Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 11. 12 06

11.12.06, 21:23 | 'In Fetzen gerissen'
"...geboren zu werden gleicht einem Todesurteil."
Es ist eines.
# |  Rauchfrei | Gas geben


11.12.06, 21:06 | 'Warten aufs Christkind'
Und trenne Sehen und Wollen.
# |  2 RauchzeichenGas geben


11.12.06, 21:01 | 'Warum sagt das denen keiner?'
Ich tue immer so, als wüsste ich meine Nummer nicht.
# |  Rauchfrei | Gas geben


11.12.06, 20:49 | 'Press any key to reboot'
Und was genau hält mich hier?

"Das wird alles ganz anders, wenn ich erst Deinen Laden übernommen habe," sollte als Heiratsantrag eigentlich genügen.

Diese Form von Leben, in der man abends ruhig und in sich gekehrt dasitzen darf. Fühlt sich an wie Welpenschutz, ist es aber nicht. Eher ein ganz zwangloses Mögen. Die eigene Unbedarftheit ausbreiten. Ich darf Halbsätze vergessen. Kauderwelsch reden. Pötzliches Verernsten: Rede ich Dir nach dem Mund, oder denken wir gleich?

Ich würde gerne vor irgendjemandem zu Wasser werden. Durchsichtig. Zerfließen. Benetzen, tränken, durchnässen. Ich wäre gern der Regen, wenn das Gewitter durchgezogen ist. Für irgendjemanden vielleicht.

"And the operator says 'Fourty cents more | for the next three minutes.' "

Achtunddreißig. Überweisungsformulare haben so was Endgültiges. Lag keines bei.

Das Münchhausen-Spiel, sich am eigenen Schopf aus dem Dreck zu ziehen, macht mich zweifeln, ob meine Einsamkeit vielleicht eine Glatze trägt.

Du hast mir den Mund verboten. "Niemals," hast Du gesagt. Entschieden. Lachend. Und der Freund, an den Du Dich gelehnt hattest, hat gegrinst und gesagt, daß es bei so viel Nein sowieso nur noch ein Ja geben könne.

Und als ich am Freitag eben den Pflug angehängt hatte, fing es an zu regnen. Brummschädel am Samstag.

"Hat noch jemand Stroh?" Es gibt immer noch ein paar Ballen, Buscheln. Longing to hear.

"Lauter!" - "Lautra!" Ich liebe euch, dafür. Dich, weil Du mich eingeladen hast. Euch, weil ich bei euch sitzen durfte. Dich, weil Du Dich an mich gelehnt hast. Irgendwas mit Pferden war da noch. Für mehr Gas am rechten Ohr drehen. Bremsen noch üben. Und spät, sehr spät standen sie, und haben sich belogen. Wie man sich nur betrunken belügen kann, wenn nicht mehr klar ist, ob man sich jetzt selber gleich mit belügt. Oder man sich selbst, und das ist das Schlimmste, womöglich glaubt. Die Du-oder-die-Frage gestellt. Verbrüdert. Ich trinke schneller und drehe die Musik immer weiter auf. Es rumort: Würdest Du noch zu ihr finden, nach Monaten? Suchst Du, wenn Du Durch den Ort fährst, nach ihr? War der Abend, war das Tanzen mit ihr nicht das beste Fest überhaupt? Ich lasse mir eine Zigarette geben. Spiele "Luca". Sie verstehen mich nicht - "Lauter!" - "Lautra!"

"Specki." Die fescheste Mutter aller Zeiten hängt mir für Sylvester ihre Göre an den Hals. Zeigt mir Bikinifotos. Unvorteilhafte. "Der kennt keinen Urlaub," wird ihr erklärt, als ich den Strand betrachte.
Ich sehe offenbar, wenn ich um zehn schon betrunken auftauche, immer noch vertrauenswürdig aus. Ums Spalten bitte ich ihn. Oder er mich? Das Bier schäumt im Glas. (Hefe aus der Flasche! schreit er. Heizraum, damals! Wouldn't have missed it for the world.) Einen Maien hat sie noch nie bekommen. Fünfundzwanzig, sagt er. Und das Fest steht. Dreißig, sage ich. Dreißig für Dich. Und ich vierzig. Einen, nur einen. Einen eigenen. Zwei Kränze. Girlanden. Schwalben. Hubgerüst. Kann man ranfahren?
Um eins gehe ich, schaue beim Fahren zur offenen Tür hinaus. Alle Scheiben sind zugefroren. Erster Frost. Nie mehr Pflügen zu dürfen!

Mit dem Vetter Bugbretter montiert am Samstagabend. Stilles Verstehen. We see the same sun. Doch wer ist ihr näher? Wer wärmt sich mehr, wer verbrennt und fällt? Er, der Landwirtschaft studiert hat, und dafür jetzt dreihundert Kilometer fährt, freitags und sonntags? Oder ich mit dem Maschinenbau-Alibi und der offenen, waidwunden Sehnsucht? Aufs Ganze gehen oder auf den Feierabend zuleben, der Erfüllung bringt? Wir führen mehrere Leben, wir beide.

Überhaupt, Horizonte. Umkreise. (Was treibt Menschen dazu, anderer Leute Horizonte nachzuzeichnen?)

Und das bißchen Stolz und Wehmut am Donnerstagabend. "Kükenfest," sagt er. Am Parkplatz trennen wir uns. Beschwingt.

Einer der ganz wenigen Momente, an denen man so selbstverständlich auf das leichtere Ende des Stammes zuläuft.

"...tryin' to loosen my load."

Und daß ich diese Schutthalde nicht mehr dazu benutzen möchte, Versicherungsärger abzuladen. Ärgert mich wunderlicherweise nicht so richtig. Aber ich möchte es nicht hier haben. In meiner Form, vielleicht (s. unten). Nicht in eurer. Streithähne mochte ich noch nie. Menschen, die Grimassen durch Gitterstäbe hindurchschneiden. Ich mag Menschen ohne Luftfederung. Ohne Klimaautomatik.

Engel am Samstag. Stickerei auf der Hose. Pailetten. Hüfthosen, Reißverschluss auf der Rückseite. In solche Hosen muß man geboren werden. Der Begriff Stupsnase bedarf einer Erweiterung.


(Rechtsschutz ist nicht gleich Freibrief, hätte ich gerne gesagt.)

Vom Schreiben abgekommen. Totale Abkehr vom Erzählen, stattdessen Wortmemory. Zielführend.
# |  2 RauchzeichenGas geben


11.12.06, 19:36 | '10000 lightyears from home'
Und bewusstes Vergessen!
# |  Rauchfrei | Gas geben


11.12.06, 14:50 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Die Beharrlichkeit einer Verkehrsampel.
# |  Rauchfrei | Gas geben