11.03.09, 20:57 | 'Warten aufs Christkind'
Sie nennen das Thermalbad hier die "Liebesthermen", und in allen Ecken, an allen sprudelnden Düsen sitzen sie zu mehreren, und das gefällt mir sehr.
Ich sehe das alles nicht so genau, also lächle ich auch den grimmigen Gesichtern entgegen, und wenn sie sich dann wundern, dann freut mich auch das. Leider kann ich es nur nicht erkennen.
Ich schaue auch immer, daß ich mich schnell umziehe. Denn zu warten und lächeln, wenn die Erwartete auf mich zukommt, fällt mir leichter, als blind lächelnd an ihr vorbeizurennen. Alles schon passiert. Ein kleiner Trick am Rande ist es, von farbenfrohen Badeanzügen zu schwärmen. Die älteren tragen dunkle, gedeckte Farben, und bei einem einzigen wilden Blumenmuster ist die Chance für ein Malheur meinerseits ein wenig kleiner. Ich würde Ihnen gern eine Geschichte schenken, wie ich mich an den falschen Hals warf, aber dazu bin ich dann doch zu schreckhaft, und zu schmerzempfindlich. Verzeihen Sie.
Auf meinem Handtuch ist eine Kuh zu sehen - Sie haben doch nichts anderes erwartet - die sich in der Sonne räkelt und das Euter in den Wind hält, und ich trage es mit Wonne um die Schultern gehängt, stets darauf bedacht, den Druck richtig herum zu tragen.
In der kleinen Grotte sitzt Du auf meinem Schoß, und als ich schwungvoll aus dem Becken steige und mir das Wasser in Strömen vom Körper fließt, denke ich mir noch, wieviel ich in diesem Zustand für kaltes Wasser geben würde anstatt dieser dampfenden, mineralreichen Brühe, doch vielleicht, so hoffe ich, sind die anderen so kurzsichtig wie ich.
Draußen, wo die Lippenstifte um Schmollmünder herumwandern, und eine dürftig warme, feuchte Brise mit brüllender Lautstärke kokettiert, stehe ich, die Tasche in der Hand, und warte auf Dich umso inbrünstiger, je irritierter die im Wind wehenden Damen mich betrachten. Erst, als Du auftauchst, bin ich von meiner Schuld entlastet, so scheint es.
Unsere Eintrittskarten sind Jetons und blau, und funktionieren tun sie auch nicht. Annahme verweigert, Aufenthalt ungültig, sagt die Drehtür. Der Automat meint spöttisch, daß eine Nachzahlung nicht nötig sei, also steige ich über das Drehkreuz, nehme Dir von außen die Tasche ab und reiche Dir zum Zeichen meiner Mittäterschaft verbrecherisch die Hand. Die älteren Herrschaften betrachten meine Galanterie mit schmunzelndem Wohlwollen, und dann sind wir auch schon auf dem Heimweg.
Ich sehe das alles nicht so genau, also lächle ich auch den grimmigen Gesichtern entgegen, und wenn sie sich dann wundern, dann freut mich auch das. Leider kann ich es nur nicht erkennen.
Ich schaue auch immer, daß ich mich schnell umziehe. Denn zu warten und lächeln, wenn die Erwartete auf mich zukommt, fällt mir leichter, als blind lächelnd an ihr vorbeizurennen. Alles schon passiert. Ein kleiner Trick am Rande ist es, von farbenfrohen Badeanzügen zu schwärmen. Die älteren tragen dunkle, gedeckte Farben, und bei einem einzigen wilden Blumenmuster ist die Chance für ein Malheur meinerseits ein wenig kleiner. Ich würde Ihnen gern eine Geschichte schenken, wie ich mich an den falschen Hals warf, aber dazu bin ich dann doch zu schreckhaft, und zu schmerzempfindlich. Verzeihen Sie.
Auf meinem Handtuch ist eine Kuh zu sehen - Sie haben doch nichts anderes erwartet - die sich in der Sonne räkelt und das Euter in den Wind hält, und ich trage es mit Wonne um die Schultern gehängt, stets darauf bedacht, den Druck richtig herum zu tragen.
In der kleinen Grotte sitzt Du auf meinem Schoß, und als ich schwungvoll aus dem Becken steige und mir das Wasser in Strömen vom Körper fließt, denke ich mir noch, wieviel ich in diesem Zustand für kaltes Wasser geben würde anstatt dieser dampfenden, mineralreichen Brühe, doch vielleicht, so hoffe ich, sind die anderen so kurzsichtig wie ich.
Draußen, wo die Lippenstifte um Schmollmünder herumwandern, und eine dürftig warme, feuchte Brise mit brüllender Lautstärke kokettiert, stehe ich, die Tasche in der Hand, und warte auf Dich umso inbrünstiger, je irritierter die im Wind wehenden Damen mich betrachten. Erst, als Du auftauchst, bin ich von meiner Schuld entlastet, so scheint es.
Unsere Eintrittskarten sind Jetons und blau, und funktionieren tun sie auch nicht. Annahme verweigert, Aufenthalt ungültig, sagt die Drehtür. Der Automat meint spöttisch, daß eine Nachzahlung nicht nötig sei, also steige ich über das Drehkreuz, nehme Dir von außen die Tasche ab und reiche Dir zum Zeichen meiner Mittäterschaft verbrecherisch die Hand. Die älteren Herrschaften betrachten meine Galanterie mit schmunzelndem Wohlwollen, und dann sind wir auch schon auf dem Heimweg.