14.04.10, 10:10 | 'Umanandastand'n ond rearn'
Wie seltsam, daß ich so sehnsüchtig auf den Mitbewohner warten kann, und ihn nötigen, sich vom zerfetzten Zwiebelkuchen zu nehmen. Wie seltsam, daß wir Abend für Abend beieinander sitzen können und nichts brauchen außer uns. Da sitzen wir dann und teilen uns ein Bier, gleichmäßig eingeschenkt, und trinken Tee, er raucht sein Pfeifchen, und das ist alles so gar nicht weltbewegend, das ist nur so schön, daß man sich darauf freut, daß man sich abspricht, wann man denn nun heute abend nach hause kommt, um sich wiederzusehen, an diesem hölzernen kleinen Tisch auf diesen unbequemen schwarzen Stühlen. Und wenn ich zuerst da bin, dann sehe ich nach dem Essen oder der Küche, wir haben da eine Aufgabenteilung, die sich einfach so ergeben hat, er Bad, ich Küche, und den Rest kriegen wir schon irgendwie.
Wir haben in den sechs Jahren, die wir uns jetzt kennen, nie geschwiegen, weil wir uns nichts zu sagen hatten. Wir haben unglaubliche Mengen an Getränken in uns hineingeschüttet, zig Lebensentwürfe durchgespielt, wir haben uns über Musik die Köpfe heißgeredet und über Motorräder, und wir haben uns gestritten und die Wahrheit gesagt, aber wir haben uns nie "richtig" gestritten, also geärgert, es war immer alles gutmütig und -meinend zwischen uns.
Und ich weiß noch, wie mir der Schreck in die Glieder geschossen ist, während der Ferien, als ein Lastwagen Deinen Bus auf den Schrott und Dich ins Krankenhaus geschoben hatte, und ich hatte das damals nicht mitbekommen, weil man ja lebt und leben lässt und wir beide sehr lässig sind, vier Wochen sind da nichts.
Und da sitze ich dann gestern abend vor dem Radio und sehe dem Fernsehturm beim Leuchten zu, und verfluche leise einen ganzen Tag, wie ich das selten tue, und dann geht die Tür und ein Schlüssel fällt klirrend in die Schale auf der Kommode, und ich fliege, ich werfe mich Dir fast an den Hals und klage mein Leid, und Du sitzt da, wie so oft, und hörst Dir mein Elend an, bis ich irgendwo zwinkern muß und grinsen, und ab da fange ich an, auszuschmücken und mir ist schon wieder ganz wohl. So machst Du das, und ich weiß immer noch nicht, wie das funktioniert.
Und manchmal denke ich, daß wir zwei schon ein seltsames Pärchen sind, die Wochenendflüchter, die so wenig gemeinsam unternehmen und doch so "zusammen" sind, wie man als Männerpärchen nur sein kann, mit unserer völligen Scheulosigkeit vor dem anderen und trotzdem unserem Respekt für das jeweils Eigene.
Und das haben wir beide schon oft gesagt, im Spaß irgendwie, und doch im Ernst, daß uns nur ganz wenig davon abhält, wirklich "zusammen" zu sein, ohne Anführungszeichen, und das Wenige ist gleichzeitig sehr viel. Wir sind nun mal eben nicht schwul, und wären wir, dann nur unseretwegen.
Und daß wir beide einmal Kinder wollen, und eine klassische Partnerschaft suchen, darüber reden wir ab und an, aber im Moment könnte es, auch wenn ich des nachts wieder einmal hadere, wie weit die anderen schon sind, und daß man notwendige Erfahrungen machen muß, längst gemacht haben könnte, wäre man nicht ein solcher Sturkopf und ein solcher Flüchtling; es könnte im Moment nicht besser sein, und vielleicht soll mir das auch als Modell dienen, daß es klassisch eben für mich nicht funktioniert, sondern wie mit Dir: mit dem Wechsel zwischen Nähe und Abstand, mit einem riesigen Freiraum, in dem man sich auch mal aus den Augen verlieren kann, mit einer gemeinsamen Basis, bestehend aus einem Nest und einem geistigen Fundament, von der aus man ziehen kann, ohne sich gezogen zu fühlen, und zu der man immer zurückkehren wird. Vielleicht, denke ich mir, ist das ja klassisch, wenn ich mir meine Eltern ansehe, die so viel Früheres verbindet, und die jetzt trotzdem eigene Wege gehen, nicht getrennt, beileibe nicht, sondern gemeinsam und trotzdem eigen. Vielleicht ist es genau diese Gelassenheit, dieses Wissen darum, daß es dem anderen genauso geht, daß er geht, um zurückkehren zu können, daß er Dinge für und mit sich tut, daß sie Dinge gemeinsam tun, daß alles seinen Platz hat irgendwie. Vielleicht braucht es dafür sechs Jahre, und wahrscheinlich einen ganz besonderen Menschen zum Partner, denn an irgendwelchen Fügestellen muß es ja doch passen, wenn sich auch andere Ecken aneinander abschleifen können. Vielleicht muß man, bis zur Gemeinsamkeit, sehr viel Eigenes behaupten, und muß ehrlich dabei sein um das Eigene, und es nicht aufgeben, denn sonst findet man ja nur einen Gemeinsamkeitsmenschen, der nur Gemeinsames sucht und kein Eigenes hat, oder einen, der sich auch das Eigene zu verbergen müht, und dann ist irgendwann die Mühe am Ende, und man steht wieder da und hat Jahre gebraucht und Jahre gesucht und Jahre geglaubt und sich dann noch Jahre überzeugt, bis es knallt, und dann sind die Jahre schon weg und es spielt gar keine Rolle mehr, ob denn Gutes überwogen hat, sie sind weg und vorbei. Vielleicht hat er ja recht, der Freund, der letztens zu mir sagte, daß er sich nicht verstelle. "Es kommt, wie es kommt. Und es soll nur kommen, wenn es passt", hat er gesagt, und das ist eine sehr unbeugsame Haltung einerseits, und mit einem großen Risiko, daß es nämlich nie kommt, weil alle Kompromisse gewohnt sind, oder daß es doch kommt und die Zugeständnisse alle auf einer Seite liegen, oder vielleicht am schönsten, daß es doch kommt, und man über allem die eigene Standhaftigkeit ein wenig vergisst. Aber vielleicht ist das Schlimme am Einsamsein, die Einsamkeit selbst, vielleicht ist das auch nicht schlimmer, als zusammen zu sein und doch nicht gemeinsam.
Ich weiß nicht, ob die Idee einer gemeinsamen Basis zur Partnerschaft taugt, oder ob doch mehr dazugehört, für alle anderen vielleicht, nur für mich wieder mal nicht. Ich weiß auch nicht, ob diese seltsame, suchende Hektik angebracht ist, die ich spüre, schließlich bin ich dem ursprünglichen Plan, der jetzt zwölf Jahre alt sein dürfte, so weit hinterher, und beim Zuspätkommen braucht man sich ja auch nicht beeilen. Doch woher dann dieses seltsame Abwägen, das den Menschen verachtet und nur einen selbst sieht, den Partner nicht als solchen begreift, sondern als Wasweißdennich. Ich denke immer an den Friesen aus irgendeiner alten Folge von "Bauer sucht Frau", ja lachen Sie nur, ich hab' mir das angesehen. Er meinte zu einer, die ihn ganz verliebt ansah, sehr kühl und klar: "'N büschen schlanker wär schon schöner." Sehen Sie? Aber kann man nichts machen, das eigene Denken kann man ja nicht einzäunen, da hilft keine Moral. Und es muß sich ja auch nicht ums letzte Gramm Fett drehen, auch wenn ich zugegebenermaßen keine Kanonenkugel nehmen würde, ich bin ja so ehrlich, ich geb das ja vor mir selber zu - es kann auch einfach der Gedanke an ein Verpflanzen sein, an Arbeit, die sich auf dem Land nicht finden lässt, und überhaupt das Land, das Stadtmenschen ja nicht ertragen können wie ich die Stadt nicht ertragen kann; lachen Sie nicht, ich denke an sowas, ich plane seltsame Kleinigkeiten und lasse Großes einfach auf mich zukommen. Schau nach den Zentimetern, hieß es, dann kommen die Kilometer von selbst, und wenn man sich das recht überlegt, bedeutet das etwas ganz anderes, das Gegenteil nämlich, aber das macht nichts, ich habe ja nie behauptet, klug zu sein.
Über all den Kleinigkeiten, die man sich ausdenken kann, da vergisst man dann Wichtigeres, oder man verdrängt es nur, weil man das nicht durchdenken kann und nicht planen oder entscheiden. Man denkt daran, wie ein Leben aussehen könnte, aber wie Liebe aussieht, daran denkt man nicht. Kann man nicht, und jetzt bin man ich, ich kann das wirklich nicht, ich kann verehren, ich kann begehren, ich kann mich mitfreuen und mitleiden, aber wenn mir seltsam ist, dann gehe ich grübelnd um mich selber herum, die Hand am nichtvorhandenen Bart, und frage mich, ob das denn nun Liebe ist oder wieder nur der Apfelsaft, der wohl schon am Rumspringen war. Ich weiß es nicht, ich war noch nie verliebt, sage ich gern. Aber vielleicht verliebe ich mich auch zu schnell, zu heftig, zu oft, das ist ja irgendwie, als schlüge man sich mit dem Hammer auf den Finger, wenn man das nur richtig heftig macht und nicht zu selten, dann verliert man das Gespür dafür. Ich habe keine Ahnung.
Nur daß mich das nicht glücklich macht, das weiß ich. Eine Pause, vielleicht, denke ich dann. Treibenlassen. Aber wenn ich mich treibelasse, glauben Sie mir, dann finden Sie mich nur in Ställen und auf Traktoren, und vielleicht noch in irgendwelchen Schalungen. Ich gehe ja nicht einmal gern durch die Stadt, und ich erwarte nicht wirklich, daß sich das, was Ihnen Ihr Frosch ist (und mir meine Kuh), zu mir umdreht und sagt, Ich bin's. Und da ist sie dann wieder, die Hektik. Manchmal möchte ich zurück zur ersten Freundin, damals, und dann pfeife ich auf alle Erfahrungen und Erlebnisse, dann möchte ich Sicherheit und Kennen statt Neugierde und Kennenlernen. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte mich gar nie zu dieser Jagd hinreißen lassen, die mir jetzt so im Blut liegt. Manchmal wünsche ich mir eine Statik, von der ich gar nicht weiß, ob ich sie ertragen könnte. Nur Stillstand, egal in welcher Position. Aber jetzt wird das doch sehr verworren, und ich hör ja auch schon auf damit. Wir haben ja alle auch noch was anderes zu tun.
Wir haben in den sechs Jahren, die wir uns jetzt kennen, nie geschwiegen, weil wir uns nichts zu sagen hatten. Wir haben unglaubliche Mengen an Getränken in uns hineingeschüttet, zig Lebensentwürfe durchgespielt, wir haben uns über Musik die Köpfe heißgeredet und über Motorräder, und wir haben uns gestritten und die Wahrheit gesagt, aber wir haben uns nie "richtig" gestritten, also geärgert, es war immer alles gutmütig und -meinend zwischen uns.
Und ich weiß noch, wie mir der Schreck in die Glieder geschossen ist, während der Ferien, als ein Lastwagen Deinen Bus auf den Schrott und Dich ins Krankenhaus geschoben hatte, und ich hatte das damals nicht mitbekommen, weil man ja lebt und leben lässt und wir beide sehr lässig sind, vier Wochen sind da nichts.
Und da sitze ich dann gestern abend vor dem Radio und sehe dem Fernsehturm beim Leuchten zu, und verfluche leise einen ganzen Tag, wie ich das selten tue, und dann geht die Tür und ein Schlüssel fällt klirrend in die Schale auf der Kommode, und ich fliege, ich werfe mich Dir fast an den Hals und klage mein Leid, und Du sitzt da, wie so oft, und hörst Dir mein Elend an, bis ich irgendwo zwinkern muß und grinsen, und ab da fange ich an, auszuschmücken und mir ist schon wieder ganz wohl. So machst Du das, und ich weiß immer noch nicht, wie das funktioniert.
Und manchmal denke ich, daß wir zwei schon ein seltsames Pärchen sind, die Wochenendflüchter, die so wenig gemeinsam unternehmen und doch so "zusammen" sind, wie man als Männerpärchen nur sein kann, mit unserer völligen Scheulosigkeit vor dem anderen und trotzdem unserem Respekt für das jeweils Eigene.
Und das haben wir beide schon oft gesagt, im Spaß irgendwie, und doch im Ernst, daß uns nur ganz wenig davon abhält, wirklich "zusammen" zu sein, ohne Anführungszeichen, und das Wenige ist gleichzeitig sehr viel. Wir sind nun mal eben nicht schwul, und wären wir, dann nur unseretwegen.
Und daß wir beide einmal Kinder wollen, und eine klassische Partnerschaft suchen, darüber reden wir ab und an, aber im Moment könnte es, auch wenn ich des nachts wieder einmal hadere, wie weit die anderen schon sind, und daß man notwendige Erfahrungen machen muß, längst gemacht haben könnte, wäre man nicht ein solcher Sturkopf und ein solcher Flüchtling; es könnte im Moment nicht besser sein, und vielleicht soll mir das auch als Modell dienen, daß es klassisch eben für mich nicht funktioniert, sondern wie mit Dir: mit dem Wechsel zwischen Nähe und Abstand, mit einem riesigen Freiraum, in dem man sich auch mal aus den Augen verlieren kann, mit einer gemeinsamen Basis, bestehend aus einem Nest und einem geistigen Fundament, von der aus man ziehen kann, ohne sich gezogen zu fühlen, und zu der man immer zurückkehren wird. Vielleicht, denke ich mir, ist das ja klassisch, wenn ich mir meine Eltern ansehe, die so viel Früheres verbindet, und die jetzt trotzdem eigene Wege gehen, nicht getrennt, beileibe nicht, sondern gemeinsam und trotzdem eigen. Vielleicht ist es genau diese Gelassenheit, dieses Wissen darum, daß es dem anderen genauso geht, daß er geht, um zurückkehren zu können, daß er Dinge für und mit sich tut, daß sie Dinge gemeinsam tun, daß alles seinen Platz hat irgendwie. Vielleicht braucht es dafür sechs Jahre, und wahrscheinlich einen ganz besonderen Menschen zum Partner, denn an irgendwelchen Fügestellen muß es ja doch passen, wenn sich auch andere Ecken aneinander abschleifen können. Vielleicht muß man, bis zur Gemeinsamkeit, sehr viel Eigenes behaupten, und muß ehrlich dabei sein um das Eigene, und es nicht aufgeben, denn sonst findet man ja nur einen Gemeinsamkeitsmenschen, der nur Gemeinsames sucht und kein Eigenes hat, oder einen, der sich auch das Eigene zu verbergen müht, und dann ist irgendwann die Mühe am Ende, und man steht wieder da und hat Jahre gebraucht und Jahre gesucht und Jahre geglaubt und sich dann noch Jahre überzeugt, bis es knallt, und dann sind die Jahre schon weg und es spielt gar keine Rolle mehr, ob denn Gutes überwogen hat, sie sind weg und vorbei. Vielleicht hat er ja recht, der Freund, der letztens zu mir sagte, daß er sich nicht verstelle. "Es kommt, wie es kommt. Und es soll nur kommen, wenn es passt", hat er gesagt, und das ist eine sehr unbeugsame Haltung einerseits, und mit einem großen Risiko, daß es nämlich nie kommt, weil alle Kompromisse gewohnt sind, oder daß es doch kommt und die Zugeständnisse alle auf einer Seite liegen, oder vielleicht am schönsten, daß es doch kommt, und man über allem die eigene Standhaftigkeit ein wenig vergisst. Aber vielleicht ist das Schlimme am Einsamsein, die Einsamkeit selbst, vielleicht ist das auch nicht schlimmer, als zusammen zu sein und doch nicht gemeinsam.
Ich weiß nicht, ob die Idee einer gemeinsamen Basis zur Partnerschaft taugt, oder ob doch mehr dazugehört, für alle anderen vielleicht, nur für mich wieder mal nicht. Ich weiß auch nicht, ob diese seltsame, suchende Hektik angebracht ist, die ich spüre, schließlich bin ich dem ursprünglichen Plan, der jetzt zwölf Jahre alt sein dürfte, so weit hinterher, und beim Zuspätkommen braucht man sich ja auch nicht beeilen. Doch woher dann dieses seltsame Abwägen, das den Menschen verachtet und nur einen selbst sieht, den Partner nicht als solchen begreift, sondern als Wasweißdennich. Ich denke immer an den Friesen aus irgendeiner alten Folge von "Bauer sucht Frau", ja lachen Sie nur, ich hab' mir das angesehen. Er meinte zu einer, die ihn ganz verliebt ansah, sehr kühl und klar: "'N büschen schlanker wär schon schöner." Sehen Sie? Aber kann man nichts machen, das eigene Denken kann man ja nicht einzäunen, da hilft keine Moral. Und es muß sich ja auch nicht ums letzte Gramm Fett drehen, auch wenn ich zugegebenermaßen keine Kanonenkugel nehmen würde, ich bin ja so ehrlich, ich geb das ja vor mir selber zu - es kann auch einfach der Gedanke an ein Verpflanzen sein, an Arbeit, die sich auf dem Land nicht finden lässt, und überhaupt das Land, das Stadtmenschen ja nicht ertragen können wie ich die Stadt nicht ertragen kann; lachen Sie nicht, ich denke an sowas, ich plane seltsame Kleinigkeiten und lasse Großes einfach auf mich zukommen. Schau nach den Zentimetern, hieß es, dann kommen die Kilometer von selbst, und wenn man sich das recht überlegt, bedeutet das etwas ganz anderes, das Gegenteil nämlich, aber das macht nichts, ich habe ja nie behauptet, klug zu sein.
Über all den Kleinigkeiten, die man sich ausdenken kann, da vergisst man dann Wichtigeres, oder man verdrängt es nur, weil man das nicht durchdenken kann und nicht planen oder entscheiden. Man denkt daran, wie ein Leben aussehen könnte, aber wie Liebe aussieht, daran denkt man nicht. Kann man nicht, und jetzt bin man ich, ich kann das wirklich nicht, ich kann verehren, ich kann begehren, ich kann mich mitfreuen und mitleiden, aber wenn mir seltsam ist, dann gehe ich grübelnd um mich selber herum, die Hand am nichtvorhandenen Bart, und frage mich, ob das denn nun Liebe ist oder wieder nur der Apfelsaft, der wohl schon am Rumspringen war. Ich weiß es nicht, ich war noch nie verliebt, sage ich gern. Aber vielleicht verliebe ich mich auch zu schnell, zu heftig, zu oft, das ist ja irgendwie, als schlüge man sich mit dem Hammer auf den Finger, wenn man das nur richtig heftig macht und nicht zu selten, dann verliert man das Gespür dafür. Ich habe keine Ahnung.
Nur daß mich das nicht glücklich macht, das weiß ich. Eine Pause, vielleicht, denke ich dann. Treibenlassen. Aber wenn ich mich treibelasse, glauben Sie mir, dann finden Sie mich nur in Ställen und auf Traktoren, und vielleicht noch in irgendwelchen Schalungen. Ich gehe ja nicht einmal gern durch die Stadt, und ich erwarte nicht wirklich, daß sich das, was Ihnen Ihr Frosch ist (und mir meine Kuh), zu mir umdreht und sagt, Ich bin's. Und da ist sie dann wieder, die Hektik. Manchmal möchte ich zurück zur ersten Freundin, damals, und dann pfeife ich auf alle Erfahrungen und Erlebnisse, dann möchte ich Sicherheit und Kennen statt Neugierde und Kennenlernen. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte mich gar nie zu dieser Jagd hinreißen lassen, die mir jetzt so im Blut liegt. Manchmal wünsche ich mir eine Statik, von der ich gar nicht weiß, ob ich sie ertragen könnte. Nur Stillstand, egal in welcher Position. Aber jetzt wird das doch sehr verworren, und ich hör ja auch schon auf damit. Wir haben ja alle auch noch was anderes zu tun.
strelnikov   |  
14.04.2010, 21:13   |  
Wie sagte mal eine guter Freunde zu mir: Wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern. Hat ihn aber nicht vom Familiegründen abgehalten. Muss es auch nicht.
huehnerschreck   |  
15.04.2010, 17:34   |  
die gemeinsame basis ist _DAS_ wichtigste. lassense man, das kommt, wenns reif ist.
ich hab gefunden, als ich die sucherei wirklich ehrlich drangegeben hab. mit 31. das mit dem verpflanzen ging dann überraschend einfach (stadt -> land), aber das liegt zum guten teil daran, dass die stadt nicht weit weg ist (20 min mitm auto ist keine entfernung). erstaunt hat mich, wie schnell ich hier wurzeln bekam. die haben sich in all den jahren des suchens in der stadt lange nicht so tief entwickelt. "home is where the heart is" - da steckt für mich viel wahres drin.
außerdem: wenn man in den seltsamen kleinigkeiten übereinstimmt, ist wahrscheinlich die große richtung eh ziemlich passgenau. das mit den fügestellen, das haben Sie schön auf den punkt gebracht.
alles gute!
ich hab gefunden, als ich die sucherei wirklich ehrlich drangegeben hab. mit 31. das mit dem verpflanzen ging dann überraschend einfach (stadt -> land), aber das liegt zum guten teil daran, dass die stadt nicht weit weg ist (20 min mitm auto ist keine entfernung). erstaunt hat mich, wie schnell ich hier wurzeln bekam. die haben sich in all den jahren des suchens in der stadt lange nicht so tief entwickelt. "home is where the heart is" - da steckt für mich viel wahres drin.
außerdem: wenn man in den seltsamen kleinigkeiten übereinstimmt, ist wahrscheinlich die große richtung eh ziemlich passgenau. das mit den fügestellen, das haben Sie schön auf den punkt gebracht.
alles gute!