Es hat nicht ganz gereicht, und ich habe es so kommen sehen. Als es klemmt, und die Knochen knirschen, denke ich mir, daß ich genau gewußt habe, daß es diesmal eben nicht reicht. Daß es gleich richtig wehtun wird. Warum habe ich dann hingehalten? Nicht reagiert? Und bei richtigem Schmerz, da kann man kaum mehr entscheiden, ob das nun heiß oder kalt ist. Bevor er zu pochen beginnt, hält man den Atem an. Und spürt, wie er sich aufstaut, und dann zu fließen beginnt, aus der Hand in den Arm, und sich von dort weiter ausbreitet, während man immer noch atemlos, sprachlos ist und die Hand anstarrt, die gerade noch zwischen Huf und Edelstahl gequetscht wurde, in der sich wie von selbst alle Muskeln und Sehnen spannten, um die Knochen zu stützen, um Widerstand aufzubringen.
Und dann steht man da, und gutturales Lachen drängt sich schüttelnd nach oben, weil Schmerz lächerlich ist, und je größer der Schmerz, -.
Behutsam bewege ich die Finger, schaue ihnen zu, wie sie sich krümmen, kraftlos, gefühllos, taub und wie abgetrennt. Sie fühlen sich an wie tot, als führten sie die Kommandos nur noch gefallenhalber aus. Das Lachen tobt jetzt, wie ein Sturzbach schießt es heraus, und ich grinse und lache mich aus dafür, daß ich noch lachen kann.

Immer nur heimlich mitlesen und genießen, das kommt billigem, gar kostenlosem Voyeurismus gleich. Deshalb nehme ich das hier zum Anlaß für meinen Dank für Ihre Texte, die das Gegenteil sind von «kraftlos, gefühllos, taub und wie abgetrennt». Das Schmunzeln überwiegt, dafür sorgt Ihre feine Ironie, aber Ihre über sprachlich filigrane Außenbelichtungen gezeigten Innenansichten bringen mich immer wieder mal leicht ins Grübeln. Das möchte so sein. Denn das Leben ist schließlich ein Bauernhof.

und genial ist "vernarbt wie mickey rourke".
(aber da brauchen ´se noch eine weile oder ist das das werte innerliche aussehensbefinden?)