Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

28.01.11, 10:27 | 'Welt als Wille und Vorstellung'


Und dann stapft man abends durch den Schnee in dem kleinen Städtchen, das hier die große Stadt spielt, weil es keine richtig großen Städte gibt, und man war noch kurz bei der Bank und ist jetzt unterwegs zu einer Kneipe, die geöffnet hat und gut besucht ist, und Musik wird dort auch gespielt, und daß sie gegen Ende das hübsche Mädchen, das hinter der Bar gearbeitet hat, bewußtlos hinaustragen müssen, das tut allem irgendwie gar keinen Abbruch, und man selbst stapft irgendwann wieder hinaus durch den Schnee, bibbert einige Minuten im Auto auf der verwehten Piste, und dann räumt man den Schnee von den Parkplätzen zuhause, aus der Garage dringt helles Licht, die für Nachtarbeiten vorgesehene Plastikschaufel scharrt leise über die unebenen Steine, der kalte Schnee stiebt in alle Richtungen, und dann legt man sich irgendwann mit kalten Händen und frischgeputzten Zähnen ins Bett, riecht noch ein wenig den Rauch aus den eigenen, immer länger werdenden Haaren und denkt sich, daß es eigentlich hier gar nicht so schlimm ist. Nichts besonderes eben, und das macht einen sicher, und so schläft man ein, während am Fenster die fleißigen Eisblumen stumm und emsig heranwachsen, von der Straßenlaterne begleitet, die schon immer da stand.

Rauchzeichen