Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 7. 02 17

07.02.17, 10:13 | 'Nicht drueber nachdenken'
Wie seltsam, daß ich selbst so lange nicht bemerke, wie viele Spiele ich eigentlich gerade gleichzeitig spiele. Daß ich kaum merke, wie lange ich schon nicht mehr einkaufen war, weil nie ein verflixter Laden offen ist, wenn ich mal nicht am Schreibtisch sitze. Keine Stunde finde, in der ich meine Ski zum Wachsen bringen kann. Kein Tag, den ich nicht durchdenken und vorbereiten und dann durchstehen muß. Kein Morgen, an dem die Müdigkeit und kein Abend, an dem der Schlaf nicht störend in die Tätigkeit eingreifen. Verrückte Zeit.
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Freitag, 28. 10 16

28.10.16, 13:11 | 'Nicht drueber nachdenken'
Eine Bank, die mich anruft, um einen Termin zu vereinbaren, an dem ich angerufen werde, um zu vereinbaren, wann man mich anrufen kann, um mir zu sagen, welche Unterlagen ich für einen Telefontermin bereithalten muss, dessen Termin wiederum durch eine separate Anrufkette gefunden werden muss, was alles zusammen wiederum zu einer dritten Anrufkette führen wird, um einen Ortstermin zu vereinbaren. Und da sage noch einer, ein Kredit wäre einfach zu bekommen. Ich brauche zuerst mal einen neuen Akku ins Telefon und neue Nerven. Extra reißfest, wenn es geht. Alle bekloppt.
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Samstag, 15. 10 16

15.10.16, 15:51 | 'Nicht drueber nachdenken'
Das Fleisch ist billig, der Geist ist schwach.
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Samstag, 23. 04 16

23.04.16, 17:27 | 'Nicht drueber nachdenken'
Den Quatsch einfach nicht mehr lesen. Nur noch das Gute wahrnehmen.

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Daß ein Fahrradhändler seinen Laden in der Innenstadt nicht wegen der begrenzten Verkaufsfläche aufgibt, sondern wegen der Autoparkplätze. Armes, reiches Land.

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Daß jetzt Elektroautos mit großen Summen staatlich gefördert werden sollen. Elektroautos, die Drittwagen der Gutverdiener. Und für Fahrräder wollen sie eine Helmpflicht und ein Kennzeichen.

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Es ist eben nicht bewiesen, daß Bio immer gesünder sei, schreibt einer, weil sich alle paar Wochen die Ergebnisse der Wissenschaft widersprechen. "Man sollte allmählich meinen," so weiter, "dass man sich auch ohne diese Ergebnisse für Bio entscheiden kann." Man sollte allmählich meinen, dass man sich gern wie auch immer entscheiden kann, ohne gleich einen Heiligenschein aufzusetzen, ohne zu missionieren, ohne es für alle anderen gleich mit und besser zu wissen.

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Elektrische Eltern. Der Staubsauger, der Fensterreiniger, die Gartengeräte, das Fahrrad.

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Das Dilemma, daß eine Geringverdienerin nicht einmal ihren geringen Verdienst auch verdienen kann, weil andere Geringverdiener, auf deren Dienstleistungen sie angewiesen ist, noch zu teuer sind.

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Große Politik ist mir großes Kotzen gerade.

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Kommt, sagen sie, lasst uns nichts besser machen, damit es Alternativen gibt, sondern lasst uns einfach irgendwas verbieten, alles andere noch miserabler machen, bis das Gewollte, Gewünschte, von Gott und den Grünen für gut Befundene einfach das kleinste aller Übel darstellt.

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Kommt, lasst uns mit einer Steuererleichterung genau das fördern, was die sozial, ökonomisch und ökologisch völligen Blödsinn ergibt! Warum? War schon immer so. Aha. Danke. Noch jemand Pendlerpauschale? Bitte, danke, fressen, kotzen.

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Und dann sitze ich da, aus meiner kleinen Traumwelt voll Arbeit und Sport und frischer Luft gerissen, und sehe fern. Wie hypnotisiert trinke ich mein Bier und schalte durch die Öffentlich-Rechtlichen Programme, zwei Stunden lang. Und finde nichts, was einen Beitrag rechtfertigt. Seicht, daß es zum Erbrechen ist, und dumm und bunt und laut. Kein Bericht, keine Recherche, aber lasst uns noch mehr für die Bundesliga ausgeben, weil hundert Millionen Information!

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Das Schlimmste: Die meinen das ernst. Die halten das für Arbeit, die brauchen Bilder, wie drei Mann, von mir bezahlt, einen roten Teppich kehren, im strömenden Regen, damit einer im Anzug drübermarschieren kann, den ich auch bezahle, mitsamt seiner Frau im Kostümchen, zu einem Dinner mit den Mächtigen, wo besprochen wird, was ich noch alles bezahlen soll. Kopfschütteln, Hilfsausdruck.
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Sonntag, 28. 02 16

28.02.16, 16:20 | 'Nicht drueber nachdenken'
Dinge zum Ende bringen.
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Freitag, 12. 02 16

12.02.16, 13:07 | 'Nicht drueber nachdenken'
Es ist nicht alles gut, was man so macht. Und nicht alles richtig. Nicht alles wichtig. Aber vieles dringend und drängend.
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Freitag, 20. 11 15

20.11.15, 23:41 | 'Nicht drueber nachdenken'
Wie viele Welten es doch gibt, zur gleichen Zeit! Wie ich mir in manchen richtig, in manchen falsch vorkomme, und wie ich in anderen nur als neugieriger Beobachter auftrete. Es gibt also dieses Nichtempfinden zwischen richtig und falsch, das auch kein Nichtachten ist. Unvoreingenommene Neugierde, vielleicht. Oder auch nur eine so große Distanz, daß ich die Welt nur von außen sehen kann, daß ich mir einen Zutritt nicht vorstellen kann.

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In einer übervollen, lauten Kneipe, wo ich unwohl mitten im Raum stehen muß.

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Zwei am Spielautomaten. Scheine fressend. Muster ins Haar rasiert. Rauchend.

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Beim Ausparken ein Auto gestreift. Bildnachricht reicht.

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Ein tonloses Fußballspiel, und ich wundere mich nicht einmal, daß so viele auf den Rasen laufen. Keine Freude, immer noch kein Ton. Wo sie doch gewonnen haben.

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Fremd bin ich hier nicht, aber stumm. Nach zehn Minuten gehe ich unauffällig.

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Am Bahnhof stehe ich in der Sonne und horche um mich. Verstehe kein Wort. Ob sie alle hier auch abgeholt werden?

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Plätzchen backen. Mit dem Hund spielen. Ich weiß nicht, ob sich diese Distanz überbrücken lässt. Wenn ja, wie. Will ich?

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Bauernurlaub, Bauernfieber. Wenn ich hier bin, immer die tausend Dinge der nächsten Tage, an denen ich unbedingt teilnehmen will.

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Wie lang der Motor hustet und stottert.

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Das Telefon, das beim Schweißen in der Brusttasche war, zeigt Symptome elektromagnetischer Strahlung, erholt sich aber wieder.

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Reitturnier. Wie gern ich mich mit Pferden umgebe. Wie gern ich noch reiten lernen möchte. Bald.

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Konsolidierung durch Zukunft.

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Spät in der Nacht fragt sie, ob wir uns wiedersehen. Nein, sage ich, und daß es nicht an mir liegt. Ich weiß gar nicht, ob es nur die Zurückweisung ist, die mich so aufbringt.

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Ich bin nicht kaputt, ich bin nur sehr stumpf. Ein taubes Gefühl, als hätte ich an einer Stelle so lang herumgedrückt, bis sie nichts mehr wahrnimmt.

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Neulich, da hat mich ein alter Freund angeschaut und gesagt, daß er es auch schade findet, wie selten wir uns sehen. Schrecklich und schön.

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Immer und sofort: Kann ich? Will ich? Vielleicht verkläre ich die Erinnerung, aber zu der Zeit, als es richtig war, habe ich nicht gefragt, glaube ich. Stattdessen jeden Tag die liebste Nachricht geschrieben, die ich in die wenigen Zeichen fassen konnte.

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Wie mich die Statik erschreckt. Was, wenn keine Konsolidierung erfolgt? Was, wenn alles so bleibt? Das Unerträgliche sich nicht ändert, weil ich mich nicht ändere?

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Ringen, vielleicht. Wortwörtlich.

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Schmerz im Kiefergelenk. Öfter mal die Klappe halten.

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Wie dringend ich eingeladen bin.

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Sie lernen Rainald Götz, hier. Vielleicht sind unsere Kinder noch nicht verloren. Es stimmt zwar kein Satz in dieser furchtbaren "Präsentation", aber das ist nun mal die Krankheit der Listen. Auch Stichworte haben Regeln, Kinder. Ich hole tief Luft und versuche dann, meine Begeisterung für die Bösartigkeit Götzens und für seine Ausweglosigkeit auszusprechen. Du bist halt ein Literat, sagt sie, und erklärt, ich solle vielleicht "einen Blog" schreiben.

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Es gab da einst eine lose Wette, einen Witz, eine fixe Idee, die mit ein paar Studenten und deren, nun ja, zwischenmenschliche Begegnungen in den diversen Wohnheimen zu tun hatte. Daß ich nun, so viel später, der Gewinner sein könnte, wo ich doch der Verlierer bin, weil ich daran noch denken muß, während anderswo an Häuser, Frauen, Kinder gedacht wird.

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Bewerbungen. Ich habe mal eine bekommen, in der jemand davon erzählte, daß sein erstes Wort "Auto" gewesen sei. Und ich wußte nicht, ob mich Wahrheit oder Lüge stärker entsetzen würde. Ich selbst versuche, die einzelnen Stellen meines Lebenslaufes passend zu machen für jede Stelle. Da muß ich poetisch genug sein, denke ich. Bisher mit mäßigem Erfolg.

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Ich kann mich vielleicht nur nicht mehr zur Begeisterung zwingen.

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Wie schnell mich die Arbeit verändert. Mein schwerer Schritt, mein ruhiges Sitzen, und auch meine innere Haltung wird müde und schwer, bärbeißig und einfach.

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Das Gefühl von Unerfahrenheit.

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Wie man ja doch immer gern ein besserer Mensch wäre. Und ob das falsch ist.
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Dienstag, 27. 10 15

27.10.15, 17:39 | 'Nicht drueber nachdenken'
Ob das irgendwann aufhören wird, daß ich Dir erzählen will? Daß ich Dir Briefe formuliere?
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Mittwoch, 30. 09 15

30.09.15, 12:23 | 'Nicht drueber nachdenken'
Dein freundschaftlicher Rempler am Abend, als wir nebeneinander in der Kletterhalle stehen und nach oben schauen. Und trotzdem möchte ich weg. Abschließen. Anfangen.
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Dienstag, 14. 07 15

14.07.15, 18:19 | 'Nicht drueber nachdenken'
Warten macht unfrei.
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