Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 6. 04 10

06.04.10, 23:31 | 'Heller als tausend Sonnen'

Landjugend.

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Morgen.


Mittag.


Abend.


Beim Tanken liegt die Säge neben den ersten Gänseblümchen des Jahres. Hurra, Gänseblümchen. Go, Gänseblümchen, go, go, go!


Da war der Fuchs schneller. (Herr Kid, für Sie.)
# |  Rauchfrei | Gas geben


06.04.10, 10:45 | 'Nicht drueber nachdenken'
Moppedfahren got my ass again.
# |  4 RauchzeichenGas geben


06.04.10, 10:44 | 'Das Auge des Betrachters'
Irgendwann in dieser Diskussion argumentiert er mich erstmals an die Wand, und da beginnt dieser Künstler, dieser Begeisterungsfähige auch für mich zu leuchten.

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Hormone, sagt er, die hast selbst Du nicht im Griff. Und das liegt gleichzeitig so falsch und so richtig, daß ich ihm von Ewigkeiten erzähle, und davon, daß ich noch nie welche versprochen habe. Seine beiden Jungs stürmen in den Raum und plündern die Küche. Ich höre mir die Geschichten von erstem Moped und erster Freundin an und denke an daran, daß Kinder Ewigkeiten darstellen, oder Verewigungen meinetwegen, und das nicht nur in ihrer Person, sondern in ihren Auswirkungen auf die eigene Endlosigkeit. Man diffundiert ja hinein in so ein Kind, und überträgt die eigene Endlosigkeit, Freiheit, wasweißdennich, beschneidet sich selbst und verewigt sich dabei. Muß man auch wollen, denke ich, muß man sehr genau nachdenken. Darf man nicht tun, wenn man keine Ewigkeiten anerkennt, und das alles sage ich ihm, als die beiden wie Böen wieder hinausgestürmt sind, man verzeihe mir die Wortspielfalle.
Egozentrik, sagen wir, und das meinen wir beide nicht so. Er mußte auf dem Kilimandjaro finden, wo er hingehört, und es brauchte eine Chance von nullkommazwei Prozent, um ihn von einer Familie zu überzeugen und von seiner endlosen Weltreise heimzuholen. Man kann also, so schließen wir, mit neunundneunzigkommaacht Prozent auch anders leben. Oder mit hundert, sage ich, aber diese Konsequenz (da ist es wieder, das Wort), die glaube ich mir selbst ja auch nicht.

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Ich brauche lange, um mit der Maschine zu verwachsen.

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ATF-Öl und GL5. Getriebe und Differential. Machen wir einfach so, als ließe sich damit der Motor beschwören.

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Muß man besonders sein, um hier zu sein? frage ich mich die ganze Nacht an dieser langen Theke. Ich sollte längst in zweiter Reihe sein und Kisten schleppen und Kleingeld organisieren, anstatt an der Front auszuharren. Immer wieder stürme ich die Küche, in der sie an den Wänden kleben, und rufe "Fern der Front macht alte Krieger", und dann rafft sich vielleicht wieder einer auf. Aber daß sie mir die Getränke wegtragen, damit sich die Sperrstunde wenigstens irgendwann durchsetzen lässt, darauf kämen sie nie.

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"Millionenbauer!" schreit ein Betrunkener, und "Millionenschuldner!" lache ich ihn aus. "Wie wäre es, wenn ihr beiden heiraten würdet?"

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Die ergebenen Gesichter der Sanitäter, die die Leichen abtransportieren. Drink responsibly.

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Morgens um halb sechs ist die Welt wieder in Ordnung.

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Sie steuern auf mich zu, und Mädchen, die sich am Arm halten, die sind sowieso verdächtig. Doch ihr erster Satz ist gar nicht schlecht.
Arbeitest Du auch in dieser Firma? und schon bin ich sprachlos. Matt mit zwei Damen, und wieso komme ich mir so unköniglich vor?

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"Die Geschichte des Mähdreschers", und das sind so Filme, da hätte ich gern einen Münzschlitz im Fernseher.

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Daß die Hässlichen hier normal sind, denke ich zwischendurch, aber das wäre arrogant und böse. Daß es nicht so tragisch ist, alles. Die Ideale anders sind. Ferner, vielleicht. Unnötiger. Vielleicht sind sie hier mehr sie selbst, auch wenn das Sabbern bedeutet und spuckendes Reden und besudelte Trunkenheit. Man müßte das alles auftrennen, aber vielleicht darf man das auch gar nicht.

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Ich selbst in den zerschlissensten Hosen und einem weiten weißen Pullover. Und trotzdem.

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Die beiden Glatzen sind so klein.

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"Geh mit zur Lehrfahrt!" sagt sie, "da triffst Du auch sie wieder." Jetzt werde ich schon mattgesetzt, da sind die Damen nicht einmal auf dem Feld, was soll denn das?

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Neben meinem Namen auf der Liste steht "nicht bis zum Schluß, hat Stalldienst", und vielleicht ist es das.

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Habe ich mich echt für euch so herausgeputzt? Die Architektin und die Betriebswirtschaftlerin, und endlich steige ich in dieser Familienwirrnis einigermaßen durch. Kann mir jemand ein Diagramm malen? frage ich und verheddere mich gleich wieder. Zum Abschied: Wie heißt Du nochmal?

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Heilige Erstkommunion des Kleinsten. Ich beim Kaffee, und spreche Mut zu. Rate zur Universität, weil sie da sowieso schon ist. Da kann ich ja gar nicht mehr ehrlich sein.

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Ich in der Kirche, zur abendlichen Andacht. Der Pfarrer verheddert sich auch, in Rosenkranz und Islam, und wahrscheinlich hat er mich gesehen und gedacht, Ostern und Weihnachten seien heute. Ich sitze in der leeren Reihe auf dem Platz meines Großvaters. Erste Empore, und ich bin viel zu groß für die niedrige Decke.
Die Kinder kenne ich alle, und schöner kanns gar nie werden. In der Kirche sollte man andächtig umhergehen, und vielleicht werde ich das einmal tun.

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Ach Zimmerer, sage ich, als wir beim Klowagen stehenbleiben, und er nickt.

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Der Spaß am Telefonieren. Schein, sagt er, und Tiertransport. Und ich winke ab, Dann laufe ich halt, da kann mir keiner was. Und so kommen wir ins Bräkeln, von hier nach dort und zurück. Ich kann ja eigentlich keine halbe Stunde reden.

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Die Gräfin ist ja Viehkutscherin, neuerdings, und ich rufe ihr ein "Frau Ministerialdirigenzassistent" zu. "Rechne mal schnell", antwortet sie und ruft hastig Zahlen in den Hörer. Ich rechne und gebe durch, und dann höre ich einen ganzen Tisch lachen. Wirtshausseligkeit, wo die Bedienung nebenbei telefoniert, und ohne dort zu sein, bin ich dabei und kläre auch die Frage nach dem Schein, denn schließlich sitzt ein Viehhändler am Tisch, an den ich gereicht werde, und großes Hallo, als er mir einen Husel abzuluchsen versucht, aber Luchs bin ich selber, Luchs und Has', und schließlich einigen wir uns darauf, daß er anrufen darf. Und Schein: Führerschein reicht, da kein Gewerbe und keine sechzig Kilometer. Und daß ich ja wohl niemals nicht einen Führerschein brauchen werde, darüber ist sich der Tisch einig. Vom Lachenknistert das Telefon und schweigt.
Feierabend.
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06.04.10, 09:48 | ''S isch wia bei de Maedle au'
"Maschiin muss loffa!"
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