Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Donnerstag, 18. 02 10

18.02.10, 17:36 | 'Nicht nur logisch, sondern schoen'

Meditatives Schräubchensortieren, M3, M4, vor langweiligem Skript.
# |  Rauchfrei | Gas geben


18.02.10, 12:53 | 'Maschinen bauen, Mensch bleiben'
Bis halb neun bleibe ich völlig unberührt. Setze mich dann an den Schreibtisch und spiele mit der Fernbedienung. Die hat einen integrierten Countdown und kann in Präsentationen blättern. Der Laserzeiger geht nicht. Ist bestimmt teuer, so ein Teil mit so wenigen Funktionen, heutzutage. Ich spiele damit in den Händen herum bis sie irgendwann zu brummen anfängt. Vibrationsalarm fünf Minuten vor dem eingestellten Ende. Dann jede Minute. Toll. Wenn Sie also bei einer Präsentation in Zeitnot kommen, dann massiert ihnen das Ding die Finger und raubt die Restkonzentration, die es vielleicht alles noch retten könnte. Ich stelle fünf Minuten mehr ein, als ich haben darf.
Einmal zur Probe, weil mir langweilig ist. Ich starre auf den Schirm und stottere, und ständig fehlen mir deutsche Übersetzungen für irgendwelche Worte. Hubbel, 'zefix. Die Fernbedienung brummt, ich habe die Hälfte der Folien vorgestammelt. Ich muß los.
Die Präsentation an sich war gut. Mehr Lacher als erwartet, keine technischen Probleme, und ich sehe sowieso am besten aus, wenn ich eine Hand an der Hosennaht habe. Soldatenfamilie, da kann man nichts machen, da hilft auch kein Zivildienst.
Als ich nebenbei Beispiele aus der Praxis bringe, wächst das Unverständnis. Ich bin an einer Uni, also versuche ich, ein wenig Staub in meine Stimme zu legen. Schön monoton, nur niemanden wecken. Mein selbstgebasteltes Video ist zu laut. Dafür hört man das Brummen, und meine spärlichen Erläuterungen erinnern wohl an einen Fisch im Aquarium, der einem irgendwas sagen will. Blubb.
Irgendwann bin ich durch, und mein Hemd auch. Das war es vorher schon, ich bin nämlich nur vor Prüfungen nervös, und außerdem zu spät losgelaufen.
"Damit bin ich am Ende", sage ich, und stelle fest (wie hier im Text!), daß ich zwar am Ende bin, aber noch nicht fertig. Oder umgekehrt. Ich rette die Situation und sage: "Der Rest bleibt als Arbeit für Sie" und rede einfach weiter. Hat keiner gemerkt. Also noch den Ausblick, dann die Fragen. Kommen eh keine.
Falsch. Kommen eine Menge. Schön nacheinander, schön zu beantworten. Irgendwann gerate ich ins Erzählen, von Traktoren und Reifen und Kulanzanträgen und Standplatten und das will sowieso niemand hören. Eine Frage nach der EHR, und ich bleibe stecken. Da sitzt jemand ein Jahr in einer Landtechnik-Vorlesung und weiß nicht, was eine EHR ist. Bloß nicht weinen, Texaner, ganz ruhig, und so erkläre ich drauflos.
Der Professor hakt nach. Wir sind weg vom Thema, wir sind drin. Sein Auto, und wie ich das sehen würde. Ich verzichte auf den Spruch mit meiner Glaskugel und rede drauflos. Was fährt der auch ein Auto aus meiner Universitätsstadt?
Eine Frage noch, jetzt bin ich warm. Die geht aber an meinen Betreuer, und sie bringt ihn arg ins Bedrängnis. Hihi. Jeder darf mal schwitzen, denke ich, und springe dann ein. Der Prof macht eine Notiz. Ich bin raus und packe zusammen.
"Falls Sie nichts verstanden haben," sage ich noch, "sprechen Sie meine Sprache nicht. Oder ich die Ihre." Er streicht die letzte Notiz wieder durch.
# |  Rauchfrei | Gas geben


18.02.10, 12:23 | 'Tonales Hoeren'
Well, Romeo and Juliet
Samson and Delilah
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