Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Freitag, 10. 02 06

10.02.06, 02:37
Und irgendwo zwischen Harald Schmidt und King Kong, zwischen Stuttgart und Heimat, zwischen Kannichnichtannehmen und roten Zahlen, zwischen dem nächsten großen Ding und dem Eckenbrüller, da fehlt mir dann die klare Richtung, die klare Meinung, die Klarheit an sich. Ich hatte das alles mal, auch wenn nicht alles richtig war. Es war zumindest meines.
Heute ein Gefühl wie ein Eimer Wasser, auf dem Boden ausgeleert, sich immer weiter ausbreitend und dabei immer zum immer dünneren Film werdend, durchscheinend, vertrocknen, verdunsten.
Da war einst jemand, der hatte einen Grund, nie nach Amerika zu gehen, zu jemandem zu stehen, etwas zu tun oder zu lassen. Da war jemand mit Wut, mit Feuer, mit Leben. Die Gründe von damals, die Meinungen, flammend verteidigt, sind heute verkommen zu bloßen Platitüden. Statt lebendiger Traditionen nur tote Wiederholungen.

Das eigene Leben als eines unter vielen. Anstelle der Lebhaftigkeit, des Eigenen nur noch triefender Sarkasmus, boshaft gegen den Schatten gerichtet, der an der Wand verblasst, sobald die Sonne untergeht.
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