Wie das Erzählen ins Stocken gerät. Wo mir doch nur ein Wort fehlt. Das Gegenteil von Zurückhaltung.

Mir liegts auf der Zunge...

Gier?
Maßlosigkeit?
Übertriebenheit?
Geradevor?
Durchsetzung?
Aussichrauskommen?
Einbringen?

Aufdringlichkeit. Aufdrängen. Sowas.

Das ist es alles nicht, nein.
Es ist sehr angenehm und offen und freundlich, es ist das Aussprechen dessen, was man selbst gern sagen würde und noch viel lieber hört. Es ist das englische "outgoing", nicht ganz, und ebenso nicht ganz das "easygoing", und je mehr ich grüble, umso ferner fühle ich mich der Lösung.

Mutig sein?

Die Richtung stimmt.
Es ist mutig, bewundernswert mutig. Es ist offen, ja. Es ist geradlinig, und vielleicht ist es auch Aufgeschlossenheit. Aber das ist mehr. Können Sie sich einen Menschen vorstellen, der Ihnen gefällt? Mit dem sich auf wundersame Weise ein Kontakt ergibt? Sie sind ein wenig zurückhaltend in dem, was Sie sagen. Tastend. Sie möchten gefallen, weil der Mensch Ihnen gefällt. Aber Sie halten sich zurück. Anstand, ein wenig. Dezenz, mag sein. Unsicherheit, woher auch? Und ein wenig schütteln Sie auch ungläubig den Kopf. All das.
Und dann kommt dieser Mensch auf Sie zu, nimmt Sie bei der Hand, und sagt zu Ihnen: Du gefällst mir.
Ohne etwas daraus zu machen. Nur diese drei Worte. Du. Gefällst. Mir. Und das flutet Sie völlig, Sie schnappen nach Luft, weil dieser Mensch eben genau das sagt, was Sie hätten sagen mögen, wofür Sie nur zu zurückhaltend waren. Was eben dieser Mensch nicht ist. Sondern Schritte macht. Aufrichtig, geradlinig, mutig. Sicher. All das. Aber nicht nur. Noch mehr. All das drückt nicht das freundliche Lächeln aus, das Sie sich bei diesem Satz vorstellen, und all das drückt nicht aus, wie sich Ihr Kopf daraufhin anfühlt, wortlos und leer und sehr gut.
Vielleicht können Sie mir folgen.

(Ein Kompliment mit sehr viel Anlauf, zugegeben.)