Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 11. 01 11

11.01.11, 20:16 | 'Single Trails'


So schnell gibt sich der Winter nicht geschlagen. In dem düsteren Seitental, das zum Wald führt, liegt der Schnee noch ungerührt und ungelogen meterhoch. Im Wald dann weniger, die Waldwege wurden geräumt, weil im Wald immer noch die Bundeswehr eingegraben ist und einen Teil der Wasserversorgung des Dorfes hat es da auch, und Sie dürfen jetzt einmal raten, was hoheitliche Aufgabe ist. Die schmalen Waldwege, auf denen ich den Berg hinauftrete, sind völlig vereist, nur die schmalen Spurrinnen der Autos sind frei. Und auf die Schnauze legt es mich auch erst, als es wieder leicht bergab geht. Man kann erstaunlich lange rutschen, bevor man auf die Nase fällt, denke ich, denn ich habe erst noch für fruchtlose Rettungsversuche Zeit, dann für ausgiebiges Fluchen und die späte Einsicht, daß langsamer nicht immer schlechter sein muß. Dann biege ich Lenker und Bremshebel wieder gerade, die in weiser Voraussicht nicht allzu fest angezogen waren. Aber selbst das war vielleicht nur Schlamperei, und so humple ich über das Eis bis zum geteerten Weg am Waldrand.
Und woher der Wahnsinn kommt, der mich auf der Steige die Autos überholen lässt, das weiß ich auch nicht. Diesmal waren es zwei, davon eines zugegebenermaßen recht langsam, und für das andere war ich dann einfach zu schnell und die Finger zu sehr um den Lenker verkrampft, als daß ich die Bremse noch hätte kriegen können. Geht auch so.
Am Ende stehe ich dampfend vor der Haustür, das Herz klopft, die Lungen pumpen Wolken in die kalte Luft, und das pochende Knie spüre ich kaum mehr.
# |  Rauchfrei | Gas geben