Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 8. 02 10

08.02.10, 00:07 | 'Tonales Hoeren'
I wish I was
Homeward bound
Home, where my thought's escaping
Home, where my music's playing
# |  Rauchfrei | Gas geben


08.02.10, 00:00 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
In meiner Erinnerung war ich früher ein besserer Rollschuhfahrer als ich heute ein Eisläufer war. Sobald ich mich zur Rücklage durchringen konnte, ging es, ähnlich meiner Skifahrerei, leidlich und mit viel Kraftaufwand. Dazwischen immer wieder grazile Schwünge und Kurven, deren Spuren ich hinterher, verwirrt und verkehrt herum fahrend, nachsehen konnte, bis ich rückwärts in die Bande krachte. Tröstend war, daß zwischen den Eistänzern und den Eisraketen mit einem Arm auf dem Rücken nicht nur ich eine wacklige Figur abgab.

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Der Besuch auf dem Futtertisch, und wie sie kaum glauben konnte, daß ein Sonntagabend um sieben genau für so etwas geeignet ist. Es gibt dort nicht nur Eis, es wird auch verkauft und verschenkt, und so fuhren wir weiter, sprachlos und mit dreierlei Sorten. Zwetschge, Johannisbeer, Kaffee.

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Nun prickelt das Knie, und morgen das Muskelkätzchen. Deshalb, und wegen sowieso und überhaupt, gehe ich morgen abend auch wieder klettern.

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Die roten Wangen, die glühende Stirn. Und ich merke erst, daß sie mir krank werden könnte, als sie sich kaum mehr auf den Beinen halten kann. Um eine Pause bittet, die sie mit gesenktem Kopf auf einer Bank verbringt, während der Becher in ihren Händen zittert.
Sie ist noch nicht durch die Haustür, die Tasche mit den Schlittschuhen schleift nachlässig hinter ihr her, da ruft ihre Mutter schon. "Kind, Du wirst mir ja krank." Dabei steht sie noch in der Küche, drei Türen weiter.
Mütter.
# |  1 RauchzeichenGas geben


07.02.10, 13:52 | 'Das Auge des Betrachters'


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Wie könnte ich, der ich nicht einmal der einzigen Begleiterin, der einzigen Geliebten, die mich mein ganzes Leben begleitet, genug glauben kann, um ihr mein Leben anzudienen, wie könnte ich Zauderer mich so schnell und so definitiv entscheiden, mehr noch, wie könnte ich eine so schnelle und so definitive Entscheidung eines anderen akzeptieren?

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"An Fascheng derfsch koi Alde han! Abr a Jonga, ällaweil."

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"Was klopft denn da so?"
- "Ich haue einen Nagel in die Wand."
- "Wozu?"
- "Wir hängen ein Bild von Dir auf. Sonst sieht man Dich ja gar nicht mehr."
Die allerschönste Einladung zum Sonntagskaffee.

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Ton in Ton gehen alte und neue Dreckspritzer in einander über, und ich komme mir ein wenig vor wie Pop-Art, wenn ich nicht so riechen würde.

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Irgendwann verstummt mein Eifer, und ich frage mich plötzlich, warum ich das Mögen denn begründen muß.

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Fläschnerarbeiten, denke ich, als ich fluchend die alte Dachrinne, die viel zu tief und viel zu verrostet und verdellt herabhängt, vollends abreiße, und da muß ich dann doch grinsen, und meine Gedanken nehmen den leeren Hof ein, wie der Hof sie einnimmt.

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Ein hagerer Langhaariger mit dürren Ärmchen und einem seltsam geknöpften Hemd. Das schwarze, lange Haar ist gefärbt und so unecht zerwühlt wie sein Hochdeutsch unecht gestriegelt ist. Mühsam versteckt er, auf was ich so stolz bin, und so sage ich mehrfach Kreizkrabbasackabrao, während er erzählt und fuchtelt, und einmal lasse ich die flache Hand auf den Tisch fallen, daß er erschrocken verstummt und nach seiner Freundin fasst, die mich fasziniert und verstohlen ansieht. Ich verstehe die beiden plötzlich, und der Gedanke an seine nächtlichen Bemühungen, mit den dürren Ärmchen und dem schwachen Fundament macht mich seltsam wohlig grinsen in meiner Boshaftigkeit. Mit Trauben und Bier winke ich ihr zu, als die beiden gehen, und es war schon immer so, daß ich viel genauer wusste, was ich nicht wollte.

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Der Versuch, mich zu beschreiben.
# |  2 RauchzeichenGas geben