... Vorwärts fahren
13.02.06, 22:30 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"sexuell ausgehungert"
13.02.06, 21:31 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Der Vorteil eines Telefons gegenüber einem Notizblock (den ich gerade aus Gewohneheit zunächst "blog" geschrieben hatte) liegt zweifellos darin, daß man Gedanken hineinbrüllen kann, ohne das Licht anzumachen.
Ich habe gerade die einzelnen Sprachmemos durchforstet, weil sich der kümmerliche Speicherplatz des Telefons sogar auf die Ladezeiten des Adressbuches auszuwirken beginnt. Der langen Rede kurzer Sinn: Ab und an wache ich nachts an einem Einfall auf. Und ich habe keine Lampe am Bett. Sie verstehen? Nein? Also gut, noch einmal: Mein Gedächtnis ähnelt dem, was übrigbleibt, wenn man aus einer Schüssel ein Sieb macht. Also nicht dem Sieb selbst, sondern den Löchern. Denn während das Sieb große Gegenstände, Salatblätter zum Beispiel, zurückhält und sehr kleine, Wasser zum Besipiel, hindurchlässt, tut mein Gedächtnis exakt das Gegenteil. Wie ich das nun wieder mit der Analogie von Wasser und Salatblättern näher erklären soll, das sagt mir mein Gedächtnis nun allerdings nicht. Und genau das ist der springende Punkt: Sehr Kleine, nette Dinge bleiben im Gedächtnis, wie eben das illustrierende Bild mit dem Grünzeug, während die Erklärung dazu, die ja das Wesentliche wäre, im Ausguß verschwindet. Dies wiederum führt dazu, daß ich solch hirnverknotende Konstruktionen wie in den letzten Zeilen benötige, um noch halbwegs elegant die Kurve zu kriegen. Sieht alles ganz nett aus, hilft aber niemandem weiter.
Genau wie die Tatsache, daß ich keine Lampe am Bett habe. Ebensowenig wie eine Fußbodenheizung. Dafür immer ein offenes Fenster. Also stehe ich nachts ungern auf, nur um ein vermeintlich aufgespießtes Salatblatt niederzuschreiben und morgens festzustellen, daß es sich wieder nur um einen Wassertropfen gehandelt hat. An dieser Stelle möchte ich kurz darauf hinweisen, daß jetzt endgültig Schluß ist mit dieser Grünzeuggeschichte - kann ja kein Mensch mehr mit anhören.
Wie gesagt, ich stehe nachts nur ungern auf. Und ich nehme mein Telefon mit ins Bett. Zweifellos eine kritikwürdige Marotte, um deren Preisgabe ich mich allerdings nicht herumwinden kann, ohne der ganzen verworrene Geschichte, in der übrigens zu guter Letzt noch ein Reiskorn in den Mittelpunkt rücken wird, vollends den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Ob nun mit oder ohne Fußbodenheizung. Jetzt plagen mich, wie eingangs erwähnt, des nachts mitunter komische Einfälle, die unheimlich danach drängen, für den Morgen festgehalten zu werden. Ich mache also, und damit nähere ich mich in weitem Bogen wieder dem Anfang der Geschichte, Sprachmemos. Schließlich sind meine Gedanken meist ohnehin zu verworren für sechsundzwanzig Buchstaben. Und wenn diese dann noch durch automatische Worterkennungen und zu kleine Tasten verstümmelt werden, verstehe ich mich nicht einmal mehr selbst. Also rede ich. Tue ich einerseits sowieso gern, und andererseits löst der Anblick von Menschen, die mit kleinen, blinkenden Apparaten reden, mittlerweile auch niemanden mehr vom Hocker. Die Pose, nachts halbaufgerichtet im Bett zu stehen, weil die Decke an dieser Stelle so niedrig ist, und sich brüllend einen dieser Apparate vors Gesicht zu halten, das Gesicht vom grellweißen Licht angestrahlt, mag unwürdig sein, aber ich schlafe, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, allein.
Ich rede also, plappere Unverständliches und nuschle, weil Gehirn und Zunge sich noch nicht ob der Relevanz der abzuarbeitenden Worte geeinigt haben.
Just in diesem Moment höre ich also meine nächtlichen Einfälle der letzten Monate an. Und nun kommt, als finaler vegetarischer Schlag sozusagen, das Reiskorn ins Spiel. Worte, sage ich, Worte sind doch wie ein schales Weizenbier, in das man ein Reiskorn wirft. Es blubbert und schäumt zwar, aber es schmeckt nicht. Aus einem frischen Gedanken wird also ein abgestandener Text, wenn man ihn stehenlässt, ohne ihn zu versuchen. Gedanken wollen frisch verkostet werden. Und die Sprache ist ein allzu unvollkommenes Mittel, um Gedanken zu transportieren. Leider unser einziges, denn den geistigen Kronkorken, der das Zischen in der Flasche hält, den gibt es nicht. Was sind wir für schlechte Gastgeber gegenüber denen, die von unseren Einfällen kosten wollen! Und wie köstlich ist das Denken, frisch und spritzig, neu und perlend, kristallklar oder hefetrüb, wenn ich den Unfug auf die Spitze treiben darf.
Wie es allerdings dazu kommt, daß ich nachts aufwache und von Alkoholika phantasiere, darüber sollte ich mir angelegentlich Gedanken machen. Vielleicht nehme ich zukünftig auch nur Notizbuch und Taschenlampe mit ins Bett.
Ich habe gerade die einzelnen Sprachmemos durchforstet, weil sich der kümmerliche Speicherplatz des Telefons sogar auf die Ladezeiten des Adressbuches auszuwirken beginnt. Der langen Rede kurzer Sinn: Ab und an wache ich nachts an einem Einfall auf. Und ich habe keine Lampe am Bett. Sie verstehen? Nein? Also gut, noch einmal: Mein Gedächtnis ähnelt dem, was übrigbleibt, wenn man aus einer Schüssel ein Sieb macht. Also nicht dem Sieb selbst, sondern den Löchern. Denn während das Sieb große Gegenstände, Salatblätter zum Beispiel, zurückhält und sehr kleine, Wasser zum Besipiel, hindurchlässt, tut mein Gedächtnis exakt das Gegenteil. Wie ich das nun wieder mit der Analogie von Wasser und Salatblättern näher erklären soll, das sagt mir mein Gedächtnis nun allerdings nicht. Und genau das ist der springende Punkt: Sehr Kleine, nette Dinge bleiben im Gedächtnis, wie eben das illustrierende Bild mit dem Grünzeug, während die Erklärung dazu, die ja das Wesentliche wäre, im Ausguß verschwindet. Dies wiederum führt dazu, daß ich solch hirnverknotende Konstruktionen wie in den letzten Zeilen benötige, um noch halbwegs elegant die Kurve zu kriegen. Sieht alles ganz nett aus, hilft aber niemandem weiter.
Genau wie die Tatsache, daß ich keine Lampe am Bett habe. Ebensowenig wie eine Fußbodenheizung. Dafür immer ein offenes Fenster. Also stehe ich nachts ungern auf, nur um ein vermeintlich aufgespießtes Salatblatt niederzuschreiben und morgens festzustellen, daß es sich wieder nur um einen Wassertropfen gehandelt hat. An dieser Stelle möchte ich kurz darauf hinweisen, daß jetzt endgültig Schluß ist mit dieser Grünzeuggeschichte - kann ja kein Mensch mehr mit anhören.
Wie gesagt, ich stehe nachts nur ungern auf. Und ich nehme mein Telefon mit ins Bett. Zweifellos eine kritikwürdige Marotte, um deren Preisgabe ich mich allerdings nicht herumwinden kann, ohne der ganzen verworrene Geschichte, in der übrigens zu guter Letzt noch ein Reiskorn in den Mittelpunkt rücken wird, vollends den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Ob nun mit oder ohne Fußbodenheizung. Jetzt plagen mich, wie eingangs erwähnt, des nachts mitunter komische Einfälle, die unheimlich danach drängen, für den Morgen festgehalten zu werden. Ich mache also, und damit nähere ich mich in weitem Bogen wieder dem Anfang der Geschichte, Sprachmemos. Schließlich sind meine Gedanken meist ohnehin zu verworren für sechsundzwanzig Buchstaben. Und wenn diese dann noch durch automatische Worterkennungen und zu kleine Tasten verstümmelt werden, verstehe ich mich nicht einmal mehr selbst. Also rede ich. Tue ich einerseits sowieso gern, und andererseits löst der Anblick von Menschen, die mit kleinen, blinkenden Apparaten reden, mittlerweile auch niemanden mehr vom Hocker. Die Pose, nachts halbaufgerichtet im Bett zu stehen, weil die Decke an dieser Stelle so niedrig ist, und sich brüllend einen dieser Apparate vors Gesicht zu halten, das Gesicht vom grellweißen Licht angestrahlt, mag unwürdig sein, aber ich schlafe, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, allein.
Ich rede also, plappere Unverständliches und nuschle, weil Gehirn und Zunge sich noch nicht ob der Relevanz der abzuarbeitenden Worte geeinigt haben.
Just in diesem Moment höre ich also meine nächtlichen Einfälle der letzten Monate an. Und nun kommt, als finaler vegetarischer Schlag sozusagen, das Reiskorn ins Spiel. Worte, sage ich, Worte sind doch wie ein schales Weizenbier, in das man ein Reiskorn wirft. Es blubbert und schäumt zwar, aber es schmeckt nicht. Aus einem frischen Gedanken wird also ein abgestandener Text, wenn man ihn stehenlässt, ohne ihn zu versuchen. Gedanken wollen frisch verkostet werden. Und die Sprache ist ein allzu unvollkommenes Mittel, um Gedanken zu transportieren. Leider unser einziges, denn den geistigen Kronkorken, der das Zischen in der Flasche hält, den gibt es nicht. Was sind wir für schlechte Gastgeber gegenüber denen, die von unseren Einfällen kosten wollen! Und wie köstlich ist das Denken, frisch und spritzig, neu und perlend, kristallklar oder hefetrüb, wenn ich den Unfug auf die Spitze treiben darf.
Wie es allerdings dazu kommt, daß ich nachts aufwache und von Alkoholika phantasiere, darüber sollte ich mir angelegentlich Gedanken machen. Vielleicht nehme ich zukünftig auch nur Notizbuch und Taschenlampe mit ins Bett.
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