Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 13. 07 09

13.07.09, 11:27 | 'Overdressed im Schlafanzug'
Und wie ich so meditativ in meinem Kaffee herumrühre, frage ich mich, wie hoch die Schwallhöhe bei schrägstehendem Behältnis wohl wird. Im Kopf zeichne ich eben das Kräftegleichgewicht ein und stelle die Energieerhaltungsgleichungen auf, als der Kaffee überschwappt und ich vor der Aufgabe stehe, die Grundfläche des Flecks auf der Tischdecke einzugrenzen anstatt zu berechnen.
# |  Rauchfrei | Gas geben


13.07.09, 10:12 | 'Achtung-Code 15 - in heat'
Meine Stiefel sind gut zehn Jahre alt. Zum letzten Umsonst&Draußen schmiere ich sie noch einmal mit Hirschtalg ein.

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Das Nachtreffen verpasst.

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Ich verkaufe Getränke, während ich mich betrinke. Wenigstens bin ich konsequent und fange gleich damit an, solange es noch hell ist.

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Die Polizei bittet uns zu gehen.
Sie trägt Lederhosen und lange Rastazöpfe. Wir knutschen im Stehen, und mir fällt wieder ein, warum ich nicht rauche.
Es folgt eine Menge Zeug, das wiederzugeben an dieser Stelle nicht angebracht ist. Ich bin ein Zander, sage ich müde. Hecht, sagt sie, und süß. Sie fährt mich zu meinem Auto, wir tauschen halbherzige Nummern.
Ob ich vielleicht, fragt sie zur offenen Tür hinaus. Nein, sage ich, Ich bin schließlich nicht doof.
Auf mich wartet Arbeit.

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"You can't stop thinking" hat mal eine zu mir gesagt, mit der Hand auf meiner Brust, und es war nur mein Herzschlag, der mich verriet. "You just can't stop." Sie wollte nach mir schlagen, ließ aber nur ihre Hand schwer auf mich fallen.

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Einst.
Ich wache auf, mir ist übel. Mein Kopf pocht. In meinem Mund hat eine Katze ihre Jungen aufgezogen.
Ich drehe mich auf den Rücken, ganz langsam, ganz vorsichtig.
Augen auf. Los jetzt, Augen auf. Blinzeln. Aua.
Eine Holzdecke. Ich habe keine Holzdecke. Falsches Haus.
Auf meiner Hand schläft jemand. Ich spüre sie atmen. Ein Wuschelkopf neben mir. Falsches Haus, falsche Frau. Zu dieser Zeit sind alle Häuser falsch, und alle Frauen.
Es ist sehr still. Nur mein Kopf hämmert.
Durch die Schlitze im Rolladen dringt Licht. Tag.
Ich versuche, sie von meiner tauben Hand zu schieben. Sie dreht sich, schnauft, und ich erstarre.
Warten. Bis zehn zählen. Nochmal. Bis hundert.
Ich muß hier raus, hier weg.
Ich decke sie zu und ziehe mich an. Eine Socke fehlt, hol mich der Teufel.
Auf ihrem Schreibtisch sieht es ja aus, denke ich. Dreischichtbetrieb, und ich muß grinsen. Meine Socke obenauf, hurra.
Ich ziehe die Tür hinter mir zu. Meine Schuhe werden schon am Hauseingang stehen, hoffe ich. Nur. Wo ist der?
Der Flur ist lang, am Ende steht eine große Blumenvase. Ein Kaktus unterm Fenster. Also schleiche ich in die andere Richtung. Dort ist auch eine Tür.
Auch diese Tür ziehe ich hinter mir zu. Es ist dunkel, es ist keine Treppe da. Elternschlafzimmer. Ich bin genauso überrascht wie der Vater.
Immerhin zeigt er mir den Weg nach unten. Ich bedanke mich nicht, aber das scheint er auch nicht zu erwarten.
Mir fällt ein blöder Scherz darüber ein, ob er nicht vielleicht vor seiner Frau fliehen will, wie ich vor seiner Tochter. Ich belasse es bei der Idee.
Im Garten sitzen Tautropfen an den Grashalmen. Der Rasen ist kurz, dicht und dunkel. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin. Straße, Stadt, Landkreis?
Wie gesagt, einst.

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"Denk nicht so viel", sagte einst jemand zu mir. Das kann ich nicht. Can't stop thinking.
# |  Rauchfrei | Gas geben


13.07.09, 09:09 | 'Carry me Carrie'
Also diese Geschichte mit der unbefleckten Empfängnis und dem Kreuz... Wäre das ein Jahr später passiert, wäre heut Schaltjahr und Sonntag. Wozu also aufstehen?
# |  1 RauchzeichenGas geben