12.12.08, 17:20 | 'Heller als tausend Sonnen'
Vorfreude, die sich aus Vergangenem nährt.
11.12.08, 13:22 | 'Heller als tausend Sonnen'
Und wie ich da die Straße entlanglaufe, durch den tiefen, frischen Schnee, der weiße Häubchen auf meine schmutzigen Schuhe setzt; wie sich die schweren Flocken auf meiner Jacke niederlassen, auf meinem Gesicht schmelzen; wie ich da so laufe, durch die dichte Stille; ganz ruhig bin ich geworden, wie es auch im Stall ruhig geworden ist, nach dem Melken und Füttern und Umtreiben, und das rote Licht aus der Wärmelampe leuchtet mir noch ein Stück nach; da dringt aus dem warmen Telefon ein geflüstertes "Danke" und "Ade" durch mein Ohr, in den Kopf, ins Herz. Von dort wärmt es mich, bis in die Hände, bis in die Zehen, ja bis in die Gedanken hinein.
07.12.08, 15:20 | 'Heller als tausend Sonnen'
"Du gehst auch in allen Geschirren", sagt mein Opa zu mir, und wir wissen beide, daß es mehr Lob nicht gibt.
01.12.08, 20:50 | 'Heller als tausend Sonnen'
Die ältere Dame, die im Zug neben mir saß, und deren Kopf irgendwann auf meiner Schulter zu liegen kam. Sie entschuldigte sich, als sie durch ein Rucken des Zuges aufgeweckt wurde, und keine Minute später lehnte sie wieder an mir. Grinsend las ich weiter in meinem Buch und hatte den Eindruck, die anderen Fahrgäste betrachteten mich mit Ehrfurcht.
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Irgendwann saß schräg gegenüber von mir ein Mädchen. Ihre langen Locken lugten unter der Kapuze hervor, und wenn mir ein Synonym für Kapuze eingefallen wäre, das mit einem "L" beginnt, dann, ja.
Sie trug eine silbern glänzende Perle unter der Unterlippe, und wenn ich weiter an sie denke, werde ich auch noch "Mandelaugen" sagen. Mandelaugen! Ha!
Sie trug abgearbeitete Zimmermannshosen, was ich noch hätte ertragen können. Der leuchtend orangefarbene Meterstab, der sich in der Seitentasche lümmelte, im genau richtigen, kronenkorkenzernarbten Zustand, und ihre Hände waren klein, hell und mit kurzen, wundervoll gerundeten Fingernägeln. Irgendwann stand sie auf, und die Schlaghosen fielen über die groben Schuhe. Sie ging an mir vorbei zur Tür, und ich schaute durchs Fenster in die Dunkelheit. Ich blätterte zehn Seiten zurück und las das Kapitel erneut.
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Ich stapfe durch den Schnee auf dem Parkplatz. Unter einer weißen Decke blinkt es hoffnungsvoll, und ich rufe Hey Dicker, gleich gehts los! Neben mir kehrt ein Mädchen hingebungsvoll ihren Kleinwagen ab, als ich einsteige. Die Reifen scharren im Schnee, und ich werde noch auf dem Parkplatz von meiner Hinterachse überholt. Der Schnee rutscht zur Seite herunter, und ich tätschle das Armaturenbrett, als wir uns über die Fahrtrichtung wieder einig sind.
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Irgendwann saß schräg gegenüber von mir ein Mädchen. Ihre langen Locken lugten unter der Kapuze hervor, und wenn mir ein Synonym für Kapuze eingefallen wäre, das mit einem "L" beginnt, dann, ja.
Sie trug eine silbern glänzende Perle unter der Unterlippe, und wenn ich weiter an sie denke, werde ich auch noch "Mandelaugen" sagen. Mandelaugen! Ha!
Sie trug abgearbeitete Zimmermannshosen, was ich noch hätte ertragen können. Der leuchtend orangefarbene Meterstab, der sich in der Seitentasche lümmelte, im genau richtigen, kronenkorkenzernarbten Zustand, und ihre Hände waren klein, hell und mit kurzen, wundervoll gerundeten Fingernägeln. Irgendwann stand sie auf, und die Schlaghosen fielen über die groben Schuhe. Sie ging an mir vorbei zur Tür, und ich schaute durchs Fenster in die Dunkelheit. Ich blätterte zehn Seiten zurück und las das Kapitel erneut.
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Ich stapfe durch den Schnee auf dem Parkplatz. Unter einer weißen Decke blinkt es hoffnungsvoll, und ich rufe Hey Dicker, gleich gehts los! Neben mir kehrt ein Mädchen hingebungsvoll ihren Kleinwagen ab, als ich einsteige. Die Reifen scharren im Schnee, und ich werde noch auf dem Parkplatz von meiner Hinterachse überholt. Der Schnee rutscht zur Seite herunter, und ich tätschle das Armaturenbrett, als wir uns über die Fahrtrichtung wieder einig sind.
01.12.08, 13:48 | 'Heller als tausend Sonnen'
Bei Prechts "Kosmonauten" schwanke ich zwischen atemloser Begeisterung für die Schlichtheit, die Korrektheit und die Genauigkeit, und dem würgenden Unwohlsein ob der tausendfach gehörten Phrasen. Wie seltsam, daß es mich bereits für ein Buch einnimmt, wenn nicht jeder Konjunktiv ein "würde" mit sich herumschleppt, wenn ich Zeichen sehe, wo ich Zeichen setzen würde (hihi), und wenn mir ab und an ein scharfes "ß" über den Weg läuft. Wie schön, daß sich im Satz die Sicht ändert, daß jeder neue Halbsatz sich drehen und wenden kann, bis man grinsend den Rest des Satzes, den man sich schon gedacht hatte, streicht und einfach nur noch liest, anstatt Stichworte aufzureihen. Wie schön, über den "Tabletthalter" zu stolpern, weil man sich denkt, daß Precht auch darüber gestolpert sein muß. Daß er dasaß, den Stift über dem Papier verhaltend, verharrend, und über die Mode der Selbstbedienung auf Tabletts fluchte, die ihm verbot, das Abtragen der Tassen einer Bedienung anheimzustellen.
05.11.08, 19:31 | 'Heller als tausend Sonnen'

Blaustich. Mal sehen.
25.10.08, 03:25 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich sitze also beim Bauern, beim Abendessen. Hier gibt es immer Abendessen statt Vesper. Die Mädels werden zuerst gefüttert, und danach turnen sie zwischen den am Tisch Sitzenden umher. Papas Telefon blitzt, wenn man auf den Knopf drückt, und plötzlich ist ein Telefon zuwenig.
Ich lege das Bilderbuch zur Seite und hole mein Telefon aus der Tasche. "Wenn es Dir nichts ausmacht, daß es auch mal im Weizenglas landen kann..."
Ich winke ab, das macht mir nichts.
Und jetzt, wie ich die Bilder betrachte, fällt mir ein, daß ich in Zukunft nur noch die beiden Damen fotografieren lassen sollte:




Denn Kunst ist auch mal eine andere Sichtweise. Die Sicht einer Zweijährigen.
Ich lege das Bilderbuch zur Seite und hole mein Telefon aus der Tasche. "Wenn es Dir nichts ausmacht, daß es auch mal im Weizenglas landen kann..."
Ich winke ab, das macht mir nichts.
Und jetzt, wie ich die Bilder betrachte, fällt mir ein, daß ich in Zukunft nur noch die beiden Damen fotografieren lassen sollte:




Denn Kunst ist auch mal eine andere Sichtweise. Die Sicht einer Zweijährigen.
26.09.08, 19:20 | 'Heller als tausend Sonnen'

Verdammt herzlichen Glückwunsch, mein Freund!
Und vielen Dank dafür, daß Du genau heute in der Tür standest, mit diesem blau gebundenen Buch in der Hand. Das hab ich gebraucht. Drei Hurras für Dich!
23.09.08, 11:44 | 'Heller als tausend Sonnen'
mov01051 (3GP, 365 KB)
mov01052 (3GP, 734 KB)
Vielleicht haben Sie Spaß daran. Auch wenn ich das Telefon verkehrt gehalten habe.
mov01052 (3GP, 734 KB)
Vielleicht haben Sie Spaß daran. Auch wenn ich das Telefon verkehrt gehalten habe.
17.09.08, 12:03 | 'Heller als tausend Sonnen'
Meine Hände riechen nach Holz.
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