Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

21.04.13, 22:23 | 'Single Trails'

Ich hatte mich für Arbeitskleidung zum Arbeitseinsatz entschieden. Und damit lag ich nicht ganz falsch. Steigeisen wären noch besser gewesen auf meiner kleinen Rutschbahn. Aber mei.


Andere hüllten sich den ganzen Tag in Plastikfolien.


Wussten Sie, daß selbst beim Trialsport nach Männlein und Weiblein getrennt wird? Und daß es nur sehr wenige teilnehmende Damen gibt?


Nur beim Aufwärmen auf der Rolle wird einträchtig nebeneinander hergeradelt.


Eine Weltmeisterin, wie das Regenbogentrikot zeigt.


Hier eine Dame der sprintenden Zunft.


Und noch eine. Rosa wird im Radsport übrigens sparsam und zielgerichtet eingesetzt. Etwa beim obligatorischen Aufdruck "Girls - Herzchen - Trial" auf dem Gesäß, oder als Trinkflasche. Was aber ein "Bioracer" sein sollen, konnte ich nicht herausfinden.


Schließlich ging es die ganze Zeit ziemlich hoch her, und alle waren konzentriert und beschäftigt.




Das Sprintfinale der Herren konnte ich trotzdem ganz gut verfolgen. Dem Herrn mit dem abstehenden Bein geht es übrigens gut - er hat sich beim Start lediglich die Kette abgerissen. Er musste dann die beiden Runden laufen, denn nur wer das Ziel erreicht, bekommt Punkte für den Weltcup. Und Reparaturen waren nicht erlaubt. An der Bande bemerkt: ein Hauptsponsor war übrigens ein Kettenhersteller.


Trialsport widerspricht der Schwerkraft. Dem Regen, dem Matsch und dem Menschenverstand widerspricht er natürlich auch. Ich meine: zwanzig Zoll?


Für die kleinen Durchmesser bolzten sie allerdings ganz ordentlich.


Und die halbplatten Reifen müssen auch so.


Obwohl das Bild anderes zeigt: Im Trialsport haben die Felgenbremsen ihr Rückzugsgebiet gefunden.


Und sie tun dort unter widrigsten Bedingungen ihren quietschenden Dienst. Denn die meisten Felgenränder sind übel verkratzt und zerschunden - mit Absicht für mehr Biss.


Doch die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten bleiben trotzdem bescheiden.


Und laufen kann man mit so einem Trialbike kaum.


Das mochte ein wenig am Wetter liegen.


Dem mussten sich auch die großzügig Bereiften geschlagen geben. Die Zeit der sechsundzwanzig Zoll scheint vorbei zu sein.


Und vorschriftsmäßig vorsichtig fahren.


Auch die Kommisäre kämpften mit den Bodenverhältnissen. Mit erhobener Faust zeigen sie auch nicht ihre Meinung zum Wetter an, sondern die Strafpunkte, die der Fahrer auf der Sektion schon gesammelt hat. Vielleicht sind es deshalb auch nur fünf Stück bis zum Ausscheiden?


Da blieb so mancher lieber auf felsig festem Untergrund und lupfte das Vorderrad.


Oder flog über den Matsch hinweg.


Wenn auch das Ziel des Fluges nicht immer klar zu erkennen war.


Andere schoben einfach. Ob das leichter ist?


So lernt man wenigstens die verschiedenen Arten des fliegenden Absteigens.


Nach rechts und links.


Nach links und rechts.


Sie kennen mehr Worte für Matsch als ein Eskimo für Schnee.


Aber sie alle tragen ihr schmutziges Schicksal mit Fassung.


Das Radeln geht ihnen eben über alles. Und ich weiß jetzt, wozu superleichte Carbonrahmen gebaut werden.


Sie tragen sich doch gleich viel angenehmer.


Solange nur die Sonnenbrille dabei ist.


Hier eine Meisterin. Zu erkennen an den Streifen in Schwarz-Rot-Gold für Deutschland und in bunt für die ganze Welt.


An Meistern herrschte allerorten kein Mangel. Das liegt daran, daß in allen möglichen Klassen Meisterschaften durchgeführt werden. Und die meisten meistern auch noch jedes Jahr.


Daher auch mehrere deutsche Meisterinnen. Im gleichen Rennen.


Zum Beweis das Gegenbeispiel: eine Dame ohne Meistertitel.


Vielleicht eine Milchschokolade-Meisterin?


Manche arbeiten ja gerne im Team.


Andere eher so mit Augen zu und durch.


Und daß die sogar fliegen können, hatte ich schon erwähnt, ja?


Er freute sich wie Bolle über ein trockenes Palettchen.


Nur die Hindernisse wachsen übrgens bei Trockenheit.


Ich habe außerdem beim Trial mehr Felgen- als Reifenschäden gesehen.


Das könnte daran liegen, daß das Vorderrad auch bergab gern geschont wird.


Auch, wenn es mal spitzig wird.


Und der Landeplatz nicht für beide Räder reicht.


Pfahlsitzen mal anders.


Und wenn gar nichts mehr geht, nimmt man einen Fuß vom Pedal und einen Strafpunkt in Kauf.


Aber natürlich nicht gern und nicht freiwillig.


Technisch ist so ein Trialrad ja eher einfach. Ein Zahnkranz, ein Ritzel. Sowie die bereits erwähnte hydraulische Felgenbremse und die aufgerauhten Felgen. Bereifung in zwanzig oder sechsundzwanzig Zoll, je nach Klasse. Gefahren werden die selben Sektionen.


Da schauen die Mountainbiker ganz neidisch, wenn sich mal wieder Dreck um die Kette und diese sich um die Schaltung wickelt.


Ins Ziel kommen sie natürlich trotzdem mit einem Lächeln.


Noch mehr Ziellächeln.


Und Lächeln Helm an Helm.


Doch während die einen schon lächeln, sind die anderen noch unterwegs.


Wozu braucht man nochmal absenkbare Sattelstützen?


Manche haben ja noch nicht einmal einen Sattel!


Und nur wenige das perfekte Schuhwerk.


Strafpunkte gibt es übrigens auch, wenn zwischen Schuh und Fels nicht nur Matsch, sondern auch noch ein Pedal ist.


Deshalb schauen sich die Fahrer die Hindernisse vorher genau an.


Immer hilft das natürlich nicht.


Aber doch manchmal. Denn auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man sich eine Flugbahn bauen.


So werden Höhen und Abstände gemessen.


Und anschließend ein Tänzchen gewagt.

Rauchzeichen




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