Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

09.10.13, 11:37 | 'Ansatzlos'
Ab nächsten Montag: Gitarre und Gesang. Aus der Reihe der Dinge, die ich schon lange mal oder schon längst wieder mal machen wollte. Bei der Terminvereinbarung haben wir sehr gelacht:
"Wir haben leider nur noch den Montag frei."
"Das passt mir gut - da hat die Kletterhalle geschlossen."
"Und leider erst um halb acht."
"Auch das passt - dann kann ich länger im Büro bleiben."
"Was machen Sie denn da?"
"Ich versuche, zu promovieren."
"Und nebenbei klettern Sie?"
"Nur, wenn ich nicht radeln bin. Und nicht reiten kann."
"Und jetzt wollen Sie Gitarre spielen?"
"Ja. Und singen. Danke."

Rauchzeichen




mark793   |   09.10.2013, 12:35   |  
Haha, Sie nun wieder. Das erinnert mich sehr an das dichtgedrängte Aktivitätenprogramm von Töchterlein zwischen Geigenunterricht, Orchesterprobe, early English, Kinderchor und Schachclub. Letztens meinte sie noch, sie würde gern mit Klassenkameradin K. zum Hockeytraining gehen, und ich so, wann soll das denn noch reinpassen, und sie so: Mittwochs habe sie doch nichts, und die Spiele fänden Samstags statt.

(Und ich so: Oh no, von mir hat sie das nicht!)

texas-jim   |   09.10.2013, 12:44   |  
Sie werden lachen - ich versuche im Moment, noch einen Kampfsport in den Wochenplan zu bekommen, ohne das Klettern zu vernachlässigen. Dort leiden meine Fähigkeiten sehr schnell, wenn ich nichts mache. Das habe ich gestern erfahren müssen. Das Tanzen werde ich dann halt noch ein Semester verschieben müssen. Oder einen Sprachkurs...
Mir fällt winters die Decke auf den Kopf und eine Menge Blödsinn ein. Der letzte Winter hat mir ja schon das Klettern geschenkt. Mal sehen, was von diesem übrigbleibt und wann ich genug davon habe.

mark793   |   09.10.2013, 13:32   |  
Ich bewundere das ja umso mehr als es meinem Wesen weniger entspricht. Dass die Kindesbespaßungslogistik auch nicht zu knapp Kapazitäten bindet, kommt da gewissermaßen noch on top.

Und ja, das Problem, dass man ständig am Ball bleiben muss, damit gewisse Grundfertigkeiten nicht wieder verlorengehen. Das hat mich vor einiger Zeit die E-Gitarre wieder einmotten lassen. Die Kraft fürs "bending" der Saiten ist nicht mehr da und auch nicht die Hornhaut auf den Fingern der linken Hand nach der jahrelangen Pause, und nachdem ich absehen konnte, wie sehr ich mich schinden müsste, da wieder hinzukommen, wo ich hinwollen würde, hab ichs drangegeben. Stattdessen dilettiere ich manchmal auf dem Digitalpiano meiner Frau herum, aber die Energie und den Willen für regelmäßiges Etüdenklimpern und Unterricht bringe ich irgendwie nicht auf.

texas-jim   |   10.10.2013, 10:29   |  
Ich muß mich zu Neuem sehr überwinden - wenn ich nächste Woche mit meiner Sporttasche erstmals vor der Halle stehe, werde ich mich wohl verfluchen. Es dauert immer, bis mir etwas Neues Spaß macht. Auf der anderen Seite merke ich mehr und mehr, daß ich unter Menschen muß. Und weil mir das Flanieren in der Stadt nicht reicht und nicht liegt, suche ich mir eben sowas aus. Die Logistik ist da von mir für mich, was sie sicher viel einfacher macht. Andererseits ist mir diese Woche schon aufgefallen, wie viel Zeit ich auf den Wegen verbringe. Mit dem Rad zu Freunden, mit dem Rad in die Stadt, mit dem Rad zur Arbeit. Kürzer sind die Wege in der Großstadt irgendwie auch nicht als auf dem Land.

Ich fand das immer seltsam, auf ein Ziel hinzuarbeiten und nach dem Erfolg einfach alles Erreichte aufzugeben. So wie die Leute, die hier letztes Jahr einen Halbmarathon absolvierten und danach nie wieder laufen gingen. Verstehen kann ich eher, so ganz langsam die Lust zu verlieren. Ich selber will ja meist gleich hoch hinaus - wie etwa zur 8 im Sportklettern oder zu selbständig gekletterten Mehrseillängenrouten.
Mitrauchen
 


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