Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

22.08.10, 16:28 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Wer bin ich, wo bin ich, was will ich hier?

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Ich werde taxiert, als ich durch die Tür komme, in diesen Saal mit den Spiegeln an den Wänden und der Discokugel. "Sportlich. Gruppe A", sagt eine Unbekannte, und die anderen lachen.
So komme ich in den Genuß, in den nächsten Wochen Kasatschok und Paso Doble lernen zu dürfen. Und Bauchtanz, aber da gäbe es nicht viel zu lernen, wird mir versichert. Dafür muß ich den Damen nicht beim Umziehen helfen. Als ob das ein Trost wäre!

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Verlässt man sich, ist man verlassen.
Nein, so darf man das nicht stehenlassen. Ein wenig Furcht, ein wenig Abwälzen unangenehmer Arbeit auf andere, und schon steht man da mit seinem Plan.
Zwei hektische Bewerbungen und gerade einmal einen Tag später habe ich eine Einladung. Damit gerate ich zwar in verwaltungstechnische Mühlen der Universität, aber schulterzuckend muß ich mir eingestehen, daß einen Tod jeder leiden muß.

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Der Sonnenschein reicht gerade eben so ein Wochenende.

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Ein Fest ohne Empfang, wie schön. Und wie verzweifelt sie draußen in ihre Telefone stochern, mit spitzen Zeigefingern. Vor einigen Jahren kam der kaputte Kurznachrichtendaumen, und mit den sensitiven Bildschirmen kommt nächstes Jahr der Zeigefinger. Dafür Daumen hoch!

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Silo walzen, Sandsäcke schleppen.

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Pflügen.

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Woran ich scheitere: Eine Einladung zur Arbeit ist eine Einladung zur Arbeit.

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Wohnungsende. Einsam stehen sie herum, meine Töpfe. Ich lasse viel zurück, ich brauche kaum etwas davon. Nur meinen alten Wecker, den nehme ich noch mit.

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Jeden Tag verschieben sich die Anzeigen ein wenig. Ich sehe ihnen zu, wie sie den Sonnenuntergang anzeigen. Halb neun, und plötzlich ist es um fünf wieder duster.

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Vom Bau reden, von Flächen und Pachtpreisen. Absichtsloses Daherreden, und so sollte man viel mehr Menschen kennenlernen.

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In einer kleinen Pause bekomme ich eine neue Frontscheibe, und meine Augen können sich erholen.

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Was ich nicht brauchen kann: Telefondramen. Also suche ich sonntagmorgens um sechs verzweifelt nach dem Brief, in dem die neue Geheimzahl steht.

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Und jetzt ein Eis.

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Ich werde am Montag nicht Güllefahren, sage ich bestimmt. Ich will nicht riechen.
Und weil man das so gar nicht kennt von mir, lacht er laut.

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Wie hilflos sie mich ansieht. Ich sehe ihr das Nachdenken an, ich kann unser Gespräch drei, vier Schritte im Voraus erahnen.

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Ich vergleiche die Grundfläche von Carport und Wohnhaus.

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Sonntagmorgendliches Ballenstapeln. Dazu ausdauerndes Fluchen, als mir ein vorstehender Nagel aus einer Palette in den Finger gerät.

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Traditionelles Säen. Gleichmäßiger, runder Wurf, nur habe ich einen Eimer statt der umgehängten Sackschlaufe.

Rauchzeichen




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