Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

23.08.10, 01:45 | 'Keep on ploughing'
Nach einem Anruf und einer kurzen Einweisung, die im Wesentlichen daraus besteht, daß ich meine Telefonnummer auf einen Zettel kritzle, bin ich nun also auch noch vertretender Telefonanlagenmonteur.
Zum Glück ist der Patient eine alte Eumex. Mit ihren Geschwistern habe ich mich lang genug geärgert, um sie zu auswendig zu kennen.

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Vor mir holt jemand zehn Kugeln Eis. Zum Mitnehmen, sagt er, und dazu eine auf den Weg.
Ich nehme Haselnuss und Johannisbeere. Wenn ich so weitermache, reicht der geschenkte Gutschein das restliche Jahr.

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Sonntagabendscheibeneggen. Was auch sonst?
Der Bordcomputer weist auch Durchschnitte aus. Sieben Liter je Hektar, dreikommasechs Hektar je Stunde, fünfundzwanzigkommazwei Liter je Stunde. Nur die abgerechneten Flächen passen nicht dazu.

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Das muffige Haus erdrückt mich nach dem heißen Tag. Also sitze ich hier, wie sonst mein alter Herr, am Esstisch, lese und habe den Kopf in die Hände gestützt, während ich durch die offenen Türen den Geräuschen der Sommernacht lausche und warte, bis das Haus abkühlt, so daß ich schlafen kann.

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Seltsame Diskussionen, die ich so vehement führen muß, obwohl ich nicht weiß, wo ich denn nun meinen Standpunkt haben soll. Das passiert mir ständig, wenn es um Menschen geht. Deshalb rede ich wohl so gern von Maschinen. Von Tieren. Von Pflanzen.

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Daß ich in diesen Tagen vor diesem recht wichtigen Termin zu so gar nichts komme, ist mitnichten ein Ablenkungsmanöver gegen mich selbst - schuld ist das Wetter.

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Das Haus ist kühl, der Texaner ist müde, im Glas nur noch ein wenig Schaum.

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Zu wissen, wohin, und dann die Bremsen abschütteln.

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Der Schlossherr am Telefon, und wie er Stunden später in meiner Spur gründelt, mit den Füßen scharrt, meine Arbeit prüfend. Fahr nur zu, Du wirst das schon wissen, hat er gesagt, und das ehrt mich sehr von einem, der seinen Boden doppelt und länger kennt, als ich alt bin.

Rauchzeichen




pandora77   |   23.08.2010, 02:54   |  
Manchmal scheint mir, ihr lebt "da unten" noch weitaus ursprünglicher, als jegliches Stadt(Rand)Leben je zu leisten vermag. Ein Hauch von Neid und gleichzeitig der beruhigende Duft von Kuhscheiße in der Nase, der mein Hirn und mich unweigerlich annähernd 2 Jahrzehnte zurückschleudern, ein Gefühl von Glück und dem, was wesentlich ist, hinterlassend.

Alles hat seinen Platz. Ihr habt uns echt was voraus. (Danke wieder mal für die Textschnipsel.)

texas-jim   |   02.09.2010, 01:10   |  
Kein Vergleich zu Pferdemist!
Mitrauchen