Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 24. 03 09

24.03.09, 09:31 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Zumindest das Improvisieren hast Du hier bei uns gelernt, sagt er und klopft mir auf die Schulter, schwer von oben herab mit einer riesigen Hand, dann wird der Rest schon noch.
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Freitag, 13. 03 09

13.03.09, 11:53 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Mir graut davor, die ganzen Anwendungen aufs neue Telefon überspielen zu müssen, und das ist ganz neu, denke ich mir. Früher war es nur das Übertragen der Nummern. Aber ach, Zeit!
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 1. 03 09

01.03.09, 23:34 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Ein Tag, an dem man herausfinden muß, wie unangenehm diese Unterhöschen mit Schnur sein müssen, und das muß in dieser Deutlichkeit gesagt werden, denn man kann sich ja nicht ständig selbst in den Hintern kneifen.

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Vor dem Mittag wollte ich schon, komme mir dann aber doof vor. Also nach dem Essen. Keine frischen Arbeitshosen im Schrank, entdecke ich. Geschichte mit kranken Kälbern und Herumhieven und alleine und so, und "angeschissen" trifft es irgendwie am besten, auch wenn ich am Dienstag beim Besamen noch lachen konnte, als mir der Gummistiefel gefüllt - aber das wollen Sie doch alles überhaupt nicht wissen.
Ich ziehe die alten Hosen nochmal aus der Wäsche. Huch. Ach ja, Dampfstrahler, denke ich noch. Und der Schlamm, und das Rennen, und Schmieren, und ach. Egal, rein da. Der Dreck ist mittlerweile trocken und bröselt im Bad schon weg, und was nicht bröselt und nicht klebt ist auch kein Dreck. So.
Ich will ins Auto steigen, doch das ist nicht da. Stehen gelassen, wegen Bier und richtig so. Am anderen Ende vom Dorf. Ich könnte jetzt durch den Bach, wie früher, und dann durch diesen Garten, aber irgendwie, ach. Ich laufe die Straße entlang, und der Beck und sein Kumpan begegnen mir als erste. Wo gehts denn hin, am Sonntag, in den Arbeitshosen?
Malheur passiert, grinse ich verwegen, und jetzt muß ich was schweißen. Ohne Auto, denken die beiden, und ich kann ihre Gedanken sehen. Was waren das für Zeiten, als wir selbst noch sonntags die Malheurs von Samstagnacht zugeschweißt haben, in irgendwelchen Garagen, und ach.
Ich trotte weiter durchs Dorf, und mit jedem Schritt werden meine Schuhe leichter. Als ich mich umdrehe, weiß ich auch, warum, aber selbst das gröbste Profil kann ja nicht ewig Dreck verlieren, denke ich, und als ich wieder aufschaue, kommen mir die Fußballer entgegen, in ihren Trainingsanzügen, auf dem Weg zum Spiel, und heute scheinen wirklich mehr Ersatz- als Feldspieler dabei zu sein, und das freut mich schon für den Sportverein, auch wenn sie aus den Autos herauslachen und -zeigen, und hie und da hupt einer und winkt, und ach.
Ich parke vor der Werkstatt, die Fenster offen, und weg mit der Weste, und weg mit dem Pullover! und jetzt, wo ich das schreibe, denke ich Herrjeh, die liegen wohl immer noch dort, und wahrscheinlich hat schon wieder die Katze, und ach.
Jedenfalls kämpfe ich mit abgerissenen Kabeln, die nicht durch kleine Löcher wollen, und mit einem Geländer, das beim Biegen nicht gerade wird. Und der Schornstein, unter dem Locblech, du liebe Zeit, und da kommen schon wieder zwei Besucher über den Hof und wollen sich nur mal eben die Gegend anschauen. Kann ich verstehen, ich liebe diese Gegend. Aber ich kann nicht fluchen, wenn ihr da steht, versteht ihr? Und dann geht das alles nicht, weil man die kleinen Schräubchen mit kleinen Flüchen, und die großen erst, und ach.
Und es kommen die Herrschaften vorbei, sie grüßen heute sogar, nur habe ich eine Hand am Schornstein, und die andere unter der Motorhaube, und da grüßt es sich so schlecht zurück, und als sie dann zurückkommen, eine Viertelstunde später, da grüße ich zurück, und nehme das Schweißschild vom Gesicht, aber den Finger nicht vom Abzug, und dann stehe ich da, freihändig auf der schmalen Haube, und sehe nur Sterne und heute nacht kann ich dann wieder nicht schlafen, und ach.
Es wird dunkel, auch das noch, da war doch was, und ich halte das Telefon zwischen den Zähnen, wegen Taschenlampe, und ich beiße ab und zu auf eine Taste, und dann leuchtet es auf der anderen Seite auch, und mir in die Augen, und meine Stirnlampe liegt auch zu Hause, da liegt sie wohl, das ist dann toll, und ach.
Ich räume mein Zeug zusammen, und drinnen kann ich noch schweißen am dünnen Blech, bis es mir die Düse verstopft, und das mußte ja so, und zum Glück war die Gräfin schon vorher da, und sie trägt jetzt auch diese Hosen mit den Stickereien hintendrauf, und das denke ich mir so, und eigentlich hätte sie auch nochmal vorbeischauen können, ehe sie wieder fährt, und im Grübeln fasse ich ans glühende Eisen, und ach.
Und dann sitzen wir da, beim Vesper, und ich höre von der Operation, und dazu kann ich dann immer nichts sagen, weil ich weiß doch nicht. Und machen kann ich nichts, wie ich diese Woche schon einmal nichts machen konnte, und das war dann zuwenig, und dann ist er mir verreckt, und das muß man so sagen, sonst nimmt einen das so mit, und ach. Kannst Du nichts dafür, sagt er, aber das hilft nichts, denke ich, ich hätte so gern was dagegen gekonnt, weil Aufgeben, Ergeben, das ist nicht meins, und gebundene Hände auch nicht, da ist das Verlieren noch das kleinere Übel, denn das muß man lernen, kommt immer mal vor, das Verlieren, und ach.
Ich laufe über den Hof, und höre das tausendmal gehörte und tausendmal beschriebene Schnaufen und Scharren, Prusten und den Klang von Stroh und Hufen, und der Mond hängt schief und schmal da oben, und trüb ist er auch, und das ist doch allerhand. Am Stall entlang, ich habe nicht einmal die Pferde besucht heute, fällt mir ein, und als letztes soiche ich an den Stromkasten, weil man das erstens hier so sagt, und zweitens muß man das an Stromkästen, des Abenteuers wegen, und ach.
Ich setze mich nicht zu den anderen, bis über die Ellenbogen verschmiert stellt man sich an die Bar, und sie fragen mich nach dem Kalender, aber nach dem Glück fragt mich keiner. Augenreiben, und schon bin ich geschminkt, und dann hat sichs auch schon mit dem Tag, dem sonnigen.

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Erster März, kurzärmelig.
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Mittwoch, 18. 02 09

18.02.09, 21:30 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
"Du bist auf dem Titel", grinst der Bauer knitz, wie wir da so auf den Strohballen sitzen. Immer wieder stehe ich auf und laufe hin und her, aber Geduld ist das Wichtigste beim Kalben, sagt er, und ich setze mich wieder hin und kaue auf einem Strohhalm, während der Hund an meinen Hosen kratzt.
Auf welchem Titel denn, hinke ich hinterher, als er mich schon weiterfoppt. "Gerade habe ich sie abbestellt, und jetzt kommst Du! Da musste ich das im Internet..." Die Gräfin schüttelt es vor Lachen, aufs Fressgitter aufgestützt, Kuhohren kraulend.
Freilich, da war was, eine Spielerei, Fotomontage und so.
"Was bringt zweitausendneun?" lacht er dröhnend, und "Das werden wir schon noch sehen!"
Und bevor die Vorderbeine zu sehen sind, scheucht er uns ins Haus, den Kühlschrank leeressen. Neben meinem Auto steht ein Pferd, aber mir daraus nichts zu machen, das habe ich schon lange gelernt. Sie wissen alle Bescheid, hier, und wissen alle, was zu tun ist. Ich mache Feuer im Ofen, als hätte ich das schon immer so getan und lasse die Flasche mit dem Anzünder links liegen, schließlich ist das kein Ölbrenner, sage ich immer. Also Spächtel. Ich suche nach einem fichtenen Scheit, von dem ich mit dem Messer lange Späne abziehe. Es knistert lustig, und in der Küche lege ich die Füße unterm Tisch hoch. Der Tisch knarrt, und ich könnte ewig hier mit Dir sitzen.
Dazu fehlen mir die Worte, fehlt mir der Mut. Vielleicht fehlt noch mehr, wer kann das sagen.
"Orchesterprobe", sagt sie, und ich stapfe durch den Schnee zum Stall. Die Kalbin hat sich gedreht. Sie schnauft und presst. Hat noch ein wenig Zeit, denke ich mir, und bevor ich einsteige, klopfe ich die Schuhe gegeneinander, daß es nur so knallt. Ich sehe die Schatten der hohen Gebäude, den Sternenhimmel, und ich höre das Scharren der Pferdehufe. Ansonsten Stille.

Ich drehe den Schlüssel, die Leuchten blinken der Reihe nach auf. Los, Dicker, aufwachen! sage ich, und scharre über den Hof hinunter, um Anlauf zu nehmen. Sonst komme ich nicht einmal bis zur Straße, aber wer will das schon. Von hier aus. Von Dir aus.
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Sonntag, 1. 02 09

01.02.09, 23:21 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Die Fotos vom Maibaumstellen. Was waren wir jung, denke ich, wie ich da auf der Holzkiste sitze, und mein Bier in den Händen drehe. Ich sehe die Geschichten in den Bildern. Die Kornkreise. Den Polowagen. Ich sehe die, die immer noch da sind. Und die, die wir verloren haben.
Ich schaue in die Gesichter, die vom Bildschirm angestrahlt werden. "Stellen wir wieder einen, dieses Jahr?" frage ich, und sie nicken mir zu.
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Dienstag, 13. 01 09

13.01.09, 13:00 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
"Wir haben in einem Jahr geheiratet und ein Haus gebaut, einen Sohn bekommen und ein zweites Kind gezeugt."
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Montag, 5. 01 09

05.01.09, 12:45 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Vom Wasser, vom selektiven Wahrnehmen, vom Erwachsensein und vom großen W.

(via)
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Donnerstag, 27. 11 08

27.11.08, 15:11 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Gelobt seien dd_rescue und seine Helferlein!
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Sonntag, 14. 09 08

14.09.08, 17:22 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
Und die Sennerin redet davon, daß man auch mal vier Monate mit sich allein sein können müsse, ansonsten käme man ja nie mit sich selbst aus.

(Bayerischer Rundfunk, gestern abend.)
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Donnerstag, 11. 09 08

11.09.08, 14:04 | 'Welt als Wille und Vorstellung'
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