19.11.10, 12:04 | 'Wiederaufbau'
Es ist ein Schlauch. Immer. Irgendeiner. Es sind fast nie die teuren Bauteile, die stets zuerst getauscht werden. Von denen alle reden, bei denen alle die Stirn runzeln und verständnisvoll nicken. Die bei jedem schon mal getauscht wurden. Die sind es nie. Fehler stecken immer in Kleinigkeiten. Fehler verstecken sich gern und lachen sich ins Fäustchen. Ich rupfe also den Luftmassenmesser auseinander. Eh klar. Ganz vorsichtig, denn ich schaue mittlerweile zuerst, was die Teile kosten, an denen ich herumfuhrwerken will. Ich schaue hinein und vermute eine Hitzdrahtsonde. Ganz früher gab es Federklappen, aber früher gab es ja auch noch Kutschen. Hitzdrahtsonden sind empfindlich, das weiß man, wenn man mal eine in der Hand hatte. Nicht anfassen, hieß es da, und dann nur noch "Jetzt ist sie kaputt." Alsoschaue ich sie nur scharf an, ob die feinen Drähte noch ganz sind, und lasse sie dann in Frieden. Einen Leerlaufregler habe ich ja auch noch, und der sitzt gottlob beim Vierzylinder vorne, und nicht unter der Ansaugbrücke wie beim Sechszylinder. Das lerne ich, als ich eben sanft die Ansaugbrücke abheben will und sie an einem kleinen Bauteil hängenbleibt. Am Leerlaufregler. Ganz vorne am Motor, frei zugänglich, und ganz sanft und vorsichtig fluchend lege ich die Brücke zurück und baue die ganzen Teile wieder ein, bevor ich vergesse, wo ich sie ausgebaut habe.
Der Leerlaufregler kostet gerade die Hälfte vom Luftmassenmesser, und außerdem ist er schmutzig. Ich flute ihn mit Bremsenreiniger, mit Waffenöl, mit Verdünnung und wieder mit Bremsenreiniger. Der Schieber läuft deutlich besser, und auch die Dreckschicht ist ein bißchen sauberer geworden. Die Papierdichtung hat sich allerdings aufgelöst, aber die kostet ja auch nichts. Den Regler angeschraubt, den Zündschlüssel gedreht, und wunderbarer Leerlauf. Ich stecke das vergessene Kabel des Reglers ein, die Kiste säuft fast ab. Das probiere ich einige Male, bis mir einfällt, daß ich jetzt schon wieder den Fehlerspeicher löschen darf. Unmutig stecke ich das Kabel wieder ein, die Halteklammer macht sich selbständig und mit einem leisen Zischen auf und davon. Ich sehe sie noch gehässig blitzen und vermute schon, daß ich jetzt nach dem billigsten Stecker im ganzen Auto suchen muß, um eine simple Halteklammer zu bekommen, weil die nicht einzeln verkauft wird. Geht ja auch nicht kaputt und nie verloren. Eh klar. Ich beuge mich nach vorn und leuchte ins Gewirr. Ich stütze mich auf dem Schlauch zwischen Luftmassenmesser und Drosselklappe auf. Der Schlauch zerbröselt. Ich drehe durch.
Letztendlich ist es so, daß der Motor im Standgas vibriert und der Schlauch durch die ganzen Risse Luft zieht. Der Luftmassenmesser zuckt die Schultern, das Steuergerät bekommt die Krise, die Lambdasonde schimpft wie ein Rohrspatz und der Motor seufzt. Gibt man Gas, zieht es den Faltenbalgschlauch durch den Unterdruck ein wenig zusammen, die Risse verschwinden, der Schlauch ist dicht, alle sind glücklich, ich verzweifle. Das Ersatzteil kostet übrigens siebenunddreißigachtzig im Original, vierzig beim Auktionshaus und ist als Zubehör nicht zu bekommen. Eine provisorische Klebung mit Heißkleber half fürs Erste.
Der Leerlaufregler kostet gerade die Hälfte vom Luftmassenmesser, und außerdem ist er schmutzig. Ich flute ihn mit Bremsenreiniger, mit Waffenöl, mit Verdünnung und wieder mit Bremsenreiniger. Der Schieber läuft deutlich besser, und auch die Dreckschicht ist ein bißchen sauberer geworden. Die Papierdichtung hat sich allerdings aufgelöst, aber die kostet ja auch nichts. Den Regler angeschraubt, den Zündschlüssel gedreht, und wunderbarer Leerlauf. Ich stecke das vergessene Kabel des Reglers ein, die Kiste säuft fast ab. Das probiere ich einige Male, bis mir einfällt, daß ich jetzt schon wieder den Fehlerspeicher löschen darf. Unmutig stecke ich das Kabel wieder ein, die Halteklammer macht sich selbständig und mit einem leisen Zischen auf und davon. Ich sehe sie noch gehässig blitzen und vermute schon, daß ich jetzt nach dem billigsten Stecker im ganzen Auto suchen muß, um eine simple Halteklammer zu bekommen, weil die nicht einzeln verkauft wird. Geht ja auch nicht kaputt und nie verloren. Eh klar. Ich beuge mich nach vorn und leuchte ins Gewirr. Ich stütze mich auf dem Schlauch zwischen Luftmassenmesser und Drosselklappe auf. Der Schlauch zerbröselt. Ich drehe durch.
Letztendlich ist es so, daß der Motor im Standgas vibriert und der Schlauch durch die ganzen Risse Luft zieht. Der Luftmassenmesser zuckt die Schultern, das Steuergerät bekommt die Krise, die Lambdasonde schimpft wie ein Rohrspatz und der Motor seufzt. Gibt man Gas, zieht es den Faltenbalgschlauch durch den Unterdruck ein wenig zusammen, die Risse verschwinden, der Schlauch ist dicht, alle sind glücklich, ich verzweifle. Das Ersatzteil kostet übrigens siebenunddreißigachtzig im Original, vierzig beim Auktionshaus und ist als Zubehör nicht zu bekommen. Eine provisorische Klebung mit Heißkleber half fürs Erste.
traumzecher   |  
20.11.2010, 00:38   |  
Ich weiß ja, warum ich den Dingern nicht unter die Haube gucke.
Was ich auch nicht verstehe: würde man sich das Ganze aus "Originalersatzteilen" selber zusammenbauen, käme so ein Gefährt etwa hundertmal so teuer. Grob geschätzt.
Gilt eigentlich für jedes Gerät.
Was ich auch nicht verstehe: würde man sich das Ganze aus "Originalersatzteilen" selber zusammenbauen, käme so ein Gefährt etwa hundertmal so teuer. Grob geschätzt.
Gilt eigentlich für jedes Gerät.
texas-jim   |  
23.11.2010, 00:27   |  
An Dingen, die jemand braucht, lässt sich leicht verdienen. Zugegeben, eine Ersatzteilversorgung zu sichern kostet auch.