Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

20.03.14, 16:26 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Das dürften die Gewinner sein.

Rauchzeichen




mark793   |   20.03.2014, 16:50   |  
Aber für welchen Einsatz, um welchen Preis? Ich lese da mehr Verlustbegrenzung heraus als das, was ich unter Gewinnen verstehe.

Aber was weiß man schon?

texas-jim   |   20.03.2014, 17:13   |  
Ich lese da heraus, daß die Arroganz, die einst sogar zu fein für Mitleid war, jetzt in ein wenig Neid umschlägt. Oder anders: es keimt der Gedanke, die "anderen" könnten richtig gelegen haben.
Ich habe mich ja mit der Binsenweisheit beschieden, daß "richtig" im Sinne der Lebensführung eine ganz individuelle Kiste ist.
Da ist der Schulfreund aus Kindertagen, der ein kleines Kind spazierenfährt, ein großes Haus hat und säuberlich alle zwei Jahre das Auto wechselt. Tauschen möchte ich nicht. Aber wenn er glücklich ist...

mark793   |   20.03.2014, 18:34   |  
Das Schöne ist ja, dass man da sehr vieles herauslesen kann. So mancher gewinnt schon allein dadurch irgendwann, dass er sich manchem blöden Spielchen oder Rattenrennen konsequent verweigert hat.

Ihrem Gedanken mit der ganz individuellen Kiste möchte ich frenetisch beipflichten, tauschen auch mit keinem. Aber ins Staunen komme ich manchmal schon. So wie voriges Jahr, als ich meinen damaligen Austauschpartner von vor fast 40 Jahren ausfindig machte und kontaktierte, und erfuhr, dass er nach schwerem Drogenabsturz in der Jugend irgendwann Gott fand, ein Studium der Theologie und Philosophie abschloss, Lehrer wurde, zum Protestantismus konvertierte, Pastor wurde, eine konfessionelle Privatschule gründete, vier Kinder und inzwischen ebensoviele Enkel hat, für den Verband protestantischer Bekenntnisschulen in der Welt rumjettet und und und - und da stellte sich mir dann schon die Frage: Okay, und was hab ich so in der Zwischenzeit zuwege gebracht?

Wohlverstanden: An dem Gefühl, im richtigen Film angekommen zu sein, hat die Frage eigentlich nicht gerüttelt. Und doch...

strelnikov   |   20.03.2014, 22:01   |  
Soll ja sogar Leute geben, die Beamte sind, einen Partner aus ihrer Schulklasse geheiratet haben, neben ihren Eltern wohnen oder noch nie im Ausland waren, die glücklich sind.

Schön das jemand das dann auch mal stehen lassen kann.

texas-jim   |   21.03.2014, 11:59   |  
Genau das finde ich ja interessant: Wie haben sich die Leute verändert, an was haben sie gewonnen, wie haben sie für sich gewonnen?
Und dann für mich: Wäre das was für mich, warum wäre das was für mich oder nicht? Kann ich mir da was abschauen, wenn ich was Ähnliches möchte? Oder wie unterscheide ich mich?

(Und zum Ausland: Das sogenannte "Karriereprogramm" meines Um-die-Ecke-Arbeitgebers (ich arbeite ja für ein Stiftungskolleg, das sein Geld wiederum dort her hat) fordert als eines der wenigen fixen Ausschlusskriterien einen Auslandsaufenthalt. Über den hatte ich mir zuvor noch Gedanken gemacht, weil ich da einen Professor kenne, der viel Spaß hat und mit Studenten Rennwagen baut, aber dieses sture Beharren hat ihn mir dann gleich verdorben. Mach ich halt was anderes.)

strelnikov   |   21.03.2014, 12:50   |  
Erster Absatz klingt nach Demut. Tut einem ganz gut im Leben.

Zum Ausland. Im Job macht man doch ab und zu Spielchen mit die man persönlich nicht so angehen würde (zu mindest glaubt man das wenn man noch nicht in der Entscheiderposition ist). Man bricht sich da keinen Zacken aus der Krone und vielleicht machts ja Spass, auch wenn es erzwungen wurde.
Mitrauchen
 

ueblich   |   23.03.2014, 10:17   |  
Ich möchte ja arriviert nicht mit normal, im Sinne von gewöhnlich, in einen Topf geworfen haben. Ich könnte mir denken, daß die Arrivierten keine Energie mehr aufwenden, um sich abzuheben; und wenn sie das noch nie getan haben, hießen sie in der Jugend langweilig und frühvergreist.
Aber unter all dem Außen eines Lebensentwurfs gibt es ja auch noch ein Innen, das sich nicht so leicht beurteilen läßt.
Davon abgesehen stimme ich Ihnen zu -- wenn sie zufrieden sind? Anstrengend wird's erst, wenn ein Lebensentwurf zur Mission wird.

texas-jim   |   25.03.2014, 09:19   |  
Wer wenig Energie braucht, um herauszufinden, was für ihn gut und richtig ist, wer das vielleicht schon früh weiß oder instinktiv oder wie auch immer, der kann auch langweilig wirken. Und später dann mal gelassen.
Es ändert sich ja der Mensch und mein Blick auf ihn.
Mitrauchen
 


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.