Morgens, da bin ich mir immer sehr sicher. Abends dann nicht mehr so.

Der Tag, an dem ich begann, verschiedenfarbige Klebezettel zu brauchen. Gleichzeitig der Tag, an dem ich begann, auf der Toilette zu telefonieren.

Ich hätte gern jemanden, mit dem ich mich über die wirkenden Druckkräfte an einer archimedischen Schraube unterhalten kann.

Und als neulich eben der Rechner langsam wurde und die Platte ächzte, da suchte ich hektisch nach dem Unentbehrlichen, dem zu Sichernden, zu Bewahrendem. Und ich fand nur einige Bilder, die ich seit der letzten Sicherung aufgenommen hatte, und daß ich in den stummen nachdenklichen Minuten des Kopierens bemerkte, daß das wohl so bleiben wird, da war ich auf einmal sehr glücklich und sehr zufrieden damit, wie die Arbeit mein Leben einteilt.

Weiterhin sonnige Samstage oder doch noch etwas mehr? Im Moment treibt es mich um. Ich habe die Ausbildung zum Landwirt gesucht, die man hier auch abends machen kann. Dazu muß man allerdings sieben Jahre Praxis in der Landwirtschaft nachweisen. Diese zählen allerdings erst nach dem Abschluss der ersten Berufsausbildung. Da steht ein Student eben dumm da, da helfen ihm auch fünf bürgende Betriebsleiter nicht. Dann war da die Elektrotechnik im Fernstudium, aber ein Bachelor bringt einen Ingenieur nun auch nicht weiter. Für einen MBA bin ich zu unerfahren und zu wenig Verwalter, und dem MBE traue ich nicht so recht über den Weg. Eine große Firma hier ums Eck hat eine Dissertation ausgeschrieben. Kunststoffe. Nun. Bewerben. Nur arbeiten und das Geld ausgeben reicht mir dann doch nicht, fürchte ich.

Und was ich die letzten Jahre über immer verflucht habe, daß ich mich nämlich nicht mehr allzu lange auf ein Thema konzentrieren kann, daß ich immer mehrere Bücher lese, mehrere Fenster, Bildschirme, Rechner habe, daß ich schnell abspringen und zielgenau landen kann, daß ich sprunghaft bin und drei Dinge gleichzeitig erzählen kann, während ich schon an ein viertes denke, genau das hilft mir jetzt im Beruf, und das hätte ich dann doch nicht geglaubt.

Ich fürchte, ich werde mal ein typischer Burnout-Kandidat.

Nun ja, immerhin arbeite ich ja schon eine Woche.

Abgegeben.

Nach Diktat verreist.
Dipl.-Ing. Texas-Jim

Ab jetzt nur noch Rechtschreibfehler. Und die Zeichnungen, das Könntesolltemüsste, das vergesse ich nun schnell.