Takt und singe lauthals durch das ganze Haus. Tags darauf stehe ich im Bus im Mittelgang, schwenke wieder meine Flasche, während wir im grausam lauten Chor "Ein Kompliment" singen, und wie von selbst habe ich das Telefon in der Hand und Deine Nummer darauf und denke daran, wie schön das jetzt wäre, Dir diesen Lärm zu schicken, aus dem Trubel heraus. Mein Herz klopft mir bis in den Hals, es schlägt den Takt zur Musik, und als ich jetzt kleine, tapsige Schritte wage, während ich mich an den Sitzreihen festhalte, da tanze ich mit Dir, und alles ist gut.
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