... Vorwärts fahren
08.07.10, 01:56 | 'In Fetzen gerissen'
Und da sitzen wir dann draußen, weil ich drinnen so gar keinen Platz finden mag. Ich mag nicht an der Theke stehen mit den Netzernden, ich mag nicht mit den Pärchen und den Fahnenbehängten sitzen. Stattdessen mein rotes Unglück auf Krücken, Drogen und mit guter Laune. Ich setze mich zu ihr.
Du, denke ich, als ich an einer vorbeischaue, durch die großen Fenster auf die Leinwand. Und man kann ja nie so gut an jemandem vorbeischauen, als wenn man scheinbar gebannt auf eine Leinwand starrt. Immer wieder verschwindet das Bild, und die meiste Zeit steht jemand im Weg, aber Fußball geht immer. Auch fürs Vorbeischauen.
Du. Diese fast perfekte Schönheit, die immer die Brutalität des nur fast Perfekten zu spüren scheint. Wir ignorieren uns mit der gleichen Intensität, mit der wir miteinander reden. Nur mit viel weniger Freude.
Was? frage ich, zwischen zwei fäusteballende Torszenen gebettet.
Unglückliche Nachricht, sagst Du leise. Ich frage nicht. Ich frage nie. Ich höre nur zu, das Erzählen muß von Dir kommen. Die meisten, die erzählen, biedern sich an, erfinden Unglück, und ich frage mich immer, wie das funktionieren soll, durch Unglück aus zweiter Hand interessant zu werden. Lust am Unglück, das man nicht selbst erlebt, und ich weiß ja selbst, daß das funktioniert, ich weiß nur nicht, wie.
Du sagst nicht mehr. Nichts mehr. Du rauchst viel, zuviel. Kinder sollten nicht rauchen, denke ich, und sehe den Aufdruck auf Deiner Jacke. Erwachsen, Schulabschluß, und hierzulande druckt man das noch auf Jacken, die man vielleicht ein halbes Jahr trägt. Zum Studieren trägt sie doch keiner mehr. Mein Hemd aus der Zeit habe ich noch. Aber ich trage es nicht mehr.
Das ist schon das zweite Mal, sagst Du unvermittelt. Jedes Jahr einer. Und Du schüttelst den Kopf, als sei das unmöglich, unfassbar.
Mach Dir nichts daraus, will ich Dir sagen. Mach es Dir nicht zu schwer damit. Denn genau so wird es weitergehen. Besser wird es nicht mehr. Du kannst nichts tun. Nur Dich nicht einreihen. Mach da nicht mit. Sonst bist Du genau das für mich, dieses Jahr. Und ich möchte auch gern wieder ein Jahr ohne. Oder alle.
Stattdessen stiere ich an Dir vorbei. Drinnen Aufruhr und ein Tor, und mit etwas Verzögerung mein Seufzen.
Halt dagegen. Auch wenn es immer schwerer wird. Es wird nicht mehr leichter werden, jetzt, da es angefangen hat.
Du, denke ich, als ich an einer vorbeischaue, durch die großen Fenster auf die Leinwand. Und man kann ja nie so gut an jemandem vorbeischauen, als wenn man scheinbar gebannt auf eine Leinwand starrt. Immer wieder verschwindet das Bild, und die meiste Zeit steht jemand im Weg, aber Fußball geht immer. Auch fürs Vorbeischauen.
Du. Diese fast perfekte Schönheit, die immer die Brutalität des nur fast Perfekten zu spüren scheint. Wir ignorieren uns mit der gleichen Intensität, mit der wir miteinander reden. Nur mit viel weniger Freude.
Was? frage ich, zwischen zwei fäusteballende Torszenen gebettet.
Unglückliche Nachricht, sagst Du leise. Ich frage nicht. Ich frage nie. Ich höre nur zu, das Erzählen muß von Dir kommen. Die meisten, die erzählen, biedern sich an, erfinden Unglück, und ich frage mich immer, wie das funktionieren soll, durch Unglück aus zweiter Hand interessant zu werden. Lust am Unglück, das man nicht selbst erlebt, und ich weiß ja selbst, daß das funktioniert, ich weiß nur nicht, wie.
Du sagst nicht mehr. Nichts mehr. Du rauchst viel, zuviel. Kinder sollten nicht rauchen, denke ich, und sehe den Aufdruck auf Deiner Jacke. Erwachsen, Schulabschluß, und hierzulande druckt man das noch auf Jacken, die man vielleicht ein halbes Jahr trägt. Zum Studieren trägt sie doch keiner mehr. Mein Hemd aus der Zeit habe ich noch. Aber ich trage es nicht mehr.
Das ist schon das zweite Mal, sagst Du unvermittelt. Jedes Jahr einer. Und Du schüttelst den Kopf, als sei das unmöglich, unfassbar.
Mach Dir nichts daraus, will ich Dir sagen. Mach es Dir nicht zu schwer damit. Denn genau so wird es weitergehen. Besser wird es nicht mehr. Du kannst nichts tun. Nur Dich nicht einreihen. Mach da nicht mit. Sonst bist Du genau das für mich, dieses Jahr. Und ich möchte auch gern wieder ein Jahr ohne. Oder alle.
Stattdessen stiere ich an Dir vorbei. Drinnen Aufruhr und ein Tor, und mit etwas Verzögerung mein Seufzen.
Halt dagegen. Auch wenn es immer schwerer wird. Es wird nicht mehr leichter werden, jetzt, da es angefangen hat.
07.07.10, 15:01 | '10000 lightyears from home'
Sometimes you can't make it on your own.
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Bitte verzeihen Sie die Stille hier. Es gibt einiges, das fertig werden muß. Anderes, das bedacht werden muß.
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