Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 2. 05 10

02.05.10, 16:39 | 'Das Auge des Betrachters'
Die Frau, die so unbekümmert von ihrer Therapie erzählte. Und von ihrem Ex, der sie dutzendfach betrogen hätte.

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Sie ruft mir vom Fenster aus zu, als ich mit dem Rad vorbeifahre, und eine Minute später sitzen wir zu dritt um den Küchentisch, lachen und trinken.
Irgendwann sind wir zu viert und packen alte Geschichten aus der vorigen Wohnung aus. Noch später hat sie Tränen in den Augen, mein rotes Unglück, und da wird mir bewußt, daß ich noch Radhosen trage. Ich verabschiede mich schnell und lasse die drei weiter trinken.

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Eine Konfirmation ist ja wie Fasching. Der Saal ist überfüllt, alle tragen seltsame Verkleidungen, und die Darbietungen auf der Bühne sind nicht besonders sinnvoll.

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Lieber hundert Kubikmeter Beton rütteln als zwei Stunden in der Kirche zu sitzen. Zwischendurch befürchte ich, wir müssen an Taufe und Konfirmation noch ein schnelles Begräbnis anflicken, weil mir vor Hunger und Kater ganz komisch wird.
Beim Ausmarsch mache ich noch ein wenig Werbung für meinen Schlepper.

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Ich mag ja meine große Verwandtschaft. Aber eher so aus der Ferne.

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Am Tag der Arbeit bastle ich ein wenig Bumms in sein neues altes Auto. Kopfschüttelnd, aber ich bastle. Und der Besitzer ist zufrieden. Zwölffünfzig bitte, danke, Rest ist für Sie.

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"Hört sich an, als wärst Du ein Arschloch. Aber ich mag Dich trotzdem."

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Blondie arbeitet als Stadtjugendpflegerin und versucht, mich für Renovierungsarbeiten einzuspannen. Dabei fällt mir auf, daß Bitte besser funktioniert als Brüste, und das sage ich ihr auch.
Sie schaut an sich hinunter und grinst, daß ihre Chancen dabei ja nur besser werden könnten. Ich werde also die Fenster schleifen, man tut ja sonst nichts.
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