Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 2. 02 10

02.02.10, 12:06 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Die Vorfreude auf den neuen Walser.
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Sonntag, 31. 01 10

31.01.10, 23:48 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Und erneut laufe ich nach hause, entlang der schwarzglänzenden Straße. Die Mauern aus Schnee sind meterhoch, vor dem einen Haus wundervoll dreieckig, vor dem nächsten nachlässig angehäuft. Die erste Straßenlaterne des Dorfes kommt mir entgegen. Rechts weißer Wald. Nadelwald, auf den Zweigen lastet der Schnee, und zwischendurch rauscht der Wind in langen Atemzügen. Vor mir schwarzer Wald. Laubwald, die langen Äste sind dürr und ragen in den Himmel, als hätte ihre winterliche Sinnlosigkeit sie erstarren lassen. Wolken ziehen ihre Bahn unterm Mond, sie verdecken ihn nicht. Vollmond, erinnere ich mich. Wieder vier Wochen.
Viertausend lebt man so, sagt man, und es gibt Nächte, in denen das der Trost ist.
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Sonntag, 10. 01 10

10.01.10, 23:21 | 'Welt als Wille und Vorstellung'

Raunächte.
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Freitag, 27. 11 09

27.11.09, 02:50 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Ihr macht, daß ich hier nie weg will, wenn ich euren Lichtschein sehe, von draußen, immer wenn ich mich auf meinem Weg in der Furche wieder über die Kuppe kämpfe.

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Nicht diese ferne Stadt, möchte ich Dir zurufen, als Du sinnierst, ob Du nun forschen möchtest oder Notärztin sein. Und die Alternative bleibt mir im Hals stecken, wärst Du doch hier zuständig, und wie sollte ich dann noch waghalsig fahren, mit dem Gedanken, Du müsstest mich finden?
Die Du mich oft genug geflickt hast, den aus Löchern Triefenden, mit genau diesem Blick voll Mitleid für den Schmerz, voll Lächeln für das Ungeschick, voll seufzendem Stirnrunzeln für das Nunschonwieder.
Wie Du mich einst verflucht hast, den Steinernen. Benimm Dich, hast Du mich angeschrien, und nach mir geschlagen, daß die tröpfelnde Spur einen weiten Bogen schlug, Benimm Dich wie ein Mensch, wie soll man Dir denn helfen, wenn Du selbst nicht wissen willst, wo es Dir fehlt.
Verzeih, knirschte ich durch die Fänge, und blickte entschuldigend in die gerinnende Pfütze, und ich verstand nicht, nichts verstand ich, bis ich zu Dir aufsah und Dir die Fetzen wieder reichen wollte, und da war ein glitzernder Tropfen, eine glänzende Bahn, und ein unendlicher, langsamer Fall.
Stumm schaute ich Dir damals bei der grausamen Arbeit zu, und stumm ging ich damals, und heute darf ich nichts sagen, und Du darfst nicht hören.
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Mittwoch, 21. 10 09

21.10.09, 11:27 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Wie wir uns entgegenkamen, in diesem engen, dröhnenden Gang, die beiden im Gespräch Vertieften, in Anzügen, und wie sie mich aufschauend erblickte und zwei, drei Galoppschritte nach vorn machte, um vor ihrem Gesprächspartner einzuscheren, ihr Haar flatterte unbändig und legte sich sanft wieder in Position, und im Vorbeigehen lachte sie mir zu, als sei alles nicht ernstzunehmen.
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Donnerstag, 8. 10 09

08.10.09, 21:35 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Er ist das perfektionierte Leiden, und ich frage mich, ob seine Frau das Mitleiden erträgt, ob sie ihn verflucht, oder ob sie nur still selbst leidet.
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Dienstag, 14. 07 09

14.07.09, 02:07 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
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Montag, 8. 06 09

08.06.09, 20:28 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Wir liefen den schmalen Weg entlang durch das Villenviertel am Bodensee. Eine sehr große Limousine war schräg an der Hecke abgestellt, und ich lief neugierig um sie herum. Vor uns schnitt ein Angestellter die Hecke, ein anderer mähte den Rasen.
Schicker Wagen, sagte ich anerkennend.
Aber was bringts Dir? fragte er, und ich schaute ihn fragend an. Erst viel später ging mir auf, wie beschränkt ich bin, durch meine Sicht, und daß es wirklich Menschen gibt, denen ich nicht Neid in den Mund legen darf, wo sie doch wirklich nicht verstehen, was an einem großen Wagen sein soll, wo man doch stattdessen mit einer Schar Kinder die Straße entlang zum Bodensee laufen kann, und diese meine Beschränktheit, sie beschämt mich sehr.
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Sonntag, 24. 05 09

24.05.09, 21:22 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Ich fahre mit dem Rad die Alb hoch, im Sonnenglast, und komme halbversengt oben an. Das Wasser ist leer, und ich fahre beim Chef in den Hof. Faule Stricke! rufe ich ihnen zu, weil sie am Werkzeugschrank lehnen, als sei das ein Tresen. Ich fülle mein Wasser auf und fahre weiter. Die Steige hinunter zittern die Arme, und ich kann gar nicht so schnell treten, also klemme ich die Beine an den Rahmen.
Draußen am Schwimmbad halte ich, sie stehen alle drumherum. Das Rad an den Baum gelehnt, die Schuhe von mir geworfen, springe ich hinein, und mir bleibt fast das Herz stehen. Zehn Grad. Aber gut, sehr gut.
Ich setze mich in einen Stuhl zum Trocknen, und später springen der Kleine und ich noch einmal ins Wasser. Die anderen schütteln den Kopf, was kümmert's uns, wir spritzen und prusten wie die Walrösser.
Frisch geduscht setze ich mich mit Kaffee und den Resten vom Mittag, mit Buch und blankem Bauch in die Sonne. Drüben lärmen Kinder, im Berg wiegen sich sanft die Gipfel, wenn ein Luftzug von der Alb hinabstreift. Isch des schee, wenns schee isch! denke ich mir, und deshalb halte ich es an dieser Stelle fest.
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Sonntag, 12. 04 09

12.04.09, 15:11 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Wir stromern durch die Stadt an diesem lauen Abend, über das warme Kopfsteinpflaster, an Schaufenstern und Fachwerkhäusern vorbei, über Plätze und durch Gassen, und obwohl ich mich nicht auskenne, bin ich sicher, hier mit Dir. Wir kommen an einer Kneipe vorbei. Sie trägt den Namen einer Touristeninsel, am Tresen stehen biertrinkende Männer nebeneinander. Sie sehen sehr konzentriert aus, und sehr still in dem wummernden Lärm. Die große Scheibe vibriert, und der Lichtschein auf dem Pflaster scheint zu zittern. Niemand kommt, niemand geht. Keine Bewegung. Es scheint, als führten die Hände die Gläser an die Lippen, ohne daß die Menschen davon wüssten.
Stunden später schlendern wir wieder vorbei, auf dem Heimweg. Es ist immer noch lau. Die Musik wummert noch. Die Männer sind dieselben, sie haben sich nicht bewegt.
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