Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 25. 02 24

25.02.24, 14:46
Ich finde es ein bißchen lustig, wenn sich eine Regierung drüber beklagt, daß man sie einfach so regieren lässt in einer Welt, in der sie wesentliche Probleme überhaupt nicht beeinflussen könne und die Opposition zu wenige Anträge stellt oder was auch immer. Der politische Kompromiss gelingt ihnen nicht, die Politik innerhalb der Weltwirklichkeit gelingt ihnen nicht, und so verbringen sie ihre Tage damit, abwechselnd dieser bösen Welt und der noch böseren Opposition die Schuld zuzuweisen. Ansonsten wird flächig getanzt, wenn es um Drogen geht, und demonstriert, wenn es um "Buntheit" geht, was nach aller Erkenntnis das Gegenteil von "Populismus" sein soll, hört man, denn Populismus suche einfache Lösungen. Ob "Buntheit" überhaupt etwas lösen will, war in dieser Woche nicht herauszufinden. Nicht einmal die Problemstellungen sind eindeutig, denn die Lage ist ja nicht schlecht, nur die blöden Zahlen sind es. Das passt durchaus zum Bildungsstand der Republik, dass die Zahlen doof sind, aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben sollen, und so ist in der Lagebeschreibung durchaus mehr als ein Körnchen Wahrheit enthalten, auch wenn die Bildungsdebatte vor Wochen schon mangels einer gemeinsamen Problembeschreibung beendet werden musste. Nur vereinzelt überlegt noch einer hin und her, ob es denn überhaupt zum Bildungsproblem gehöre, Lesen und Schreiben zu können, und damit sich der Teufelskreis auch schließt, schreibt er diese Gedanken auf, die kein Mensch mehr liest. Ich finde die Lage wie gesagt ein bißchen lustig, möchte aber feststellen, daß die Lustigkeit im Rahmen des Erlaubten bleibt, und nicht nur das, sondern deutlich unterhalb jedweder Grenze zur "Delegitimierung" oder zum "Verhöhnen" dieses Staates, denn das ist zwar nicht strafbar, aber doch irgendwie schon. Und mit Verhöhnung versteht unsere Regierung keinen Spaß, denn darin sind sie doch Experten. Immerhin, wenn es schon mit der Gesundheit nicht so klappt, mit der Wirtschaft und der Verteidigung, mit Bildung und Familie, Land- und sonstiger Wirtschafterei und Finanzen. Und einen Bundeskanzlerkandidaten haben wir ja auch noch. Als er zuletzt etwas gesagt hat, war er zumindest noch Kandidat. Was seitdem übrigblieb, bringt einen selbst fast schon auf den Gedanken, der Staat solle verhöhnt werden, aber von seinen Amtsträgern selbst, und das zumindest scheint noch nicht verboten zu sein. Meine Güte.
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