Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Freitag, 15. 10 10

15.10.10, 20:36 | 'Nichts lieber als Dich'
Ich habe Dir ein Mixtape gemacht. Ich bin vierzehn. Höchstens.
# |  Rauchfrei | Gas geben


15.10.10, 11:54 | 'Nichts lieber als Dich'
Fahr rechts ran, hast Du gesagt, da treffen wir uns. Und so bin ich durch die Dörfer gebrummt, das Herz in diesem neuen, unbekannten Takt, und habe die Langsamen vor mir verflucht, wenn ich nicht gerade zu ruhiger Musik gesungen habe, und stand dann da rechts. Irgendwo ein Häcksler, und an mir vorbei die Wägen. Einer grüßt freundlich fragend herab, und der zweite hält dann an. Du hier? fragt er und Ja, sage ich, und so kommen wir schon hinein in den späten Mais, die Winterfrucht, in alles, was die Bauern im Herbst eben so tun. Ich fahre keine Runde mit, nein, ich habe anderes vor, und das ist schon der zweite, den ich diese Woche so überrasche. Ich warte also, und irgendwann nehme ich das nächste rechts, und da ist sie auch schon.
Kein Traum. Zwickt's mi. Und wenn es ein Traum ist, dann möchte ich bitte weiterträumen, wenn's geht. Danke.
Meine Jacke hat einen sehr hohen, sehr steifen Kragen, und wussten Sie, daß man damit nur sehr umständlich küssen kann, und warum hat mir das zuvor niemand gesagt? Du löst das Problem wie Du alle Probleme löst, öffnest den Reißverschluß und ziehst mich am Kragen zu Dir hinab. So stehen wir, bis der Hund vor Ungeduld zu jammern anfängt, und dann noch ein bißchen mehr. Und dann alle paar Meter wieder, bis Du den Hund von der Leine lassen kannst und er in großen Sätzen auf dem Weg vor uns hin und her rennt. So wird es Nacht, bis wir um den See sind, und wir werden von heimkehrenden Anglern überholt, die Lampen am Kopf tragen und ihre Ausrüstung zuerst in großen Koffern und vom Parkplatz weg in großen Autos transportieren.
Ich lehne im Dunkeln am Geländer, Du lehnst an mir, und wir sagen uns alles und nichts. Ich könnte hier stehenbleiben, denke ich. Mit Dir zu stehen reicht mir. Wieder scharrt der Hund, und mein Telefon mahnt mich zu Terminen. Wir verabschieden uns, und dann stehen wir noch ein wenig, Deine Hände an meinem Kragen, Dein Kopf in meinen Händen, und als ich Dich loslassen muß, freue ich mich schon darauf, Dich morgen wiederzusehen, und als ich beim Tanzen keinen Schritt hinbekomme, da lächle ich nur, und als ich Deine Nachricht lese, da schlägt mein Herz schon wieder diesen Takt, und als ich dann irgendwann ins Bett falle, nehme ich mir fest vor, von Dir zu träumen.
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