Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

12.06.12, 11:30 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'

Was man nicht alles kann, wenn man vor einem Gewitter radelt. (Bis das Betriebssystem des Streicheltelefons solche Bilder zulässt, dauert es wesentlich länger als die Fahrt.)

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Finde den Fehler.

Rauchzeichen




hora sexta   |   12.06.2012, 12:21   |  
Zwei Fragen zu dieser schönen Grafik, darf ich? Warum der Halt bei Minute 80, und warum nicht dahin zurückgeradelt, wo es losgegangen ist? Und: ich fahre im Flachland nicht so schnell wie du im Schnitt... Hut ab. Überhaupt.

Der Fehler scheint mir, dass es da keinen Spargel auf den Feldern gibt?

texas-jim   |   12.06.2012, 13:20   |  
Selbstverständlich darfst Du, und ich zähle das jetzt auch nicht als erste Frage.
Der Halt war eine kleine Bank. Dort hat mich das Gewitter eingeholt, und ich musste die Regenkapuze über meinen Rucksack stülpen. Für mich selber hatte ich leider keine Kapuze dabei. Außerdem war ich platt, ich weiß auch nicht, wieso.
Zurückradeln konnte ich schlecht, dann wäre ich ja wieder am Ausgangspunkt angekommen. Und dort war ich ja am Abend zuvor erst hingeradelt. Ich musste schlicht und ergreifend nach hause.

Spargel hat es keinen, aber ein ungenutztes Gewächshaus in der Nähe. Und da sich meine Idee vom schnellen Reichtum durch den Anbau bewusstseinserweiternder Pflanzen nicht durchführen lässt - mein Händler führt kein Saatgut - versuche ich vielleicht einmal das. Auch wenn unser Boden dafür eigentlich nicht so, und das Klima, aber... Vielleicht auch erstmal nur Zwiebeln.

hora sexta   |   12.06.2012, 14:22   |  
Oho, das Rad als Reiseverkehrsmittel, da kommt so ein Städter  Spazierfahrer wie ich natürlich nicht drauf. Das "nach Hause" fühlte ich auch, so in der Art "der Junge muss doch nach Hause", aber dass einer schon woanders losfährt, darauf komme ich natürlich nicht.

Bewusstseinserweiternde Pflanzen: Weintrauben vielleicht? Muss man nicht säen. Die Stöcke kann man vererben, wenn sie da erst einmal sitzen. Zwiebeln sind natürlich auch toll. Forelle auf Zwiebel gegrillt! Das ist jetzt ein Versprechen.

texas-jim   |   13.06.2012, 10:12   |  
Ich fühle mich besser, wenn ich mit dem Rad reise. Ich packe meinen Rucksack, und wenn ich ankomme, bin ich müde und verschwitzt. Mütchen gekühlt, Stimmung gelöst.
Ich glaube nicht ernsthaft an den Umweltfaktor meiner wenigen Kilometer, denn so ein Rad legt während der Produktion wahrscheinlich mehr Meilen zurück als während seiner Lebenszeit. Denn irgendwann wird es unansehnlich, und dann wirft man es ja weg. Und trotzdem fühle ich mich besser, wenn ich nicht Auto fahre.
(Ich käme ja selber auch nie darauf, woanders loszufahren.)

Weintrauben am hiesigen Nordhang! Die berühmte Zu-Spätlese. Das ist es. Und Forelle auf Zwiebeln - das gilt. Da freue ich mich drauf.
Mitrauchen
 

mark793   |   12.06.2012, 12:44   |  
So, und das ganze jetzt noch mit Pulsfrequenz und Blutdruck... ;-)

Wobei ich für mich festgestellt habe, dass permanentes "self-measurement" irgendwie nicht so meins ist. Am Winterrad habe ich den Tacho bewusst demontiert (an Sir Walter war nie einer dran), und es reicht, wenn ich ab und zu mit der rotgrauen Rakete genauer gucke, was geht.

Aber gleichwohl verkenne ich nicht den Reiz solcher Spielereien.

texas-jim   |   12.06.2012, 13:45   |  
Ich habe leider keine Messgeräte für Blut & Co. Aber neulich sah ich einen jungen Kerl schon mit Trittfrequenzmesser. Auch sehr interessant, sowas.

Ich sammle solche Daten ja aus Neugier. Manchmal auch beim Autofahren, oder auf dem Ladewagen. Nur, um die lustigen abstrakten Malereien auf der Karte zu sehen. Von daher ist das bei mir schon chronisch.
Aber zugegeben: Man plagt sich vielleicht ein klein wenig mehr damit. Und diesmal sowieso, denn abends zuvor hatten wir noch die Strecke diskutiert, und wie schnell man denn so fährt. Denn mir kamen fabelhafte Geschwindigkeiten auch von deutlich untrainierteren Personen zu Ohren.
Einen Tacho habe ich auch nicht. Aber ein Höhenprofil, das gefällt mir. Und das zeichne ich gerne mit dem Streicheltelefon auf. Das geht eigentlich ganz einfach, und erst der Screenshot hat mich einen ganzen Sonntag gekostet. Außerdem sieht man während der Fahrt nichts davon. Ob mich das jetzt mehr oder weniger treibt? Ich weiß es gar nicht. Ich vermute aber, daß diese Motivation sehr kurzfristig wäre.
Letztendlich ist es eine Spielerei, kein Trainingstagebuch. Das sähe sehr leer aus in letzter Zeit. Aber ich habe ja auch kein Trainingsziel. Oder nur eines: Den Anstieg in irgendeinem Gang, der nicht der erste ist.

Ansonsten bin ich ein großer Freund des Self-Measurements: ich schaue auf die Uhr, wie lange ich zur Arbeit brauche. Mein Telefon sagt mir, wie lange es bis zum Weckerläuten noch dauert. Wie viele oder wenige Hektar ich schon gemäht habe, und wann ich denn fertig bin. Ich schätze gerne.

mark793   |   12.06.2012, 18:14   |  
Das Zusammenspiel von Höhenmetern und Geschwindigkeit in eine Graphik zu gießen, hat schon was, keine Frage. Drängt sich im Flachland aber halt so gar nicht auf, hier wäre Windstärkenmessung die weitaus interessantere Spielerei.

Und wenn man nichts hat als einen Tacho, dann verführt das natürlich schon, immer zu gucken und vielleicht bisschen mehr zu strampeln als ohne. Weil es aber im Winter so frustrierte, zuzugucken, wie der Schnitt mit den Temperaturen in den Keller sackt, habe ich den Tacho am Winterrad abgemacht. Beziehungsweise ans Koga montiert, als dessen Apparatur streikte. Es ist dann halt eine bewusste Entscheidung, die rotgraue Rakete zu wählen, wenn ich im kompetitiveren Modus unterwegs sein möchte.

texas-jim   |   13.06.2012, 10:18   |  
Windstärke stelle ich mir schwierig vor. Aber SRM (Trittkraftmessung) finde ich interessant. Letztes Jahr konnte man auch live die Daten einiger Tour-de-France-Profis verfolgen. Was mich von meinem eigenen kleinen Überwachungsrad abhält, ist nur Sparsamkeit.

Die Möglichkeit zum Wechsel finde ich gut. So ähnlich habe ich es mit den zwei Rädern. Eines zum Herumradeln, das andere zum Sporteln. Aber das verschwimmt gern mal.
Mitrauchen
 

traumzecher   |   12.06.2012, 15:18   |  
Vor der Graphik ziehe ich wortlos den Hut, aber zum Fehler auf Bild zwei:
Das Wasser rinnt zwar wunderschön, sollte es das aber nicht woanders, womöglich in gelenkteren Bahnen tun?
(Kälberstall?)

texas-jim   |   13.06.2012, 10:22   |  
Genau, der Kälberstall.
Und da hast Du einen Fehler gefunden, auf den ich gar nicht hinauswollte: Wir haben zwar eine Dachrinne, aber noch keine Fallrohre. Aus dem simplen Grund, daß es noch keinen Ablauf gibt. Den hätte man vielleicht vorher graben sollen. Bevor die Bodenplatte kam. Oder zumindest die Seitenwände. Oder zumindest die Holzkonstruktion. Jetzt läuft es dank der Platzverhältnisse auf Handarbeit hinaus. Da hat jemand wohl nicht nachgedacht.
Mitrauchen