Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 6. 09 17

06.09.17, 00:58 | 'Public preview'
"Mehr erzählen", schrieb ich gerade, und seit Neuestem muß ich ja wieder nachschauen, wo in der wörtlichen Rede das Komma hinkommat, also kommt. Keine Wortspiele, wenn Du Dich über Deine eigene Rechtschreibung beklagst, Texaner! sage ich mir, ganz ohne Anführungszeichen. Überhaupt rede ich ja wenig derzeit, vielleicht entschuldigt das meine Schwäche. Nein, tut es nicht. Ich finde Rechtschreibung wichtig und glaube, daß zum Spielen damit das Beherrschen dessen gehört. Beklagenswert, daß dem längst verblichenen Genitiv nun auch noch der Akkusativ folgt, der, verkürzt durch "nen" dabei auch noch die Geschlechter mit sich reißt. "Nen Geschlecht", sagen sie, und der eine oder die andere mag das sogar befürworten. Aber was wollte ich? Mehr erzählen.
Nun, der Tag. Ich saß noch am Schreibtisch, als der Tag begann, und wühlte mich durch Latex-Foren und Beschreibungen von Funktionen, die mir alle nicht recht helfen wollten. Bevor ich zu Bett ging, tat ich etwas, das ich seit dem Ende des Studiums nicht mehr getan hatte: ich schrieb einen Forenbeitrag. Dann war Licht aus. Um sechs klingelte der Wecker, und ich war wach. Weil ich aber um meinen guten Schlaf und diesen auch noch sehr zu schätzen weiß, drückte ich den Knopf für die zehn Minuten und wachte eine Stunde später wieder auf. Ich messe meinen inneren Wohlstand daran, ob ich die Kaffeemaschine morgens in korrekter Reihenfolge bedienen kann. Sagen wir so: heute hatte ich eine Tasse mit Milch und Zucker neben der Kaffeemaschine stehen, noch kein Pulver im Sieb und keine Idee, wie ich an Wasser kommen könnte. Gibt ja so Tage. Ein Kaffee also direkt für und in den Kopf, einen fürs Büro in mein geliebtes Erbstück, die Thermoskanne mit Ledereinband. Ein bißchen Zeit im Bad und unter Wasser verbringen, und eingedenk der nächtlich kalten Zehen zu beschließen, mit dem Auto zu fahren, diese beiden Tätigkeiten gingen nahtlos ineinander über und sozusagen Hand in Hand. Die Hände schlossen derweil das Fahrrad vom Balkongeländer, also radelte ich dann auch. Eh keine Jacke dabei. Braucht keiner, auch wenn die Finger morgens schon kühl werden. Die Mutter mit dem Kind und ihre beiden Elektroräder kamen mir nicht entgegen, ich war also reichlich spät dran. Feste getreten, auf den Lenker geschaut und den Vorbau, der von seinem Schwarz langsam in ein leuchtendes Gold wechselt. Was so ein bißchen Schweiß nicht alles anrichtet, wenn er auf die richtigen Stellen fällt, denke ich mir, aber das wäre dann doch zuviel verlangt für einen normalen Angestellten. Im Büro mache ich Bürosachen, und nebenher arbeite ich ein wenig. Dann schaue ich doch kurz in das Forum und versuche einen Rat zu befolgen, der mir an dieser Stelle sehr hilft und mich an einer anderen in Teufels Küche bringt. Mir wird klar, daß ich mich seit Tagen mit den ersten drei Worten des Manuskriptes beschäftige, und mit dieser Klarheit gehe ich essen. Ab vier fliegt die Zeit, erst um halb sechs piept die Uhr und rasselt mein Fahrrad. War klar, daß es jetzt zu rasseln anfängt, das gute schwarze Rad hat intensive Pflege noch nie gemocht. Deshalb darf es auch gleich wieder draußen übernachten, und für eine halbe Stunde versinke ich in Wogen von Kaffee und Fluten von Internet. Dann einkaufen, ich habe noch Pilze da. Kaufe Fleisch dazu und denke an mein Basilikumbrot, das ich gebacken habe. Basilikum in jedes Brot! denke ich, als ich zurück bin, die Einkäufe ausräume und leeres Brot kaue. Leider sind die Pilze verdorben, die sind aber auch auf seltsamen Wegen bei mir gelandet. Nun, also Zwiebeln, Fleisch und allerlei Gemüse. Ich kippe Kidneybohnen drüber und nenne es morgen eine Westernpfanne, denn ich muß den erstaunten Kollegen ja immer erklären, was ich denn nun schon wieder in Plastik bei mir habe. Daß ich das tatsächlich immer alles essen kann, die Nüsse, Äpfel, Schokoladen, glauben sie mir mehr oder weniger murrend mittlerweile. Dann setze ich mich noch einmal an die lange Mail der Lektorin, aber meine Antwort bleibt kurz. "Das ist keine Werbung", steht als Anmerkung neben meinem Vorschlag für den Buchrücken, und sie weiß ja nicht, daß mir das ein Kompliment ist. Aber gut, überlege ich mir noch etwas für meinen Lebenslauf - "Studiert seitdem das Leben am Einzelexperiment" wurde ja bereits abgelehnt und gestrichen. Spaßbremsen. Dann, das Essen ist schon fast wieder kalt, esse ich auch noch einen Teller davon. Verrückt. Gab ja Zeiten, da habe ich hier nicht gegessen, sondern nur gewartet. Gehaust statt gelebt. Jetzt habe ich auf dem Sims sogar eine Wasserflasche stehen. In der ist aber Flüssigdünger in Wasser gelöst, also trinke ich nach wie vor aus meinem Messbecher. Immer einen Liter. Ich hatte ja von Anfang an Gläser hier, aber so ein Glas und ich, das passt nun mal nicht ganz. Also Messbecher, nun ja. Ich hatte noch eine Dokumentation über Wolfgang Güllich offen, die mir unglaubliche Lust auf Klimmzüge machte. Film, Pause, Klimmzüge, Film, undimmersoweiter. Nun schmerzen mir die Arme, ich habe auf die Tastatur geniest, und es ist gleich schon wieder elf. Hinterm Bildschirm gähnt mich ein frischbezogenes Bett an, diese Tätigkeit müssen wir uns oben zwischen Kochen und Essen noch irgendwo dazwischendenken. Mehr nicht.
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Freitag, 30. 08 13

30.08.13, 13:27 | 'Public preview'
Ich musste ja echt einunddreißig werden für eine Gemüsepfanne mit Bulgur. Und meine stumme Begeisterung ob des Geschehens in der Pfanne, wo sich Säfte mischten und Düfte entstanden, war kindlich und hungrig. Esst mehr Bulgur, mehr Paprika, Tomaten und Zwiebeln! Und wo ich mir die tränenzwinkernden Kollegen im Büro so ansehe, möchte ich anmerken, daß man am Knoblauch auch mal sparen darf.

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Das seltsame Gefühl des unsichtbaren Gastes. Ich weiß, daß sie jeden Tag kommt, weil sie das jeweils zuvor ankündigt. Ich streiche das Bett glatter, weil ich das weiß. Ich spüle nachts noch das Geschirr, weil sie es sonst tut. Ich lege Zettel auf den Tisch und richte Frühstück her, und ich freue mich an der Vorstellung, daß sie an meinem Tisch sitzt und isst und lächelt.

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"Warum muß ich nur so oft den Kopf schütteln, seit ich Dich kenne?"
Vielleicht, schreibe ich zurück, weil Du diesen unbeholfenen Tolpatsch ein wenig gern hast?

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Das Pferd, das durch den Zaun geht.

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Das beeindruckende Bild dieser jungen Frau mit der großen Peitsche in der Mitte des Sandplatzes, mit knappen Gesten und ruhiger Stimme, um sie ein Pferd mit trommelwirbelnden Hufen und wehender Mähne. Abendsonne.

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Die Join-Up-Methode.

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Ich rieche Gefahr. "Ich habe mich verändert. Sie ist geblieben. Und jetzt muß ich mich wieder ändern" wurde mir gesagt. Ich bin mißtrauisch gegen Menschen, die sich mit Menschen auskennen. Ich bin vorsichtig bei Menschen, die von Menschen gemocht werden. Ich bin - immer noch - ein fliehendes Pferd. Catch me if you can.

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Fliegenfänger. Menschenfänger. Rattenfänger.

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Und dazwischen der Glaube, daß Du nicht böse bist.

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Vielleicht ist das nur die Unerreichbarkeit, das Abwenden von einer unlösbaren Aufgabe, die erlernte Hilflosigkeit.

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Wir laufen nebeneinander auf dem Bürgersteig, große Schritte neben kleinen. Ich kann schon verlieren, sage ich. Ich kann nur nicht aufgeben. Ich schaue hoch von meinen Füßen zu Dir, und ich kann Deinen Blick nicht deuten.

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Don't say good bye
Just leave an open door
I want to hear you say
You give me something to die for
# |  2 RauchzeichenGas geben

Sonntag, 5. 08 12

05.08.12, 21:08 | 'Public preview'
Der Bräkelabend per Rad.

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Nur wenige sitzen im Garten, als ich dazukomme. Ich gehe nicht zu früh und nicht zu spät, nicht zu nüchtern und nicht zu betrunken, nicht zu aufgekratzt und nicht zu müde. Und davor lache ich viel, ein wenig abseits.

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Der Morgen der scharfen Messer.

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Der Abend der schnellen Schare.

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Der Pokal wandert wie früher, und sie lachen laut. Ich war nicht dabei, und trotzdem. Sie lachen mit mir.

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Sonntags zum Baden radeln.

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Der Rest wird.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 22. 07 12

22.07.12, 14:11 | 'Public preview'
Tue Dinge, die dir Freude bereiten. Weil sie Dir Freude bereiten. Bereite Dir Freude.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 1. 02 11

01.02.11, 11:04 | 'Public preview'
Kletterkurs angefangen. Sechs plus geklettert. Als Maurer erkannt worden. Grinsend den Kopf geschüttelt, Melker gesagt. Fahrrad gekauft, Flaschenhalter und Dämpferpumpe bekommen. Eingangsbestätigung für Bewerbung stellt sich als Nicht-Automatenbrief heraus, da Schreibfehler enthalten. Den Menschen an seinen Fehlern erkennen. Das Rad an seinen Dämpfern. Ich bin verwirrt, es ist eine Menge los. Vier Wochen bis zur Abgabe.
# |  12 RauchzeichenGas geben

Mittwoch, 6. 10 10

06.10.10, 01:23 | 'Public preview'
Bis Nürnberg müssen wir vier Mal anhalten.

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Ich merke das wohl, daß ihr mich jetzt mit meinem Namen anredet. Und ich mag es.

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Ein wundervolles altes Haus. Riesige Balken, große Steinplatten in der Eingangshalle.

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Es können ja nie alle dabeisein, die man dabeihaben möchte.

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Wir haben keinen Spüldienst, keinen Dienst fürs Frühstück. Und trotzdem bringt mir jemand am Morgen ein Bier ans Bett. Ich lehne dankend ab.

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Ich habe meinen Strohhut vergessen!

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Und wie immer jeder etwas anderes erlebt, auch wenn die Gruppe noch so auf einem Haufen sitzt. Wie schön, daß es keine Übergeordneten gibt.

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Die Klassiker: Mäxle. Chic. Mensch ärgere dich nicht mit Schnapsgläsern.

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Immer die gleichen Lieder. Und wie ich bei manchen immer wieder aufhorche. Wie ich andere neu kennenlerne.
Ich konnte bisher nicht alle Strophen von "Hoch auf dem gelben Wagen". Unverzeihlich.

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Legen-där! Legen-där!

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Gud'n Dog - i bins, der Dod.

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Verwildert, verwahrlost.

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"Ich sehe euch jetzt schon zum zweiten Mal. Ihr seid schon recht. Nur zwei oder drei - da kann man nichts mehr machen, das werden Alkoholiker." Sprach's und machte sich auf zum Weinfest, unser Busfahrer.

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Und plötzlich schwenken wir die Hemden, singen und tanzen im Kreis.

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Der Komodo-Waran.

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Aus allen Richtungen Nachrichten. Und ich muß oft nachlesen, weil ich alles gar nicht glauben kann.

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Wir stehlen Decken und tanzen durch die Zimmer. Keiner schläft! Den Hartnäckigen klauen wir die Matratzen und rutschen damit die Treppen hinunter.

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Besoffene und kleine Kinder! Man muß nur besoffen sein und sich wie ein Kleinkind aufführen - dann kann gar nichts passieren.

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Wer nicht hüpft, der ist kein Inder! Hey, hey!

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Wie bitterböse wir zueinander sind, und wie liebevoll sich das anfühlt.

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Wandern und in Brauereien einkehren. Auf Kopfsteinpflaster unter einem engen Torbogen der alten Stadtmauer hindurch. Sie laufen in einer Reihe, ein großer Kombi röhrt, heraus schimpfen ein sehr Alter und ein Jüngerer. Provokation, hallo, hallo. Gemächlich geht die Reihe weiter. Und sie steigen tatsächlich aus, was man inmitten einer Gruppe Johlender tatsächlich für Mut halten könnte. Vielleicht sind sie auch nur betrunkener als wir.
Der Alte schimpft über uns Scheißausländer, die er schon länger beobachtet. Aha. Er würde wohl mit dem Stock auf uns losgehen, wenn er einen dabeihätte. Der Jüngere droht uns Watschn an. Sie sind also nur dümmer als wir, denke ich und verwerfe den Gedanken, in das große Auto zu steigen, das die beiden mit offenen Türen stehengelassen haben.

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Ein Pils mit Rahmenprogramm.

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Handstand auf der Straße.

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Apfelschnaps und Gesang. Und am Ende versöhnen wir noch die Bedienung.

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Alle Strophen des Donaulieds. Schmierseife und so. Herrjeh.

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Billig ist das hier, daß ich mich fast schäme.

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Im Tierpark mit der Kinderbahn fahren. Am Eingang werden wir Wartenden ungefähr einhundert Mal darauf hingewiesen, daß vor unserer Nase die Kassen sind. Am Ende erzählt uns der Einweiser auch noch einen Blondinenwitz. Freundlich sind sie ja hier, aber nicht sehr helle.

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Und die Geschichte, die wie nebenbei passiert, um die sich doch alles rankt und wegen der ich nachts ins Zimmer des Kleinen stürme, das Licht einschalte und brülle, daß sie mir geschrieben hat, die lasse ich hier ganz bewußt aus.

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Ich hätte ja das ruhigste Zimmer von allen, gemeinsam mit einem Pärchen, das früh zu Bett geht, aber ich finde es nicht.

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Und hinter allem: Du fehlst mir so. Und je mehr ich zittere und an Dich denke, merke ich, daß Du schon viel zu lange fehlst.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 15. 10 09

15.10.09, 19:19 | 'Public preview'
Herbstfarben.

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Mir gegenüber ein Tabellenkalkulationsfuchs. Herrjeh, ich kleines Licht.

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Ich schimpfe ein wenig auf Termine (spät), die Heimfahrt (lang), die Aussicht (strahlend), die Zeit (vergeht), den Hunger (treibt), und als ich endlich auf dem Rad sitze, ist es schon empfindlich kalt. Beinwärmer wärmen nicht, denke ich noch, und ein Buff ist eben doch keine Mütze. Dafür ein Schal, und das ist ja auch schon mal was.
Dann Gelände (steil), immer noch Wetter (kalt), Jahreszeit (Laubleuchten), Uhrzeit (zu spät) und diese Geschichte mit der Geographie (Nordhang). Bis ich oben bin, ist es dunkel, und dann kommt auch noch die Physik und lacht sich eins (rutschig). Johlend und mit knallroten Backen fetze ich ins Tal hinunter.

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Ein Vertriebler vermittelt mir eine Messekarte und einen Termin am Stand. Das war ja einfach.

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Sie hasten alle sehr geschäftig umher, ohne Beschäftigung.

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Das englische "stunning" trifft es. Atemberaubend. Erinnert an diese wundervolle Rezension, die ich nicht mehr finde. Darin stand nur der Name der Band, der Titel des Albums, und ein Wort: sprachlos.

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Manche Besprechungen geben mir Hoffnung. Daß da Spaß drinsteckt. Irgendwo. Daß ich den nur finden muß. Daß es eine Aufgabe sein könnte, sich durch die Professionen zu wühlen, sich über die Herablassungen zu erheben, man verzeihe mir die Wortwahl, ich kann nur kein Bullshit-Bingo; weil die das so ernst nehmen, muß ich lachen.

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Verbiete Dir das Fragen nach dem Grund. Ob Du das verdient hast. Nimm das Glück an, treibe das Glück an, übertreibe nicht. (Ich bitte erneut um Verzeihung für meine Wortwahl. Ich habe Fieber, und - .)
# |  1 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 13. 10 09

13.10.09, 02:08 | 'Public preview'
Es ist Tradition geworden, an Freitagabenden hier sitzenzubleiben, und es gefällt mir, auch wenn wir hier sehr weit weg sind von der Welt. "TBD" lese ich oft, das heißt "to be defined", und übersetzt bedeutet es, daß die Frage zu früh kam, weil die Antwort noch niemanden interessiert, oder noch andere Fragen zuvor zu beantworten sind. Genauso ist das mit mir und dieser Welt; TBD steht dahinter, denn ich weiß ja noch gar nicht.

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Das Gefühl, als begänne ich eben erst zu studieren. Was ich noch alles tun will, in den endlosen Ferien, und dann denke ich wieder, wie alt ich schon bin und daß ich schon studiert habe. Altern ist wie Sand, der durch Finger rinnt, und wer schon einmal eine Sanduhr gesehen hat, wird bemerken, daß das so naheliegend wie niederschlagend ist.

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Das genußvolle Ignorieren des Weckers, anstatt auszuschlafen.

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Der Regen flutet die Straße, die Tropfen zerplatzen nicht mehr auf dem Asphalt, sondern fallen zu tausenden in das Meer. Einschläge, konzentrische Wellen, und der hochspritzende Tropfen. Unzählige Einschläge, denen ich zusehe, während ich in meiner trockenen Kabine zum Hof zurückfahre, und doch kann ich keinen einzigen ganz sehen. Zu schnell sind sie, und zu klein, und vielleicht sind auch nur meine Augen zu sehr abgelenkt von den Einschlägen umher, als daß ich einen einzelnen zu fassen bekäme.

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Die Konsistenz des Wassers. Flüssigkeit. Das Bestreben, waagerechte Oberflächen zu bilden. Ich weiß noch viel zu wenig über Flüssigkeiten.

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Immerhin werde ich zwischen Parkplatz und Probenraum patschnass. Das macht nichts, ich bin noch nicht dran. Gegenüber die Halle, Aufbau fürs Konzert. Sie winken herauf, und eine Minute später stehe ich unten an der Pilsbar. Anzapfen, und es könnte ein Fasching sein. Vierundzwanzigstundenfasching, mit Aufbau, Arbeit, Abbau. Ist es nicht, irgendwann winken sie mir zu. Deine Szene! und ich sollte immer ein Pils trinken, bevor ich spiele. Zum ersten Mal der Gedanke an die Aufführungen, und wie nervös ich sein werde.

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Soundcheck. Pils. Kleinigkeiten, Bauzäune, gespannte Erwartung, Pils. Ich fahre den Lastwagen in den Hof herein.
Pils, und ab.

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Ein ewiger Stammtisch, heute, wir sitzen um zehn noch. Ich komme normal nicht so spät zu den Festen, aber heute dann doch. Es ist elf, als ich ankomme, die Jacke hinter einen Kühlschrank stopfe und in die Halle marschiere. Ein Mädchen winkt mich zu sich. Von überall grüßt es, und ich denke, daß ich mich oft auf den Festen nicht so gut unterhalte, weil ich zu schnell abgelenkt bin. Ich grüße überallhin, und das hätte mir mit sechzehn so gehen sollen, alles wäre heute ganz anders.
Das Mädchen trägt einen kurzen Rock und lange Beine. Sie weiß das natürlich, aber ich bin alt genug. Ihr Haar bäumt sich zur Mähne, und früher hätte ich ihre Kunstfertigkeit bewundert, wo ich heute nur ihre Verzweiflung spüre, weil sie ihre Locken nicht mag. Sie ist hübsch, sehr hübsch, und ich habe sie schon oft angesehen, um herauszufinden, was ihr fehlt. Denn es fehlt. Es ist ein Bruch da, zwischen dem der Perfektion nahen Teil und etwas Unpassendem. Es ist da, und es ist wie eine spiegelnde Kugel, die den Blick in alle Richtungen lenkt, und das macht sie ganz wunderbar, trotz ihrer Jugend, und daß sie darauf viel Zeit verwendet, und womöglich nicht einmal selbst weiß, was sie da verdeckt, diese Verzweiflung sieht man ihr an. Ich lächle ihr zu, und bevor sie mir nahe genug sein kann, daß ich ihr versehentlich auf die Zehen treten könnte, gehe ich.

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Pilsbar. Erst hinter der Theke beginnt mein Fest. Jetzt singen, jetzt tanzen. Ich zapfe an beiden Hähnen, und daß ein Festpils eben kein normales Pils ist, wissen Sie sicher. Eine ruhige Hand, während der Rest von mir herumhüpft, das muß sicher sehr komisch aussehen, aber das macht nichts. Lauter singen, einer meiner Helfer schläft schon, den Kopf auf die Theke gelegt. Ich klopfe mit der flachen Hand auf das Holz. Sein Kopf hüpft, er wacht nicht auf.

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Wir tanzen Ringelreihen in der Sechseckbar.

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Eine Stunde, und wie soll ich noch vier durchhalten? Mir ist heiß, ich fühle mich, als wäre ich allein schuld, daß in der Halle die Scheiben beschlagen.

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Das Mädchen kommt, und mittlerweile denke ich, daß es eben die Perfektion ist, die den Mangel so sichtbar und so furchtbar macht. Im Durchschnitt, denke ich, würde es nicht auffallen, das, was ich nicht beschreiben kann. Es ist in ihrem Gesicht, es ist eine Form, es ist nur aus den Augenwinkeln zu sehen, und nur, wenn man Schablonen einblendet. Ich schäme mich fast, sie anzusehen, als trüge sie etwas Obszönes vor sich her. Es ist wie der Zweier im Zeugnis, der nur zwischen lauter Einsen auffällt, um den sie immer noch manche beneidet, und der nur sie selbst schmerzt. Wünscht sie sich, und als ich mich das frage, verliert sich meine Berührtheit, wünscht sie sich, die Zwei wäre Eins, oder die Einsen Zwei, und kann man sich das überhaupt wünschen oder schämt man sich dafür?

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Klopfer! ruft sie, und ich werfe ihr zwei der kleinen Fläschlein zu. Sie fängt, sie winkt, ich klopfe mit ihr, und sie küsst mich auf die Wange.

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Wie sich alle berühren.

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Ich laufe einmal durch die Halle. Feind. Ich strecke den Arm aus, zeige die Faust. Betreten sieht er zu Boden, und trotzdem.

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"Kennst Du einen Fabian?"
-"Bitte?"
-"Heißt Dein Bruder Fabian?"
-"Wieso?"
-"Deine Arme sehen so aus" und das ist das netteste, weil argloseste Kompliment des Abends, weil ich auch erst tags darauf dahinterkomme, wer denn nun und wie überhaupt.

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Nicht klug zu sein hält einen nicht davon ab, gewitzt zu sein. Ich mag sie, auch weil sie nicht böse ist. Sie hält Abstand, täuscht keine Nähe vor, und irgendwann kreuzt sich unser Kopfschütteln.

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Meine Wangen brennen. Ich sollte sie öfter küssen lassen.

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Ach Du, Zigeunermädchen, aus Dir werde ich nun auch nicht schlau! Wir haben einen ähnlichen Zorn, doch ich würde mich dafür nicht verbiegen. Er verbindet uns nicht, er bewegt mich nicht, und als Du uns ausrichtest, um gesehen zu werden, flüchte ich ins wilde Springen.

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Den Kopf abgewandt, marschiert er vorbei, und ich fühle mich in meinem Sechseck wie in einem Käfig. Und kann doch nicht. Anstand oder Angst, hämmert es, und ich will das nicht beantworten.

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Da pumpt einer, ein Schmächtiger, wie ein Maikäfer, und sein Mädchen bricht in Tränen aus. Eben noch über die Theke gewischt, schon nässt sie die Bar. Was soll denn das, denke ich, und da sehe ich schon das Gemenge. Ihr seid zu klein, ihr seid noch Buben, ihr übt das noch.

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Draußen einer, der nur beobachtet. Einer, der sich Hahnenkämpfe ansehen würde. Er schüttet in einer günstigen Sekunde sein Pils über einen der Kontrahenten. Später kommt er schwer atmend herein und erzählt von seinen Abenteuern. Mir ist schlecht.

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Einer, der sein Mädchen schüttelt. Sie hört nicht auf zu reden, und ich wundere mich, wie sie das hinbekommt.

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Der baumlange Kerl grinst und schiebt die Ärmel hoch. "Nicht Deine Klasse" winke ich ihm zu und schiebe ihm ein Glas hin.

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Irgendwann bauen sie ab, um mich herum, während ich das letzte Faß an den Mann bringe. Einer schraubt an der Gasflasche, ich flüchte über die Bar, als ich das bösartige Zischen höre. Linksgewinde! rufen sie ihm zu, und da mache ich mich dann auf den Heimweg.

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Auf einer Bank, zwischen zwei aufs Taxi Wartenden. Kopf, Schulter, Wärme.

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Ich denke an den alten Freund, den ich auf dem Weg hierher traf. Er sah sehr müde aus. Wir haben uns lange nicht gesehen, wir verabreden uns nicht.

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Es ist Luxus, nicht zu überbietender Luxus, sich morgens aus dem Bett zu wälzen, die Glieder zu sortieren und sich hinaus in die Sonne zu wünschen. Radfahren könnte ich heute nicht, denke ich, da fahre ich eben Motorrad. Und daß mich nur der Bratenduft vom Losfahren abhält, ohne daß ich irgend etwas dazu getan hätte, diesen Genuß kann man gar nicht genug preisen.

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Günstig tanken, gedankenlos fahren. Irgendwann sehe ich günstigeres Benzin, und das stört mich ein wenig, und mehr noch stört es mich, daß mich das stört.

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Ich nutze das Motorrad, um zufällig vorbeizuschneien. Kann man nicht mit Autos. Kann man nicht.

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Wieso heißen schnelle Kurven wohl schnelle Kurven, stelle ich seufzende Rätselfragen in meinen Helm, als ich hinter einer Dose herfahren muß. Dann Laub auf der Strecke und ich glücklich, daß es keine Schilder gibt, auf denen "schnelle Kurve" steht.

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Vierkommafünf Prozent über hundertfünfzig, und ich dachte, ich wäre normal.

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Ansonsten nur Sporttourer und große Reiseenduros.

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Da, ein Sonnenstrahl! denke ich, und ich brauche nicht zu reden.

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Den Kopf durchwehen lassen.

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Auf dem Rückweg sehe ich teureres Benzin und bin versöhnt. Meistens liegt man ja doch irgendwie mittig. An meiner Tankstelle hat sich der Preis geändert, und jetzt war ich am Ende doch noch günstig dran. Da bleibt man einfach stehen, dann verschiebt sich eben alles andere. Und daß alles im Fluß ist, das wußten sie schon, bevor es Benzinpreise gab.

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Da stehen wir, und ich zeige auf den Bauplatz. Er schüttelt den Kopf, und daß wir uns deshalb nicht böse sind. Gegenüber quietscht die Stalltür, der alte Bauer winkt und ruft uns zu, daß wir uns Stühle holen sollen, wenn wir hier schon am Samstag! und er sagt das so knitz und so voller Lust, daß ich mir vornehme, mit achtzig auch den Jungspunden zuzurufen. Achtundachtzig, genaugenommen.

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Abends Gernstls Reisen, und der bringt mich auf was. Jaja, sage ich ihm, mach Du mich nur auch noch unsicher.

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Die Reise von Hof zu Hof.

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Wenn ihr es nicht kauft, kaufe ich es, und dann stelle ich es euch vor die Nase, und ihr dürft den ganzen Winter über drum herumlaufen, mit euren Schaufeln. Ha! sprach ich, atemlos, und seit eben besitze ich einen Schneepflug. Aha.
# |  1 RauchzeichenGas geben

Montag, 12. 10 09

12.10.09, 16:44 | 'Public preview'
Wege | bewegen | erwägen | wagen.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Montag, 20. 04 09

20.04.09, 14:15 | 'Public preview'
"Herr Flaschner, Herr Flaschner! Ich meine Schaffner, freilich."

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"Ja, ist denn sein Euro runder als meiner?"

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Ich schlafe im Zug, und das Erwachen an der richtigen Haltestelle nötigt ihnen dann doch Respekt ab,

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Erst im Regen sieht man die Freunde richtig.

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Ich trage die Schildmütze mit geradem Schild und leicht schräg auf dem Kopf, damit das Wasser gleichmäßig an einer Seite heruntertropfen kann.

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Plötzlich treten Wanderer aus dem Nebel, und einer fragt unter seiner Pelerine, ob er uns fotografieren dürfe, uns nasse Ratten am Holzspalter.

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Klatschnass und schmutzig stehe ich am Auto, und so möchte nicht einmal ich einsteigen. Also ziehe ich am Kofferraum alles aus, was naß und schmutzig ist. Da bleibt nicht viel, was nur naß ist, aber zum Heimfahren reicht es, denke ich. Und daß in dem Moment, als ich nach vorne gebeugt im Kofferraum hänge, um den ganzen Krempel mit in den Heizraum zu nehmen, das halbe Dorf an einem nassen Irren in Unterwäsche und offenen Arbeitsschuhen vorbeifährt und hupt, das muß man eben in Kauf nehmen.

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"Darf ich Dir ans Gehänge fassen?" fragt er, und grinsend denke ich mir, gegenüber die entgeisterten Damen, daß diese absurde Homoerotik nicht nur der holden Weiblichkeit vorbehalten sein kann, die sich umarmt und küsst und nichts dabei findet. Gleichberechtigung galore, und "Einmal Kraulen noch, bitte", sage ich und kann mich kaum halten vor Lachen.

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Sie stehen schon auf den Tischen, da ist es noch hell, und dieser Gegensatz stößt mich ab, wie die Organisiertheit des Betrinkens, das regelmäßige Prosit.

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Außerdem verzeichnen wir auf dem Volksfest eine zerrissene Hose bei einem Geschicklichkeitsspiel und einen Bewußtlosen bei einer Rangelei. Nichts außergewöhnliches, und das muß man leider so sagen.

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Viel später tanzen wir durch einen Geburtstag, und enden in der Küche wie damals, und als ich ihr Alter erfahre, wische ich mir den Kuss von den Lippen und den Wunsch aus dem Kopf.

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Es ist schon wieder hell, als ich nach draußen zum Rauchen laufe, und das schlägt mich so, daß ich das Rauchen bleibenlasse und stattdessen nach Hause gehe.

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Ach, alte Lieder. Joe, noch einen! rufe ich, und als "Painted by numbers" ertönt, da reißen wir uns die Hemden herunter und rufen, die Arme erhoben, "dancing like Chicago", und niemand weiß, wie richtig das ist und wie das hierher gehört.

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Er teilt mir seine Meinung zu den neuen Ärzten und Hosen mit, die Flasche am Hals gepackt gestikuliert er, und ich komme mir sehr komisch vor, wo mich diese Musik nie berührt hat, daß ich die Veränderung hätte spüren können, nie mehr als ein, zwei Lieder, die zu einer bestimmten Zeit an einem Ort gepasst haben, und die ich danach vergessen habe.

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"Können wir geh'n vom Süden des Landes", und da versagt meine Stimme, und den Rest denke ich nur, aber das sehr laut.

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Ach, Fachhochschule. Die meisten Tanzenden sind viel jünger als ich, und es tröstet mich, daß alle nach Ausweisen gefragt werden, weil jeder weiß, daß kaum Studenten hier sind.

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Ich schicke einen Spezialauftrag durch die Nacht, mit einem Gruß an ein Mädchen in Grün, und bekomme prompt die Frage, ob denn lichtgrün oder türkisgrün, es wäre beides anzubieten. Und da versage ich dann, und so kann man auch scheitern an den Frauen, denke ich mir.

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Ich bin achtundzwanzig, sage ich, und verheiratet und schwanger sind wir auch, weil das ist das Einzige, was mir einfällt, wo ich einfach dankend ablehnen könnte.

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Der Sicherheitsmann grüßt mich, als ich zum fünften Mal in Begleitung zum Raucherbereich komme. "Wie machst Du das?" fragt er grinsend, und ich sage Treibenlassen, bevor ich weitergezerrt werde.

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Zwischendurch langweile ich mich auch, und dann stellt sich auch schon die Sinnfrage. Minuten später ein Ton, ein Akkord, und ich hüpfe durch die Menge wie ein Gummiball, und als einer Pogo schreit, hat mich der nächste schon umgerannt und hält mich fest, und wir rempeln und hampeln, wie sich das gehört.
Die Band macht Pause, und da denke ich mir, daß das vielleicht einfach zuviel verlangt ist, daß das keiner durchhalten kann, und ob es denn eine Kunst ist, die Zahl der äußeren Faktoren zu reduzieren, oder ob es eher die Kunst ist, die äußeren Faktoren zu gestalten. Wieviele brauchst Du, was brauchst Du, und was willst Du überhaupt?

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Bewundernd gehe ich hinter ihr her, wie sie durch den Gang tänzelt, in Leopardenmuster gehüllt, ihre Schuhe an den Bändeln um den Finger gehängt. Es ist eine Kunst, denke ich, mehr weiß ich nicht.

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Tittenbonus? fragt sie lächelnd und beugt sich weit über die Theke. Klar, sagt er, und nimmt ihr den Schein aus der Hand.

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Aus zwei Hosentaschen fallen Flaschenöffner, und ich habe keine Ahnung.
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