... Vorwärts fahren
18.09.22, 22:43 | 'Ansatzlos'
In einer sehr regnerischen Woche viel Zeit damit verbracht, um das neue Solarmodul auf dem Balkon herumzustreichen. Vermutlich habe ich damit mehr Energie verloren, als es gesammelt hat, aber nun.
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Auch einen sehr laxen Umgang mit der Sprache in der Energietechnik gefunden. Achselzuckend lebe ich nun damit, Energie zu erzeugen, auch wenn das physikalisch gar nicht - ach.
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Rekapitulation der Woche mit Google Maps. Das hätte ich dann auch nicht von mir gedacht. Jedenfalls bin ich tatsächlich mal wieder ins Büro geradelt. Dabei wurde ich von einer Kollegin auf einem Elektrorad und einem Herrn in kurzen Hosen überholt. Das Elektrorad habe ich aber bergab wieder eingeholt.
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Erste Woche in langen Hosen. Und wie es der Teufel will, erwische ich das Paar, das an den Schenkeln spannt und von der Hüfte rutscht. Das mir die Unterhose sonstwohin und das Unterhemd bis unter die Achseln treibt. Auf dem ich nicht radeln kann. Teufelshosen, lange.
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Einen Nachmittag und eine Dreiachtelsnacht mit Mais zugebracht. Im Radio jede Stunde ein Bericht über ein Urteil zur Arbeitszeiterfassung. Mein Spaß wird dünner, fürchte ich.
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Eine Feuerwehrübung mit Strom und Licht. Man bereitet sich auf das vor, was man sich nicht wünscht.
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Zwischendurch stand ich diese Woche vor der Collage in meinem Flur, die Bilder zeigt vom Schönen, das ich erlebt habe. Es bleibt ein Gefühl, als würde mir etwas entgleiten, aber vermutlich altere ich einfach nur.
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Wie vor zwanzig Jahren sitzen. Und wie vor dreißig Jahren haben wir uns noch etwas zu erzählen.
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Ich verbringe viel Zeit damit, zu lesen, was andere entwickelt haben, und diese Entwickungen für mich nutzbar zu machen. Selbst diese Arbeit erledige ich als Flickwerk, erlebe sie als unvollständig und das Nichtverstehen meiner Vorarbeiter als entwürdigend. Was ich alles nutzen darf! Funkprotokolle und -geräte, die ich nicht verstehe. Betriebssysteme, an denen Tausende geschrieben haben. Allein die Kommunikation über Kabel - wie genau funktioniert noch gleich ein serieller Bus? Am Ende stehen Werte, die ich per Funk vom Solarmodul abfrage und in eine Tabelle eintrage. Und wie immer schaue ich am Anfang alle paar Minuten in diese Tabelle. Und der Teufel will es, daß die Woche regnerisch und trüb vor sich hin herbstelt, und daß am Ende gerade einmal fünf Kilowattstunden stehen. Die habe ich sicher auf dem Weg verspielt, bis ich sie überhaupt ermittelt habe, und vielleicht könnte ich mich mehr freuen, wäre mein Lernen nur nicht immer Prokrastination von nötiger Arbeit.
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Und Klettern. Ich weiß gar nicht, wie lang das her ist, ich muß erst meinen Rucksack suchen. Ich mag kaum von der technischen, wenig kraftaufwendigen Wand weichen, und muß doch. Einst standen an den Routenzetteln hohe Zahlen. Einst hatte ich Projekte. Nun bin ich reduziert darauf, überhaupt meine Ausdauer in den Armen zurück zu gewinnen und rede mir ein, dafür könne ich genauso gut einfache Routen klettern. Und selbst dort verlässt mich die Eleganz schon nach Metern, wenn die Arme schwach und die Finger unsicher werden. Und erst da wird mir klar, daß ich vielleicht nur ihretwegen so am Klettern hänge. Elegant fühle ich mich sonst nie. Und auch wenn die Erkenntnis ein Trost ist, schreibe ich anderswo ins Internet, daß Altern einfach nichts für mich ist. Und zwischendurch stärke ich die Finger am Brett. Denn Aufgeben ist auch nicht so recht für mich.
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Bilder vom ersten Schnee in den Bergen. Die habe ich, so schelte ich mich, freiwillig gegen Sand und Meer getauscht. Man könne nicht alles haben, schelte ich mich, und es kommt mir tatsächlich wie eine indirekte Rede vor, was ich mir sagen muß. Ich bin wohl selbst meine dritte Person.
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Wieder fabuliere ich von der Idee, mich von einem zum andern schicken zu lassen, auf einem ungeplanten Weg durchs Land, nur auf der Suche nach den Lehren, die nicht verloren gehen sollen. Die Besonderen möchte ich suchen, und anders als der Gernstl möchte ich wirklich von ihnen lernen, sie nicht nur zeigen und betrachten. Vielleicht also doch ein Buch schreiben, irgendwann.
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Ich sitze zu lang über Anzeigen für Hundewelpen. Aber wenn man sich erst mal eingesteht, so schreibe ich andernorts ins Internet, bekloppt zu sein, dann geht's eigentlich. Gerade so, denke ich manchmal, und an anderen Tagen geht's besonders gut.
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Wie es sein muß, das Zuhause aufzugeben.
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Für ein paar Stunden hatte ich diese Woche eine App installiert, die zur Abstinenz verhelfen sollte. Als sie mir morgens um elf dafür gratulieren wollte, nicht an Alkohol zu denken, habe ich sie wieder gelöscht. Andere Zielgruppe, denke ich, und anderer Leute Sorgen. Zum Wohl, zum Glück.
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Auch das letzte Buch über den Krieg ist an der Reihe. Von den Sachbüchern habe ich mich an die Romane gewagt. Die Schauplätze sind nah an der Familiengeschichte, und ich sehe in manchem Satz den Opa und frage mich, wie er danach überhaupt wieder zu einem Menschen werden konnte. Ob er im Krieg einer bleiben konnte.
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Von Geistern gelesen und gedacht, daß das mein Konzept sein könnte. Von guten Mächten wunderbar geborgen, hing einst handgeschrieben ein Zettel an Omas Küchenschrank. Irgendwo dazwischen mögen sie sein, meine Sparringspartner der Nächte, mit denen ich lange Dispute führe, mich heiß und heftig streite. Und doch bin ich ihnen wortgewandt, scharfsinnig, mit Witz und hoffentlich mit Güte. Mein besseres Ich spricht mit Geistern, und auch hier die Frage, wieviel man von den nächtlichen Kämpfen, Kriegen, Späßen, in den Tag tragen kann, wie man wieder Mensch werden kann danach. Ein besserer, wenn's recht wär'.
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Zeit kann ja nicht fehlen, oder?
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Auch einen sehr laxen Umgang mit der Sprache in der Energietechnik gefunden. Achselzuckend lebe ich nun damit, Energie zu erzeugen, auch wenn das physikalisch gar nicht - ach.
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Rekapitulation der Woche mit Google Maps. Das hätte ich dann auch nicht von mir gedacht. Jedenfalls bin ich tatsächlich mal wieder ins Büro geradelt. Dabei wurde ich von einer Kollegin auf einem Elektrorad und einem Herrn in kurzen Hosen überholt. Das Elektrorad habe ich aber bergab wieder eingeholt.
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Erste Woche in langen Hosen. Und wie es der Teufel will, erwische ich das Paar, das an den Schenkeln spannt und von der Hüfte rutscht. Das mir die Unterhose sonstwohin und das Unterhemd bis unter die Achseln treibt. Auf dem ich nicht radeln kann. Teufelshosen, lange.
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Einen Nachmittag und eine Dreiachtelsnacht mit Mais zugebracht. Im Radio jede Stunde ein Bericht über ein Urteil zur Arbeitszeiterfassung. Mein Spaß wird dünner, fürchte ich.
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Eine Feuerwehrübung mit Strom und Licht. Man bereitet sich auf das vor, was man sich nicht wünscht.
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Zwischendurch stand ich diese Woche vor der Collage in meinem Flur, die Bilder zeigt vom Schönen, das ich erlebt habe. Es bleibt ein Gefühl, als würde mir etwas entgleiten, aber vermutlich altere ich einfach nur.
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Wie vor zwanzig Jahren sitzen. Und wie vor dreißig Jahren haben wir uns noch etwas zu erzählen.
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Ich verbringe viel Zeit damit, zu lesen, was andere entwickelt haben, und diese Entwickungen für mich nutzbar zu machen. Selbst diese Arbeit erledige ich als Flickwerk, erlebe sie als unvollständig und das Nichtverstehen meiner Vorarbeiter als entwürdigend. Was ich alles nutzen darf! Funkprotokolle und -geräte, die ich nicht verstehe. Betriebssysteme, an denen Tausende geschrieben haben. Allein die Kommunikation über Kabel - wie genau funktioniert noch gleich ein serieller Bus? Am Ende stehen Werte, die ich per Funk vom Solarmodul abfrage und in eine Tabelle eintrage. Und wie immer schaue ich am Anfang alle paar Minuten in diese Tabelle. Und der Teufel will es, daß die Woche regnerisch und trüb vor sich hin herbstelt, und daß am Ende gerade einmal fünf Kilowattstunden stehen. Die habe ich sicher auf dem Weg verspielt, bis ich sie überhaupt ermittelt habe, und vielleicht könnte ich mich mehr freuen, wäre mein Lernen nur nicht immer Prokrastination von nötiger Arbeit.
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Und Klettern. Ich weiß gar nicht, wie lang das her ist, ich muß erst meinen Rucksack suchen. Ich mag kaum von der technischen, wenig kraftaufwendigen Wand weichen, und muß doch. Einst standen an den Routenzetteln hohe Zahlen. Einst hatte ich Projekte. Nun bin ich reduziert darauf, überhaupt meine Ausdauer in den Armen zurück zu gewinnen und rede mir ein, dafür könne ich genauso gut einfache Routen klettern. Und selbst dort verlässt mich die Eleganz schon nach Metern, wenn die Arme schwach und die Finger unsicher werden. Und erst da wird mir klar, daß ich vielleicht nur ihretwegen so am Klettern hänge. Elegant fühle ich mich sonst nie. Und auch wenn die Erkenntnis ein Trost ist, schreibe ich anderswo ins Internet, daß Altern einfach nichts für mich ist. Und zwischendurch stärke ich die Finger am Brett. Denn Aufgeben ist auch nicht so recht für mich.
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Bilder vom ersten Schnee in den Bergen. Die habe ich, so schelte ich mich, freiwillig gegen Sand und Meer getauscht. Man könne nicht alles haben, schelte ich mich, und es kommt mir tatsächlich wie eine indirekte Rede vor, was ich mir sagen muß. Ich bin wohl selbst meine dritte Person.
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Wieder fabuliere ich von der Idee, mich von einem zum andern schicken zu lassen, auf einem ungeplanten Weg durchs Land, nur auf der Suche nach den Lehren, die nicht verloren gehen sollen. Die Besonderen möchte ich suchen, und anders als der Gernstl möchte ich wirklich von ihnen lernen, sie nicht nur zeigen und betrachten. Vielleicht also doch ein Buch schreiben, irgendwann.
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Ich sitze zu lang über Anzeigen für Hundewelpen. Aber wenn man sich erst mal eingesteht, so schreibe ich andernorts ins Internet, bekloppt zu sein, dann geht's eigentlich. Gerade so, denke ich manchmal, und an anderen Tagen geht's besonders gut.
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Wie es sein muß, das Zuhause aufzugeben.
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Für ein paar Stunden hatte ich diese Woche eine App installiert, die zur Abstinenz verhelfen sollte. Als sie mir morgens um elf dafür gratulieren wollte, nicht an Alkohol zu denken, habe ich sie wieder gelöscht. Andere Zielgruppe, denke ich, und anderer Leute Sorgen. Zum Wohl, zum Glück.
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Auch das letzte Buch über den Krieg ist an der Reihe. Von den Sachbüchern habe ich mich an die Romane gewagt. Die Schauplätze sind nah an der Familiengeschichte, und ich sehe in manchem Satz den Opa und frage mich, wie er danach überhaupt wieder zu einem Menschen werden konnte. Ob er im Krieg einer bleiben konnte.
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Von Geistern gelesen und gedacht, daß das mein Konzept sein könnte. Von guten Mächten wunderbar geborgen, hing einst handgeschrieben ein Zettel an Omas Küchenschrank. Irgendwo dazwischen mögen sie sein, meine Sparringspartner der Nächte, mit denen ich lange Dispute führe, mich heiß und heftig streite. Und doch bin ich ihnen wortgewandt, scharfsinnig, mit Witz und hoffentlich mit Güte. Mein besseres Ich spricht mit Geistern, und auch hier die Frage, wieviel man von den nächtlichen Kämpfen, Kriegen, Späßen, in den Tag tragen kann, wie man wieder Mensch werden kann danach. Ein besserer, wenn's recht wär'.
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Zeit kann ja nicht fehlen, oder?
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