Ich habe es übrigens aufgegeben, mich zu fragen, ob ich dies oder jenes denn ein ganzes Leben lang aushalten könnte. Ich habe die Frage nicht beantwortet, beileibe nicht, ich habe nur das Fragen aufgegeben. Ich wüsste auch gar nicht mehr, was dieses und jenes nun ist. Und jetzt kann ich sie verstehen, jetzt sehe ich klar. Der Speiseplan der Woche gewinnt an Bedeutung, es stört mich, wenn jemand mein Klebeband vom Schreibtisch nimmt, und das größte Übel ist, daß mein Bildschirm genau gegenüber dem weit entfernten Fenster steht. Das macht meine Augen müde, und über die ausgedehnte Diskussion der Öffungszeiten des weit, weit entfernten Fensters möchte ich nicht einmal nachdenken. Gelegentlich kann man wohl sogar ein Stück Himmel dadurch sehen, aber genau kann ich das nicht sagen. Ich habe schon lange nicht mehr hingesehen. Zu Anfang, ja, zugegeben. Jetzt stört mich nur noch die Helligkeit, und haben Sie das alles im Ernst geglaubt?

Es versucht mal wieder, mich Geduld zu lehren, mein Leben. Das hat doch schon früher nicht funktioniert. Erinnerst Du Dich, heute morgen, als ich bereit war, den im Wohngebiet vor mir dreißig Fahrenden nicht nur zu überholen, sondern ihm auch noch den Lutscher zu klauen, ihn an einen Baum zu binden und ihn anzuschreien, daß Geschwindigkeitsbeschränkungen nur gelten können, wenns mir nicht pressiert? Erinnerst Du Dich an gestern, als ich den Kater am liebsten loswerden wollte, als ich noch betrunken war? Als ich schon wußte, daß die Welt vor meinen Augen schaukeln würde, da waren meine Augen noch geschlossen?
Vielleicht siehst Du dringenden Lernbedarf auf meiner Seite. Aber vielleicht gibst Du auch besser einfach auf. Und zwar flott. Danke.