Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Freitag, 4. 09 09

04.09.09, 22:50 | 'Wiederaufbau'

Here we go, honey.
# |  3 RauchzeichenGas geben


04.09.09, 15:06 | 'Radiergummifitzelchen'
"Für pi wird der Wert von 3,1416 eingesetzt.
Unsere liebe Stvzo, hurra.
# |  Rauchfrei | Gas geben


04.09.09, 13:24 | 'Tonales Hoeren'
So you thought that getting sober
would mean your life was over
I don't think it's that bad
I don't think it's that sad
# |  Rauchfrei | Gas geben


04.09.09, 09:42 | 'Tonales Hoeren'
Wo
ist der Gott, der uns liebt
ist der Mensch, der uns treibt
ist die Flasche, die uns wärmt
wenn der Morgen graut?
# |  Rauchfrei | Gas geben


04.09.09, 09:31 | '10000 lightyears from home'
Jetzt auch noch die Cousine. Schwankend tänzelt sie, anmutig genug für ihre Betrunkenheit, inmitten all der Werkzeuge und der anwesenden Herren. Nimmt mich in den Arm und erzählt, lispelt ein wenig. Gerade so hörbar, als trüge sie ihre Trunkenheit zu Markte, als erhöhte diese ihren Wert. "Ef Jahre", sagt sie, und ich bleibe stumm. Ich will das nicht hören, es ist zu bekannt, und ich schäme mich, nach demselben Muster funktioniert zu haben. Einmal, zweimal nur, ansonsten wahrte ich die Fassung, was ja auch nur wieder auf eine Unberührtheit schließen lässt, die man niemandem zumuten will, weil sie nicht auffällt. Sie macht sich zum Zentrum und fordert Begehren ein, und nur kurz muß ich daran denken, daß das nicht so schwierig sein kann, an einem Ort, wo draußen das Aggregat bollert und drinnen das Licht flackert über dem Tresen, an den sich vier, fünf junge Männer lehnen, die nächtens nichts zu tun -, doch ich will nicht gehässig sein, stehe ich doch selbst auch hier und trage nicht einmal Schuhe. Ich bewege die Zehen, die vom Laufen im Gras nass geworden sind, und irgendwie will mich all das auch ein wenig froh machen. Vielleicht nicht froh, vielleicht nur weniger betrübt. Ich möchte nach draußen, und den flackernden Lichtern der Dörfer zusehen, wie ich das so oft mache des nachts, weil ich das Durchschaubare nicht mehr ertragen kann. Es ist zu weit weg, ich bin zu weit weg, und das treibt mich wieder in eine Verzweiflung, weil man doch dabei sein muß, um jemanden zu finden, der sich trunken an einem reibt, und -. Sie steht mir gar nicht, die Rolle des älteren, distinguierten Herrn, des Betrachters, der freundlich in das Chaos blickt, das ihn nicht betrifft, und vielleicht steht sie mir doch, und vielleicht ist auch das das Problem, an dem ich enden könnte.
Stattdessen zur Schau getragener, trunkener Frohsinn, um das Ausmaß des Schmerzes zu verdeutlichen; Seht her, wie befreit ich bin, wie ich die Fesseln abwarf, wie schwer es mir noch fällt, aufzudrehen, und doch drehe ich auf, und nur in stillen Momenten die Tränen im Augenwinkel, kommt doch und seht mir zu und tröstet mich, nein, nicht -.
Ich wünsche ihr alles Gute und gehe, nicht zu ihm, der dieselbe Scharade aufführt, mit den männlichen Attributen, der Lautstärke, der Gewalt - und hierbei fällt mir wieder auf, wie sich die beiden gleichen - sondern nach hause, denn es ist spät und ich bin müde genug, daß meine Augen sich weigern, zu fokussieren. Nicht weigern, ich könnte sie zwingen, doch Kopf und Augen stimmen überein, daß es nichts gibt, das zu fixieren sich lohne -.
Draußen in der frischen Nacht schreibe ich in die bildschirmhelle Dunkelheit, in dieses winzige Maß, das die Entfernungen noch weiter macht, und hinter mir klappt die Tür. Sie lehnt mir über die Schulter und zeigt mit dem Finger auf das Glas. "'Dem'", sagt sie, "nicht 'der'", und mit einem Tastendruck vervollständige ich den Akkusativ und schaue sie stumm an. Warte ab. Gehe dann wortlos, durch das Gras, und wieder werden meine Zehen nass.
# |  Rauchfrei | Gas geben