Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

12.02.24, 11:38
Leider gehen mir die kleinen, die unterschwelligen Eindrücke doch allzu oft verloren. Als würde ich gerade oft und tief beeindruckt, doch passiert vielleicht auch das so unterschwellig, dass die Verdrängung zwar geschieht, ich sie aber nicht wahrnehmen kann. Warum ich dagegen angehe, ich weiß es nicht einmal.

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Es entfernt sich eine Gruppierung, und bei jeder dieser Entfernungszuckungen mache auch ich einen Hüpfer rückwärts und entferne mich mit. Ich lasse es geschehen, ich lasse mich einfach mal machen.

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Die Fahrt in den Süden, einige Telefonate. Auf ein, zwei Anrufe bekomme ich keine Antworten mehr. Und auch das lasse ich geschehen.

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Eine Sportbegeisterte, und wie sie mich sofort immer mitreißt.

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Wie klein der Teil eines Lebens ist, den man erzählen kann, und wie viel kleiner noch der Teil ist, den man erzählt bekommt. Was alles drinsteckt, was alles drum herum geschieht!

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Noch stehen die Ski im Treppenhaus, doch mein Glaube schwindet.

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Eine lange Fahrstunde, Autobahn, Stadt, Überland. Die Übungen sind mir das Kleinste, das Rangieren bin ich dann doch zu sehr gewohnt. Trotzdem bin ich matt nach den drei Stunden im ungewohnten Gefährt.

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Der Dienst macht mir Freude, und ich scheue mich nicht mehr, das zu sagen. Wozu die Überheblichkeit, wenn ich mich doch am Üben freue, an den blau blitzenden Lichtern, am Wasserdruck, der mich mit meinem Strahlrohr rückwärts treibt.

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Eine Dienstfahrt in einem dieser Einsatzfahrzeuge, und wenn man möchte, ist das ein Ausflug über die schöne, schöne Alb.

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Mit der Sonne steigen auch die Leistungswerte wieder. Doch noch decken wir unseren Verbrauch nicht wieder. Die Dunkelheit ist lang.

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Was man alles mitbekommt in so einem Büro.

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Die Wohnung wird zur Ruine, bis sie wieder zur neuen Wohnung werden kann. Ich vergesse dort meine noble, gepriesene Zahnbürste und kehre für einige Tage zurück zum Handschrubber, in eine Steinzeit, die ich mir kaum mehr vorstellen mag. Fortschritt, Komfort, diesdas. Ich nehme die Zahnbürste für mich wahr, wie ich sehe, dass andere über den Komfort in der Bedienung ihrer neuen Telefone berichten, mit denen sie noch viel länger auf der Toilette dummes Zeug anschauen können. Gleichzeitig wird erklärt, durch den Verzicht auf eine Klimaanlage könne so ein Traktor ja drei Prozent Diesel einsparen. Ich hatte im letzten Jahr einen Tag mit defekter Klimaanlage und kann die drei Prozent nicht bestätigen, aber so einen Zehnstundentag bei über sechzig Grad, im Lärm und Staub könnte ich dem Homeoffice-Schreiberling durchaus anbieten, um Notwendigkeiten vom Luxus zu sortieren.

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Was nicht alles Menschenrecht sein soll, denke ich mir beim Lesen, und dann fällt mir auf, dass hier eine Verwechslung mit Kostenfreiheit stattfindet. Auch und gerade Menschenrechte, will ich meinen, sind nie kostenlos. Drum dreht sich die Streitfrage ja meist darum, wer die Kosten trägt.

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Ich muss auch hier einen guten Ort erschaffen. Einen sauberen, hellen Ort für mich. Oder noch fünfundzwanzig Jahre ein Loch.

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Vom Bühnensitzer im Anzug verwandle ich mich an diesem Faschingsball in einen, der an einer Industriespülmaschine steht, ein Bier in der Hand, singend, ein Tanzschritt. Und der schönste Moment, als um mich ein Dutzend Tanzmädchen stehen, mit vollen Mündern kauend, mit mir untergehakt ein Küchentanz. Ich trage das Fest in mir.

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Korrektorat in Phasen. Ich löse meine Klausur noch einmal selbst und bin dann manches Mal erstaunt, wie man meine Fragen noch verstehen kann, und manches Mal, wie dreist man soviel Unsinn als möglich zu Papier bringt, in der Hoffnung auf irgendeinen Punkt für irgendetwas davon. Deprimierende Resultate.

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Pausenplanung, Pausenhoffnung.

Rauchzeichen




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