Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

01.03.13, 08:52 | 'Verwirren statt verderben'
Ich mache keine Krankenbesuche. Ich mag nicht besucht werden, wenn ich krank bin. Ich mag nicht krank sein, und ich mag nicht krank gesehen werden. Ich mag gesund werden und wieder dabei sein.
Ich besuche ja auch nicht mein Auto in der Werkstatt, wenn ich dabei nichts tun kann.
Heute besuche ich einen früheren Lehrer in einer Klinik. Weil ich gern von ihm erzähle, weil ich ihn mochte. Und weil mich neulich eine Freundin fragte, warum ich ihn denn nicht besuchen würde. Ja. Warum eigentlich nicht? Oder anders: Warum eigentlich? Weil dran denken vielleicht nicht immer ankommt. Weil zum Dran denken auch ein Machen gehört. Ein Zeichen: Hey, ich habe an Dich gedacht.
Nun habe ich schon mit der Klinikpforte telefoniert und erfahren, daß dort der Bildschirm defekt ist. Dann habe ich mit einer anderen Nummer in der Klinik telefoniert und erfahren, daß keine Auskunftssperre besteht. Dann habe ich noch gesagt bekommen, wie das mit den Ebenen und den Stationen funktioniert. Ich habe hektisch mitgeschrieben und mir nichts gemerkt. Nur habe ich noch niemanden ans Telefon bekommen, der mir sagt, daß ich zu Besuch kommen kann. Oder eben nicht.
Besonders wohl ist mir nicht. Aberr ich fühle mich verpflichtet. Und irgendwie möchte ich mein Dran denken auch überbringen, dieses Mal.

Rauchzeichen




kaltmamsell   |   01.03.2013, 15:21   |  
Von Krankenhauspatienten habe ich immer wieder gehört, wie wichtig für sie Besuche sind. Dass sie es über besonders schlimme oder schmerzhafte Phasen schafften, weil sie sich auf die nächste Besuchszeit freuten.
Die Schwiegermutter, die sich für meine angekündigten Besuche immer ein wenig hergerichtet hatte. Die Freundin, die sich erst bei meinem zweiten Besuch traute darum zu bitten, dass ich ihr ein wenig Obst besorge (grauenhafte Krankenhauskost). Die andere Freundin, die von so viel familiärem Trübsinn umgeben war, dass allein mein fröhlicher Gruß ihr Gesicht zum Leuchten brachte.
Seit ich das weiß, schlucke ich mein eigenes Unbehagen herunter, denn das zählt dann einfach nicht.

texas-jim   |   01.03.2013, 21:44   |  
Es war schwierig.
Wir hatten uns zuvor lang nicht gesehen, und ich habe es auch nicht geschafft, mich telefonisch anzumelden.
Ich habe ordnungsgemäß geparkt und bin dann ein wenig den Schildern nachgeirrt. Dann war da eine Tür, hinter der ich einen Flur vermutete. Das war allerdings das Wohnzimmer der Gruppe. So waren wir beide in etwa gleich überrascht und sprachlos.
Mitrauchen
 


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