Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 24. 01 11

24.01.11, 17:48 | 'Maschinen bauen, Mensch bleiben'
Einskommavierdiplom bis jetzt.
# |  2 RauchzeichenGas geben


24.01.11, 14:32 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Montags mit Vorsätzen. Letzte Woche habe ich angefangen, die Bäume im Garten zu schneiden. Die Tage werden länger und es gab deren einige mit fast zweistelligen Temperaturen. Also lag es nahe, mich abends mit Scheinwerfer, Leiter und Säge in den Garten zu stellen. Ich brauche Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen, und die kriege ich auch, da bin ich eigen. Also haben meine Bäume gefälligst zu tragen. Jedenfalls konnte ich am Montag natürlich nicht fertig werden, denn montags ist Sport, und da stehen doch einige Stämme. Seit Dienstag schneit es. Falls Sie also dieses Jahr weiße Weihnachten bestellen möchten - ich bin Ihr Partner, ein Ast genügt offenbar.

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Der wahre Mechaniker wärmt seine Kaffeetasse auf dem Motor.

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Allerhand Elektrik und verdächtig viele Kabel zum Gebläse. Da war wohl einst eine Klimaanlage

vorgesehen. Die nicht vorhandene Klima kann ich auch nicht richten, aber das Gebläse tut nun wieder.

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Äpfel, Salat, eine Nelke. Die muß ein Röschen werden, denn Nelken gibt es winters nicht. Ich werde wohl selbst welche ziehen müssen, solche Ausreden lasse ich zwischen Erdbeeren, Bananen und Ananas nicht gelten.

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Kein Abend vor zwölf zuhause. Wie frühers, als man ein diffuses Gefühl verspürte, aufholen zu müssen. Dabei sein. Nichts verpassen. Heute treibt mich die Geselligkeit, und irgendwie das Abgeschnittensein.

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Das Genick so steif, daß mir die Augen tränen wollen.

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So I came to see him
and listen for a while.

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Viele sind wir nicht mehr. Wo sie nur alle hin sein mögen? Es sind Besondere, die sich heute noch treffen. Es sind die Verlassenen, es sind die Lustigen, es sind die Guten. Wir mögen weniger sein, aber besser sind wir sicher. Wie gesagt, der Druck ist weg. Und jetzt sind nur noch die Interessierten da. Die

Freudigen. Die Erzählenden, die Zuhörenden. Die, die erleben.

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Die Angekündigten kommen nun doch nicht. Dafür zwei Unerwartete, und ich tue mein Möglichstes, daß der große Aschenbecher immer zwischen uns bleibt. Lachend lasse ich mir erklären, wie unbeholfen die

Männer doch sind.

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Das Mädchen, das keine Hosen trägt, ist gerade fünfzehn. Ein Alter, in dem ich noch die Eltern in die Pflicht nehmen möchte.

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Eine Tupperparty. Erst, als ich zugesagt und eingeladen habe, wird mir klar, daß hier Plastik verkauft wird. Sogar die Verküferin kenne ich noch, herrjeh. Waidwund rutsche ich auf der Bank hin und her, und daß ich auch noch schuld bin macht es nur noch schlimmer.

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Beim Maschinenreden mit dem Vetter, da vergesse ich eben die Zeit. Und merke wieder einmal, wie sehr mein Herz noch hängt.

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Auf dem Heimweg mit dem Vorführschlepper und diesem riesigen Pflug ruft er an. Wochenendpflügen, und abends sitzen wir dabei, als sie die Flächen und Arbeiten verteilen. Ich muß eine Runde fahren, wenn ich schon nichts tun darf. Und während ich draußen die Scheinwerfer schalte, die Folientaster knacken sanft, die Relais schlagen knackend um, die Lampen flammen auf und werden langsam heller und heller, grellweiß, und mit dem Gasfuß grüße ich die drinnen Wartenden, die lachen und Wetten abschließen, ob ich denn nun wiederkomme oder einfach anfange zu pflügen und die Zeit vergesse.

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Die Motordrückung kann jetzt "auto", fällt mir als erstes auf, und ich würde gern alles wissen und alles finden, was sich da drinnen geändert hat.

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Immer noch spukt das vollgefederte Rad in mir. Da war neulich ein Angebot, Vorjahresmodell, und ein wenig zu klein. Ich muß dann sehr lange nachdenken, bis meine Euphorie verfliegt, und dann lasse ich

das auch bleiben. Stattdessen überhole ich mein Rad komplett. Zerlegen, reinigen, ölen, schmieren, montieren, einstellen.

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Wie ihm das Gerede nachgeht. Wie sehr ihn das plagt. Wie wenig er tun kann. Hilflose Wut, und gegen Geschwätz hilft leider auch nicht der Rechtsanwalt, mit dem er droht.

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Rückmeldung. Ich brauche Rückmeldung, denn Steuern und Regeln sind zweierlei.

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Wie ich nachmittags zufällig vor dem elterlichen Fernseher lande. Biathlon während des Mittagessens, ein Espresso, ein freier Sessel. Der Sender wird gewechselt, der Nachmittag gehört den menschlichen

Sinnen. Sie fangen mit dem Sehen an, und zum Nachempfinden wird empfohlen, kurz die Augen zu schließen. Das mache ich natürlich und wache erst wieder auf, als das Fühlen fast fertig besprochen ist. Ich fühle mich warm und gut, ein müder Kopf ruht auf meinem Knie, und ich streiche vorsichtig über den kleinen Fleck auf meinem Hosenbein.

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Den Tanz habe ich dann auch verpasst. Zu Fasching bin ich ja nicht hier. Urlaub. Stumm forme ich immer wieder dieses Wort.

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Krautspatzen.

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Oh baby refrain
from breaking my heart.

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Kostbare, gemeinsame Wärme.

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"Schreibst Du noch?" an der Theke, und wie selbstverständlich das ist, was ich übersehen habe.
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