06.05.09, 00:27 | 'Heller als tausend Sonnen'
Die Routine, die Effektivität, und man kann es nicht oft genug sagen.
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Ich liebe Arbeitszeiten.
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"Die Kabine ist so hoch, da kannst Du waagrecht drin stehen!"
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Nur die Kantinenportionen. Und niemand, der einem nachschöpft, mit einem zwingenden Lächeln.
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Ich liebe sogar die Müdigkeit.
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Sie lässt mich vergessen.
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Ich liebe Arbeitszeiten.
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"Die Kabine ist so hoch, da kannst Du waagrecht drin stehen!"
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Nur die Kantinenportionen. Und niemand, der einem nachschöpft, mit einem zwingenden Lächeln.
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Ich liebe sogar die Müdigkeit.
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Sie lässt mich vergessen.
05.05.09, 00:53 | 'Heller als tausend Sonnen'

Spelle. Und ich verliebt.

In der Steige begegne ich dem Chef mit zweihundert Pferden mehr. Wir lachen und winken uns zu.

Solange die Wundmale zuwuchern, ist Leben.
















27.04.09, 14:32 | 'Heller als tausend Sonnen'
Und wie wir für unseren Großvater sangen, wie seine Augen leuchteten, und wie er unsere eifrig vorgetragenen Lumpenlieder begleitete.
26.04.09, 14:09 | 'Heller als tausend Sonnen'
Das neue Fahrrad wurde gestern geliefert, ebenso wie der neue Starterschalter für die GPX.
Ich baue also Lenker und Pedale an und setze das Vorderrad ein. Kein Hexenwerk, und hätte ich ein wenig aufgepasst, hätte ich auch nicht an das vorgefettete Sattelrohr gefasst und mir die Hände gewohneheitsmäßig an den ungewohnten Sonntagshosen abgewischt. Alle raus! rufe ich, Und reißt's euch z'samm! und dann flitze ich auch schon durch den Wald, und das Maschinchen läuft fast von alleine. Kaum daß ich, einmal die Steige hochgekurbelt, überhaupt noch treten muß, geht es über die Pfade, ich weiche tiefen Ästen aus und springe über Steine, daß es eine Wucht ist.
Bis zu dieser kleinen Kreuzung im Wald, links ginge es nach oben, rechts nach hause, geradeaus - wohin geht es geradeaus, denke ich mir, und daß ich plötzlich in nächster Nähe einen Waldweg unbekannten Ausgangs finde, das macht mich stutzig, und dann die Klickpedale, und schon liege ich unter meinem Rad und sehe sehr lächerlich aus, weil ich nicht mehr ausklicken kann.
Also schaue ich den blitzenden Speichen über mir zu, bis Hinterrad und Erde aufgehört haben, sich zu drehen. Ich liege immer noch auf dem Rücken, denke ich, das ist nicht so schlimm. Nur der Stein, der ins Kreuz drückt, und das Rad, das, an meinen Schuhen hängend, drohend über mir schwebt. Ich schmeiße das neue Ding doch nicht gleich in den Dreck, das kommt ja nicht in Frage. Und dann denke ich mir, daß es bei der ganzen Welt- und Hinterraddreherei ja auch möglich wäre, zu warten, bis die Welt sich einmal gedreht hat, und ich wieder von selbst auf dem Rad sitze, statt das Rad auf mir. Und weil ich das für einen Moment wirklich und ernsthaft gehofft habe, muß ich sehr lachen und lasse das Rad ins Gebüsch fallen. Von dort kann ich mich freistrampeln und wieder aufsitzen. Und auf der rasenden Abfahrt hole ich auch den behelmten Oberradler wieder ein, der eben kopfschüttelnd an mir vorbeigetreten war. Freihändig lasse ich es ins Ziel rollen und hebe am Blitzkasten die Arme zum Zielfoto, aber da fehlt mir dann doch das Gewicht dazu.
Ich baue also Lenker und Pedale an und setze das Vorderrad ein. Kein Hexenwerk, und hätte ich ein wenig aufgepasst, hätte ich auch nicht an das vorgefettete Sattelrohr gefasst und mir die Hände gewohneheitsmäßig an den ungewohnten Sonntagshosen abgewischt. Alle raus! rufe ich, Und reißt's euch z'samm! und dann flitze ich auch schon durch den Wald, und das Maschinchen läuft fast von alleine. Kaum daß ich, einmal die Steige hochgekurbelt, überhaupt noch treten muß, geht es über die Pfade, ich weiche tiefen Ästen aus und springe über Steine, daß es eine Wucht ist.
Bis zu dieser kleinen Kreuzung im Wald, links ginge es nach oben, rechts nach hause, geradeaus - wohin geht es geradeaus, denke ich mir, und daß ich plötzlich in nächster Nähe einen Waldweg unbekannten Ausgangs finde, das macht mich stutzig, und dann die Klickpedale, und schon liege ich unter meinem Rad und sehe sehr lächerlich aus, weil ich nicht mehr ausklicken kann.
Also schaue ich den blitzenden Speichen über mir zu, bis Hinterrad und Erde aufgehört haben, sich zu drehen. Ich liege immer noch auf dem Rücken, denke ich, das ist nicht so schlimm. Nur der Stein, der ins Kreuz drückt, und das Rad, das, an meinen Schuhen hängend, drohend über mir schwebt. Ich schmeiße das neue Ding doch nicht gleich in den Dreck, das kommt ja nicht in Frage. Und dann denke ich mir, daß es bei der ganzen Welt- und Hinterraddreherei ja auch möglich wäre, zu warten, bis die Welt sich einmal gedreht hat, und ich wieder von selbst auf dem Rad sitze, statt das Rad auf mir. Und weil ich das für einen Moment wirklich und ernsthaft gehofft habe, muß ich sehr lachen und lasse das Rad ins Gebüsch fallen. Von dort kann ich mich freistrampeln und wieder aufsitzen. Und auf der rasenden Abfahrt hole ich auch den behelmten Oberradler wieder ein, der eben kopfschüttelnd an mir vorbeigetreten war. Freihändig lasse ich es ins Ziel rollen und hebe am Blitzkasten die Arme zum Zielfoto, aber da fehlt mir dann doch das Gewicht dazu.
24.04.09, 19:31 | 'Heller als tausend Sonnen'
Mit dem glücklichen Grinsen von einem, der eigentlich gar nicht schlafen können dürfte, schlummere ich, den Kopf über den Teller gebeugt, den gefüllten Löffel noch in der Hand.
22.04.09, 10:51 | 'Heller als tausend Sonnen'
Und wie ich da so am Feldrand entlangschleiche, in eine Staubwolke gehüllt, und die Kreiselegge durch den krümelnden Boden zerre, den Rauchwolken nachsehe und mich an meinem neuen Luftfilter freue, da scharrt es am Kabinendach, als ich zu nahe an einen tief herunterhängenden Ast geraten bin, und ein Blütenregen überschüttet mich durch die offenstehende Dachluke, und übersät mit weißen Blütenblättern denke ich dann, daß ich mir meine Hochzeit so ähnlich vorstelle, bevor ich die zarten Blättchen von den Konsolen und Armaturen puste, um mir wenigstens den Anschein von ehrlicher, harter und völlig unlächelnder Arbeit zu geben.
20.04.09, 14:55 | 'Heller als tausend Sonnen'
Wer in seiner Selbstbeschreibung sagt, daß er versucht, ein guter Mensch zu sein, und seine Mail mit "Jetzt komm ich" überschreibt, der hat mich schon fast.
17.04.09, 11:49 | 'Heller als tausend Sonnen'
"Das war eine Riesenschau", grinst mir der Bauer zu, "als wir die Schweine auf den Rasen gelassen haben und die Polizei gekommen ist." (Demonstration vor dem Europäischen Patentamt in München.)
08.04.09, 12:10 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich fahre in den geschotterten Hof, in der Staubwolke des Zimmerers. Er klettert aus dem Porsche, in seinen bis über die Knie hochgekrempelten Zunfthosen aus grobem Cord, und wartet auf mich. Ich steige aus dem tropfnassen Beemes und klaube noch mein Hemd von der Rückbank, da lehnt er schon an meiner Tür und grinst: Schlüssel dabei?
Klar, grinse ich zurück, und diesen Moment würde ich gerne bewahren, wie wir beide da so stehen, zwischen den Autos in der Dämmerung, an einem Abend, der sich langsam abkühlt, mit den Spuren der Arbeit an den Händen, mit der Freude, der Regelmäßigkeit des Glücks in den Mienen.
Die geklebte Nageltasche an seinem Gürtel, die klingelnde Löwenkopfkette, die hochgeschobenen Pulloverärmel.
Die tiefhängende Hose mit werkzeugprallen Seitentaschen, die feierabendoffenen Schnürsenkel, das Hemd über die Schulter geworfen.
Klar, grinse ich zurück, und diesen Moment würde ich gerne bewahren, wie wir beide da so stehen, zwischen den Autos in der Dämmerung, an einem Abend, der sich langsam abkühlt, mit den Spuren der Arbeit an den Händen, mit der Freude, der Regelmäßigkeit des Glücks in den Mienen.
Die geklebte Nageltasche an seinem Gürtel, die klingelnde Löwenkopfkette, die hochgeschobenen Pulloverärmel.
Die tiefhängende Hose mit werkzeugprallen Seitentaschen, die feierabendoffenen Schnürsenkel, das Hemd über die Schulter geworfen.
22.03.09, 12:37 | 'Heller als tausend Sonnen'
Um zehn nach fünf kann ich die Kontur der Alb erkennen.
Um zwanzig nach fünf graut der Morgen.
Um halb sechs kann ich Farben sehen.
Um zwanzig vor sechs wird der Himmel blau. Ich kann das Ende der Furchen erkennen.
Um zehn vor sechs schalte ich die Scheinwerfer aus. Es ist hell. Um zehn nach sechs blinzelt die Sonne über die Bergkuppe. Ich winke ihr zu und fahre ihr davon. Sie schaut mir nach, bei jeder Runde ein Stück länger, und der Frost glänzt im Licht, bevor er taut.
Um zwanzig nach fünf graut der Morgen.
Um halb sechs kann ich Farben sehen.
Um zwanzig vor sechs wird der Himmel blau. Ich kann das Ende der Furchen erkennen.
Um zehn vor sechs schalte ich die Scheinwerfer aus. Es ist hell. Um zehn nach sechs blinzelt die Sonne über die Bergkuppe. Ich winke ihr zu und fahre ihr davon. Sie schaut mir nach, bei jeder Runde ein Stück länger, und der Frost glänzt im Licht, bevor er taut.
... Rückwärts fahren