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10.03.09, 14:50 | 'Keep on ploughing'
Ich mag den Trott wieder. Die Routine. Hinter dem elektrischen Spaltenschieber gemächlich durch den Stall zu laufen. Die erste Gruppe holen. Dann die Trockensteher. Die zweite Gruppe. Auf geht's, Mädels! rufe ich, und klatsche mit der flachen Hand auf ein Fleckviehhinterteil.
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Ich rühre noch ein wenig im Dunkeln.
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Zu zweit schleifen wir den Mixer in den Stall. "Für von Hand ist's gleich zu schwer", sage ich schnaufend.
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Ich hänge an dem langen Rohr und versuche, den Rührflügel durch die feste Schwimmdecke zu drücken. Ich schwinge die Beine hin und her, doch es regt sich nichts. Der Bauer fasst mit an, die zähe Masse bricht auf, und der Flügel versinkt langsam. Wann'd bei de Mädla au so drugga muaschd, grummle ich vor mich hin.
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Ich hole Sprit im Kanister, und immer mal wieder fette ich die Gelenkwelle, die schon etwas müde aussieht. Als sie mir dann endlich um die Ohren geflogen ist, laufe ich über den Hof, um Werkzeug zu holen. Heute keine Gefangenen, denke ich mir so, und muß dann doch grinsen über den Ehrgeiz, den man auch in Flüssigmist stecken kann.
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Kein Kaffee heute, keine Gefangenen habe ich doch gesagt!
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Im Melkhaus schaue ich noch kurz nach dem Rechner. Kuhplaner, Melküberwachung. E-Mails im Stall, herrjeh. Die Spülung beendet ihre Arbeit gurgelnd, die Pumpe kreischt und verstummt. Aus dem Melkstand dampft es, als ich das Licht lösche und über den Hof gehe.
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Oben sitzen wir beim Vesper. Der Älteste kommt nach Hause und lacht. Der Jüngste sitzt vor dem Fernseher. Die Mittlere kommt mit ein paar Blättern, und da rechnen wir eben Brüche aus, kürzen und multiplizieren, und so schön kann das sein, mit Kindern, denke ich, und daß man das selbst in der Hand hat, und niemals nie soll man ja sowieso nicht sagen.
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Strategier Du nur, sage ich, ich rühre lieber. Und irgendwann muß ich es einsehen, daß eine Strategie auch nicht schlecht ist. Handgranaten, sage ich in den Lärm hinaus.
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Ich rühre noch ein wenig im Dunkeln.
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Zu zweit schleifen wir den Mixer in den Stall. "Für von Hand ist's gleich zu schwer", sage ich schnaufend.
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Ich hänge an dem langen Rohr und versuche, den Rührflügel durch die feste Schwimmdecke zu drücken. Ich schwinge die Beine hin und her, doch es regt sich nichts. Der Bauer fasst mit an, die zähe Masse bricht auf, und der Flügel versinkt langsam. Wann'd bei de Mädla au so drugga muaschd, grummle ich vor mich hin.
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Ich hole Sprit im Kanister, und immer mal wieder fette ich die Gelenkwelle, die schon etwas müde aussieht. Als sie mir dann endlich um die Ohren geflogen ist, laufe ich über den Hof, um Werkzeug zu holen. Heute keine Gefangenen, denke ich mir so, und muß dann doch grinsen über den Ehrgeiz, den man auch in Flüssigmist stecken kann.
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Kein Kaffee heute, keine Gefangenen habe ich doch gesagt!
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Im Melkhaus schaue ich noch kurz nach dem Rechner. Kuhplaner, Melküberwachung. E-Mails im Stall, herrjeh. Die Spülung beendet ihre Arbeit gurgelnd, die Pumpe kreischt und verstummt. Aus dem Melkstand dampft es, als ich das Licht lösche und über den Hof gehe.
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Oben sitzen wir beim Vesper. Der Älteste kommt nach Hause und lacht. Der Jüngste sitzt vor dem Fernseher. Die Mittlere kommt mit ein paar Blättern, und da rechnen wir eben Brüche aus, kürzen und multiplizieren, und so schön kann das sein, mit Kindern, denke ich, und daß man das selbst in der Hand hat, und niemals nie soll man ja sowieso nicht sagen.
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Strategier Du nur, sage ich, ich rühre lieber. Und irgendwann muß ich es einsehen, daß eine Strategie auch nicht schlecht ist. Handgranaten, sage ich in den Lärm hinaus.
10.03.09, 14:33 | 'Heller als tausend Sonnen'
Meine Oma ist zum Essen da. Sie sitzt auf meinem Platz, als ich hereinkomme. "Du wirst das überleben", sagt sie knitz, und was bleibt mir da, als zu nicken? Das tut mir nichts, ich habe Hunger und esse wie ein Wolf. Danach ein Espresso, und als ich schon aufstehen möchte, ist außer mir noch niemand fertig. Sie grinst mich an. "Das Überleben ist wohl wieder für einen halben Tag gesichert", und deshalb liebe ich meine Oma.
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