Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 1. 03 11

01.03.11, 20:34 | 'Nichts lieber als Dich'
Siebzig Kilometer, zwölfhundert Höhenmeter, zwei erfrorene Füße. Ein fairer Preis für ein Lächeln, finde ich.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 10. 01 11

10.01.11, 20:39 | 'Nichts lieber als Dich'
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 2. 01 11

02.01.11, 19:28 | 'Nichts lieber als Dich'
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 21. 12 10

21.12.10, 20:14 | 'Nichts lieber als Dich'
Und wie wir da so um den Tisch stehen, in unsere Textbücher spicken und proben, lachen und naschen, da fällt mir auf, daß diese Rumpelkammer drei Jahre lang mein Klassenzimmer war. Dort die geheimnisvolle Doppeltür, die in die Sporthalle führte. Der große Schrank, in dem unsere Basteleien gelagert und irgendwan weggeworfen wurden. Sogar das riesige, kreideverschmierte Lineal liegt noch im Regal. Gedankenverloren spiele ich damit und schreibe mit den Fingern in den Staub der zerschundenen Tafel. Darüber hängt eine riesige Reliefkarte der Umgebung. Das war unsere Welt, und wer sich hier auskannte, der war wer. Ich wunderte mich oft, wo man so rumkommen konnte, und zu gern wäre ich mit den Fingern dem Albtrauf gefolgt. Jetzt mache ich das endlich, ich stehe auf einem Kinderstuhl und streiche den Staub von der Alb.



Ich kenne fast jeden Flecken auf der Karte. Was manch anderer damals wusste, das weiß ich heute. Und die anderen wissen es wohl nicht mehr, sind doch die meisten weit weg, um andere Flecken zu erkunden. Ich lächle, als ich die Namen lese. Die Gehöfte, die kleinen Weiler, und mit allen verbinde ich Erinnerungen, Menschen, Felder, staubige Tage und lange Nächte im Scheinwerferlicht. Ganz unten am Rand, da hört so eben der Kreis auf, treffe ich auf dieser Karte, die ich jahrelang angestarrt habe, die ich geliebt und auswendig gelernt habe, auf einen Namen, den ich erst vor kurzem kennengelernt habe. Und ich weiß, daß ich nie auslerne. Nie genug kennen werde, so klein meine Kreise auch sind.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 1. 12 10

01.12.10, 00:00 | 'Nichts lieber als Dich'
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 23. 11 10

23.11.10, 00:26 | 'Nichts lieber als Dich'
Einer, der so selten anruft, der das auch nicht kann, dieses Ziellose, der einen Grund braucht und dann doch noch einmal überlegt, bis er so aufdringlich werden mag, weil es so dringlich ist. Dabei freue ich mich, von ihm zu hören, und daran möchte ich denken, wenn ich anrufe.
Schlamper! sagt er, pass bloß auf dieses Mädchen auf. Die ist ganz toll, die ist ganz wertvoll, und ich nicke so energisch ins Telefon, daß er das mitbekommt. Der Vorwand sind meine großen Felgen, die noch auf dem Hof liegen, und daß er die gesucht haben muß, das macht mich grinsen, weil sie so nichtig sind, so recht als Vorwand und sonst nichts.
Mach nicht mehr so viel, sagt er leiser, lass die anderen machen. Mach es mit ihr, mach es für sie, gib das Mädchen nicht mehr her.
Danke, sage ich ebenso leise, und nach einer Pause, die von der Zeit erzählt, in der er sich überwunden und Vorwände gesucht hat, reden wir dann von Wiesen und Betonspalten, vom Winter und vom Stall, und das lenkt uns nicht ab, das macht nur noch eindringlicher, was er zu sagen hatte.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 3. 11 10

03.11.10, 22:18 | 'Nichts lieber als Dich'
Und dann spazierte ich eben durch dieses Dorf, aus dem geselligen Lachen hinaus ins Dunkel, während das Wichtigste siebenhundert Kilometer entfernt spazierte und sich mit dieser Erkenntnis meine Welt wundervoll aus ihren Angeln hob.
# |  Rauchfrei | Gas geben


03.11.10, 16:08 | 'Nichts lieber als Dich'
Wir mögen beide den alten Mann und das Meer.

#
Schmerzhaft: ein Ohrring im Auge.

#
Es ist kein Zucken, das mich stutzig macht, es ist ein Erstarren. Die Muskeln in Deinem Rücken, die ich eben gedankenverloren mit den Fingern nachgezeichnet habe, durch den feinen, weichen Stoff hindurch, die Muskeln spannen sich, versteifen den biegsamen, weichen Körper zu einem harten, wehrhaften Fremdkörper. Ich lasse meine Hand ruhen, ich unterdrücke den Impuls, mich zu entziehen, weil ich diese für mich so typische Reaktion plötzlich nicht mehr ertragen könnte, und zwinge mich zur Bewegungslosigkeit. Was ist, frage ich heiser, und ich bin plötzlich voll mühsam kontrollierter Panik und frage mich gleichzeitig, wie ich, der ich üblicherweise aggressiv flüchte, so bleiben kann, mit dieser offen dargebotenen Flanke, und ich merke plötzlich, daß mir Dein Schmerz viel mehr ist als meiner. Ich muß das wissen, auch wenn ich mir damit wehtun werde. Was Dich schmerzt, kann ich nicht ertragen, und noch weniger, nicht davon zu wissen. Ich muß vorwärts, muß Dich fangen und schützen, ich muß mir ins Fleisch schneiden, weil ich mich vor Dir nicht schützen könnte. Was ist, frage ich noch einmal, und da hebst Du den Kopf und ich muß Deine glänzenden Augen sehen, ich muß Deinen Kummer zu meinem machen, ich könnte nichts anderes, nicht anders. Eine Träne fällt heiß auf meine Wange, kocht und siedet und durchdringt meine Gedanken, bis der wirre Malstrom zur wilden Brandung wird: Ich will, daß es gut wird.
Tu mir bitte nicht weh, sagst Du leise und vergräbst Deinen Kopf wieder an meiner Schulter.
Nein, sage ich nach langer Zeit, während der ich ganz sanft die Spannung aus Deinem Rücken gestrichen habe, während der ich Dich gedrückt und Dir leise zugemurmelt habe, Deinem Atem zugehorcht und Deinem Herzschlag nachgefühlt habe; Nein. Das werde ich nie tun. Dann sind wir sehr lange still.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Freitag, 29. 10 10

29.10.10, 13:50 | 'Nichts lieber als Dich'
Das Leben ist gut.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 19. 10 10

19.10.10, 13:02 | 'Nichts lieber als Dich'
Ich muß noch Passfotos machen lassen, Fenster putzen, Wäsche aufräumen, den Schreibtisch abräumen, das Bad klarieren und anschließend hibbelig und winkend am Bahnhof stehen. Läuft.
# |  Rauchfrei | Gas geben

... Rückwärts fahren